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Lost Souls In Desert: Vicious Circle (Review)
Artist: | Lost Souls In Desert |
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Album: | Vicious Circle |
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Medium: | CD | |
Stil: | Modern Alternative Rock |
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Label: | Gunn Records/Bellaphon | |
Spieldauer: | 50:38 | |
Erschienen: | 26.03.2010 | |
Website: | [Link] |
Wenn man die Musik von LOST SOULS IN DESERT zum ersten Mal hört, möchte man fast wetten, es mit neuem Stoff einer nordamerikanischen Modern-Rock-Größe zu tun zu haben, die entweder auf den Namen CREED, 3 DOORS DOWN, vielleicht auch auf NICKELBACK oder LIVE hört. Aber weit gefehlt, dieses musizierende Quartett kommt aus der badischen Metropole Villingen-Schwenningen. Na, das ist doch auch was. Zum Glück ist die Herkunft aber letztendlich völlig egal, so lange man musikalisch in der Lage ist, im Reigen der Großen mitzuspielen.
Und diese Eigenschaft kann man dem Zweitwerk der Band (nach dem Debüt "Rise" von 2007) tatsächlich bescheinigen. So gut wie jeder Song auf "Vicious Circle" spielt auf erstaunlich hohem internationalen Niveau, gerade auch was die Mainstreamtauglichkeit angeht. Brächte man den modern gespielten Alternative Rock dieser Combo auf irgendeinem Wege in die amerikanischen Radios, Hit-Anwärter wie das geschickt platzierte "Beautiful" als erstes eröffnendes Achtungzeichen, "We Are" mit seiner Kravitz-Gitarre, gefühlsintensiveres wie "Don't Share No Single-Tear", "Fallen" und die Akustiknummer "My Prophet" sowie diverse weitere könnten tatsächlich das Zeug haben, den dortigen Markt zu knacken. Dass man somit auch in der Heimat einige heiße Eisen im Feuer hat, versteht sich da von selbst.
Weitere Nummern hervorzuheben, erscheint dann auch fast unnötig. Nicht unerwähnt bleiben soll jedoch, dass bei aller Chartambition des Albums (ob nun kalkuliert oder nicht) die Abwechslung nicht zu kurz kommt und bei Songs wie "Days Off", "Words" und "Sacrifice Me" immer ausreichend gerockt wird.
Eine Coverversion von "Shout" hätte es da ganz sicher nicht gebraucht, und diese ist dann auch ebenso überflüssig wie das Original von TEARS FOR FEARS.
Was bei aller Überraschung über die Qualitäten der Band allerdings dann doch fehlt, ist ein wirklich eigenes Klangbild. Man ist eigentlich ständig mit der Überlegung beschäftigt, welcher etablierten Band die verlorenen Seelen (recht unpassender Bandname, übrigens) im jeweiligen Song denn gerade am nächsten kommt. LIVE gehen, auch durch den unbestritten nachdrücklichen und hochwertigen Gesang, oftmals als Antwort daraus hervor. Oder sind es doch NICKELBACK? STONE SOUR? Der Rezensent grübelt noch und gönnt sich einen weiteren Durchgang - der zum Glück stets kurzweilig ausfällt.
FAZIT: Braucht man heutzutage noch eine weitere Band dieser Art? Auf den ersten Blick vermutlich nicht. Wenn einem aber nach kurzer Spieldauer von "Vicious Circle" das Niveau von LOST SOULS IN DESERT bewusst geworden ist, sollte die Antwort dennoch lauten: Klar, warum denn nicht? Schließlich sind sie keinen Deut schlechter als die namhaften Vorreiter. Den Stil muss man mögen und darf davon noch nicht übersättigt sein, dann wird man sich an einer modernen Rockband aus Deutschland von internationaler Klasse erfreuen, der bei guter Labelarbeit so einige Türen offen stehen dürften.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Beautiful
- We Are
- Don't Share No Single-Tear
- Days Off
- Words
- Simple Ways
- Sacrifice Me
- Fallen
- Shout
- Soul On Soul
- Eyes In Pain
- My Prophet
- Bass - Marqui
- Gesang - Phil, Marqui
- Gitarre - Dirk van Dark, Phil
- Schlagzeug - Jay
- Vicious Circle (2010) - 9/15 Punkten
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