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Jesus On Extasy: No Gods (Review)

Artist:

Jesus On Extasy

Jesus On Extasy: No Gods
Album:

No Gods

Medium: CD
Stil:

Gothic / Electro Rock

Label: e-Wave Records / Sony Music
Spieldauer: 43:52
Erschienen: 27.08.2010
Website: [Link]

Es muss eine ziemlich große Laus gewesen sein, die da über die Leber gelaufen ist, denn so angepisst und hart wie auf ihrem dritten Album "No Gods" klangen JESUS ON EXTASY, die Electro Rocker aus dem Ruhrpott noch nie. Bandinterne Querelen und die bittere Erkenntnis, dass ein bisschen Hype in den Szenemagazinen noch keinen Superstar gemacht hat, haben ihre deutlichen Spuren im Sound der Band hinterlassen.

Wo auf den ersten beiden Alben noch der romantisch-kitschige Glam die Oberhand hatte, ist er auf dem neuen Output mitunter brachialen Gitarrenriffs gewichen, die man in der Form von der Band noch nicht kannte und auch nicht unbedingt erwartet hat. Die Sechssaitige brät förmlich in den Songs, ohne aber akzentuiertes Spiel vermissen zu lassen. Hier ist ein klarer und guter Fortschritt zu erkennen. Im Gegenzug wurde der Einsatz von Keyboards und Synthesizern ein wenig zurückgefahren, die Tasteninstrumente werden effektiv, aber weniger dominant eingesetzt. So ganz können JESUS ON EXTASY aber nicht von cheesigen Melodien lassen, was so mancher Refrain aufzeigt.

Besonders der Opener "Revenge" und das punkige, an KMFDM erinnernde "Riot" dürften so manches Gothic-Girlie aufgrund ihrer Härte zunächst erschrecken. Zum Ausgleich kommen der selbstkritische Titeltrack, der von einer netten Keyboard-Melodie eingeleitet wird, das abschließende Liebeslied "Tonight" oder "Beauty In Your Eyes" mit Eingängigkeit und einschmeichelnden Harmonien daher. Das melancholische "Embrace The World" ist in den Strophen angenehm düster, der Refrain ist dagegen vergleichsweise platt. "Transitoriness" ist ein Lied über das Erwachsenwerden und wird von seiner Schwermütigkeit getragen, das aggressive "Intoxicated" erinnert mit seinen schnellen synthetischen Beats an eine Band wie Think About Mutation. "Movie Star" ist kein Cover der 80er-Schmonzette, sondern ein hartes Gedenken an den verstorbenen Schauspieler Corey Haim, während "Shelter Me" atmosphärisch startet, an Intensität zulegt und abrupt zu Ende geht.

Trotz der guten Entwicklung des Bandsounds bleiben zwei maßgebliche Kritikpunkte. Zum einen hört man Sänger Dorian viel zu sehr an, dass er ein Deutscher ist, der sich in englischem Gesang übt, zum anderen sind die Text mitunter recht flach geraten. "Revenge" mag zwar plakativ gemeint sein, ist aber in der Ausführung eher peinlich, was genauso für "Beauty In Your Eyes" gilt. Die selbstkritischen Texte von Titeltrack und "Tonight" gleichen das nur bedingt aus, der Umgang mit der englischen Sprache wirkt letztlich zu schulmäßig und schmälert den Gesamteindruck.

FAZIT: Musikalisch sind JESUS ON EXTASY auf einem guten und richtigem Weg und auch die Produktion von "No Gods" ist State-Of-The-Art. So manche Melodie bleibt aber zu brav, zu gefällig und zu simpel und auch die genannten Kritikpunkte verhindern letztlich eine bessere Bewertung. Die Tendenzkurve zeigt nichtsdestotrotz nach oben.

Andreas Schulz (Info) (Review 5791x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Revenge
  • No Gods
  • Beauty In Your Eyes
  • Riot
  • Embrace The World
  • Transitoriness
  • Intoxicated
  • Movie Star
  • Shelter Me
  • Tonight

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Anja
gepostet am: 04.11.2010

User-Wertung:
12 Punkte

Was ist den bitte Dorians Englisch mit Deutschem Akzent für ein Kritikpunkt?! So reden Deutsche nun mal Englisch und alles andere wäre komisch. Er ist Deutscher und kein Amerikaner/Engländer und darum find ich es auch überhaupt nicht schlimm wenn man ihm das ein bisschen anhört.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 08.01.2011

Es gibt zahlreiche Deutsche, die eine bessere Englischaussprache haben, und ich sehe das sehr wohl als Qualitätskriterium an. Mich stört es einfach, wenn jemand die Aussprache nicht richtig drauf hat und eher klingt James-Uwe, der in der siebten Klasse gerade Frau Schnollipopski seinen selbst geschriebenen Englischaufsatz vorsingt.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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