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The Cure: Disintegration (Deluxe Edition) (Review)
Artist: | The Cure |
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Album: | Disintegration (Deluxe Edition) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Dark Wave |
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Label: | Polydor / Fiction Records | |
Spieldauer: | 3:36:25 | |
Erschienen: | 21.05.2010 | |
Website: | [Link] |
Ähnlich wie DEPECHE MODE sind THE CURE eine Art Konsensband. Als Ikonen in der Gothic Szene hoch verehrt, haben und hatten sie aber auch jede Menge Erfolg beim - mehr oder weniger - normalen Mainstream-Publikum. Im Jahre 1989 erschien mit "Disintegration" ein Album, dass inzwischen als Klassiker der Band aus Crawley, Sussex gilt und das völlig zu recht. Zwei Tophits ("Lullaby" und "Lovesong"), zwei weitere sehr erfolgreiche Singles ("Pictures Of You" und "Fascination Street") sowie acht weitere Songs, die qualitativ nicht mal einen Hauch abfallen, zeichnen dieses Album aus, das unerwartet düster daher kam und zum bis dato größten Erfolg der Band avancierte.
In der Reihe der Deluxe Editions aus dem Hause Polydor / Universal erschienen bisher überaus hochwertige Re-Releases u.a. von DEF LEPPARD und BLACK SABBATH. Nun also ist auch "Disintegration" an der Reihe und erscheint in der neuen Fassung als Dreifach-CD im Digipak mit ausführlichem Booklet. Während Disc 1 das Originalalbum in remasterter Version beinhaltet, kommen besonders die Sammler unter den Fans von THE CURE bei Disc 2 auf ihre Kosten. Denn hier gibt es insgesamt 20 Songs in verschiedenen Demo-Stadien und gänzlich unveröffentlichte Nummern zu bestaunen. Disc 3 ist "Entreat Plus" betitelt, hierauf finden sich alle Songs von "Disintegration" in Live-Versionen aus der Wembley Arena im Juli 1989. Bisher gab es bekanntlich nur acht Songs auf dem Original-Album "Entreat". Über dreieinhalb Stunden Material hat diese Zusammenstellung also zu bieten - mehr Gegenwert geht kaum.
Kommen wir zunächst auf das Hauptalbum selbst zu sprechen. Sucht man nach Vergleichsbildern, so passt am besten das des Spinnennetzes. Denn die zwölf Songs auf "Disintegration" sind von der Instrumentierung her mitunter luftig und leicht, zarte und fragile Kompositionen. Doch sind sie auf ihre verführerische Art und Weise auch gefährlich, denn sie sind atmosphärisch unglaublich dicht gewoben und wenn man einmal von ihnen gefangen genommen wurde, ist es so gut wie unmöglich, ihnen wieder zu entkommen - man hängt im Netz dieser Musik wie die Fliege im Netz der Spinne und die Kraft dieses Netzes macht jedwede Flucht unmöglich. Die Wirkung, die "Disintegration" entfaltet, ist nahezu hypnotisch, man startet das Album und man kann es einfach nicht beenden, bevor nicht der letzte Ton von "Untitled" verklungen ist. Selbst Songs, die die Sechs-Minuten-Grenze überschreiten (und das sind gut die Hälfte) sind zu keiner Sekunde ermüdend oder langweilig sondern halten die ihnen innewohnende Spannung aufrecht. Und so sind es nicht nur die Songs, die zurecht zu Hits geworden sind, die das Album so faszinierend machen, sondern es ist die Gesamtheit all dieser Titel, die von Robert Smith mit heller, gebrochener Stimme intoniert werden. Nie wieder danach und auch nicht davor klang er so zerrissen und nie wieder erreichten THE CURE das unglaublich intensive Niveau von "Disintegration".
Wer den Songs tiefer auf den Grund gehen will, bekommt dazu auf Disc 2 Gelegenheit, denn die hier vertretenen Demoversionen sind sehr basisch gehalten, rhythmisch oft nur vom Drumcomputer begleitet (was wiederum eine sehr reizvolle Kombination darstellt) oder noch im Instrumentalstadium. So hat man Gelegenheit, die instrumentellen Details der "Disintegration"-Songs zu erforschen, um sie dann wieder im Kontext wiederzufinden. Daneben gibt es Songs zum allerersten Mal überhaupt zu hören, wie das von Smith im Alleingang eingespielte Cover des JUDY COLLINS-Songs "Pirate Ships" oder Songs wie "Esten", "Noheart" und "Delirious Night". Selbst als Sammler von THE CURE-Releases hat diese Deluxe Edition also etwas zu bieten. Weitere Raritäten gibt es übrigens auf der Mini-Seite zum Album, die man unter www.thecuredisintegration.com findet.
Zuguterletzt gibt es dann noch die Live-Version von "Disintegration", die natürlich mit einem sehr guten Sound daher kommt. Alle zwölf Songs in der originalen Reihenfolge werden gespielt und man darf sich darüber freuen, dass nun auch die Versionen von "Plainsong", "Lovesong", "Lullaby" und "The Same Deep Water As You" zu hören sind. Ausführliche Linernotes zur Entstehung des Albums inklusive der Geschichte mit dem Brand in Smith's Zimmer sowie bisher nicht gesehene Bilder runden das Booklet ab.
FAZIT: Mit der Deluxe Edition von "Disintegration" wird ein Klassikeralbum neu aufgelegt und mit soviel wertigem (!) Bonusmaterial ausstaffiert, dass man nicht drum herum kommt, es sich zuzulegen - sei es als Fan von THE CURE oder einfach als Liebhaber herrlich düsterer Gitarrenmusik, wenn man es noch nicht im Regal stehen haben sollte. Referenzwerk, bei dem es angebracht wäre, die Höchstnote zu zücken, was wir ja bei Wiederveröffentlichungen grundsätzlich nicht machen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Disc 1: Disintegration
- Plainsong
- Pictures Of You
- Closedown
- Lovesong
- Last Dance
- Lullaby
- Fascination Street
- Prayers For Rain
- The Same Deep Water As You
- Disintegration
- Homesick
- Untitled
- Disc 2: Rarities (1988-1989)
- Prayers For Rain rs Home Demo (instrumental) 04/88
- Pictures Of You rs Home Demo (instrumental) 04/88
- Fascination Street rs Home Demo (instrumental) 04/88
- Homesick band Rehearsal (instrumental) 06/88
- Fear Of Ghosts band Rehearsal (instrumental) 06/88
- Noheart band Rehearsal (instrumental) 06/88*
- Esten band Demo (instrumental) 09/88*
- Closedown band Demo (instrumental) 09/88
- Lovesong band Demo (instrumental) 09/88
- 2late (alt Version) band Demo (instrumental) 09/88
- The Same Deep Water As You band Demo (instrumental) 09/88
- Disintegration band Demo (instrumental) 09/88
- Untitled (alt Version) studio Rough (instrumental) 11/88
- Babble (alt Version) studio Rough (instrumental) 11/88
- Plainsong studio Rough (guide Vocal) 11/88
- Last Dance studio Rough (guide Vocal) 11/88
- Lullaby studio Rough (guide Vocal) 11/88
- Out Of Mind studio Rough (guide Vocal) 11/88
- Delirious Night rough Mix (vocal) 12/88*
- Pirate Ships (rs Solo) Rough Mix (vocal) 12/89*
- All previously unreleased versions
- (*Previously unreleased song)
- Disc 3: Entreat Plus
- Plainsong
- Pictures Of You
- Closedown
- Lovesong
- Last Dance
- Lullaby
- Fascination Street
- Prayers For Rain
- The Same Deep Water As You
- Disintegration
- Homesick
- Untitled
- Bass - Simon Gallup
- Gesang - Robert Smith
- Gitarre - Porl Thompson, Robert Smith
- Keys - Roger O'Donnell, Simon Gallup, Robert Smith
- Schlagzeug - Boris Williams
- Sonstige - Laurence Tolhurst
- Disintegration (Deluxe Edition) (2010)
- Mixed Up (Deluxe Edition) (2018) - 12/15 Punkten
- Paris - 30th Anniversary Edition (2024)
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keine Interviews
Kommentare | |
Martin F.
gepostet am: 28.12.2010 User-Wertung: 15 Punkte |
Das sicherlich genialste Album der Cure in einer tollen Qualität. Die Entreat Version ist wunderbar, interessant auch der kleine Textpatzer in dem wahnsiinig schnell gespielten und gesungenen "Disintegration" |