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Highway 414: Hellbound For the Highway (Review)
Artist: | Highway 414 |
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Album: | Hellbound For the Highway |
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Medium: | CD | |
Stil: | Blues / Southern Rock |
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Label: | Just For Kicks | |
Spieldauer: | 55:34 | |
Erschienen: | 30.07.2010 | |
Website: | [Link] |
HIGHWAY 414 bewegen sich keinen Schritt von der Stelle fort, an der sie ihr abendliches Bier trinken und die Galoschen an der Theke abstreifen. Hört man "Hellbound For the Highway", könnte man außerdem denken, die Gruppe sei nie über die Stadtgrenzen Milwaukees ("Die Indianer nannten es …" - na, aus welchem Film und wessen Mund kommt's?) hinaus verreist.
Wenn Paul Fecke nicht singt, übrigens bisweilen mit angenehmer Nähe zu John Fogerty, hängt er mit den Lippen an der Mundharmonika. "Show Me the Door" und "All Fired Up" gestalten sich bereits zum Einklang als dröge Pflichterfüllungen des Bluesrock, wie man ihn bereits unzählige Male vernommen hat: bekannte Akkordfolgen und Wendungen nebst abgeschmackter Lyrik. Das funktioniert live und vor allem regional vor Ort (die Band benannte sich nach einer heimischen Schnellstraße in Wisconsin) gewiss besser als in Berlin oder Gelsenkirchen auf CD. Sicherlich sind die Stücke alle eingängig und schlüssig arrangiert, produziert und so weiter - doch dieser Eindruck rührt auch von ihrer faden Allzu-Bekanntschaft her. HIGHWAY 414 geht jegliche Originalität ab, wie sie auch nur eine durchschnittliche Spielfreude an den Tag legen. "Ain't That Like A Woman" oder der darauf folgende Kater-Blues klingen schlicht statisch und textlich bisweilen prätentiös, so authentisch die Jungs auch sein mögen.
Vergleicht ihr Label die Gruppe mit SRV, ZZ TOP oder CREAM, so gelten diese Referenzen rein stilistisch, nicht aber mit Hinblick auf das Feuer, welches HIGHWAY 414 abfackeln; dabei handelt es sich nämlich eher um eine Sparflamme. Die zum millionsten Mal aufgewärmten Blues-Progressionen von "Any Friend of Vinnie" oder - ja, eigentlich kann man nahezu jeden Track heranziehen - dem Schunkler "Bridge Across the Miles" braucht in dieser Form hierzulande niemand - und man darf auch bezweifeln, dass es zu Hause in den Staaten nicht auch bessere Umgehungsstraßen zum HIGHWAY 414 gibt - bei aller Liebe zu Roots-Mucke und angesichts der durchweg soliden Inszenierung von "Hellbound For the Highway" … Solide heißt bekanntermaßen auch die kleine Schwester von Mies.
FAZIT: HIGHWAY 414 spielen ihre Bluesrock-Schuhe runter und bestätigen damit alle Genrehasser in dem, was sie den Clapton-Epigonen dieser Welt ankreiden: unbewegliches Songwriting, redundantes Genudel und Textklischees noch und nöcher; "Hellbound For the Highway" vereint dies alles zudem in einer wenig mitreißenden Aufnahme im Rahmen einer genretypisch gestalteten Papphülle.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Show Me the Door
- All Fired Up
- All Burnin' Up
- Ain't That Like a Woman
- Sorry Sunday (Hangover Blues)
- Any Friend of Vinnie
- Make Love Together
- Bridge Across the Miles
- I'm Callin'
- Bungalow Boogie
- Dusk Till Dawn
- Devil Ridin' Shotgun
- Bass - Dan Behrens
- Gesang - S. Aaron Oliver, Paul Fecke
- Gitarre - S. Aaron Oliver
- Schlagzeug - Eric Sorenson
- Sonstige - Paul Fecke (harmonica)
- Hellbound For the Highway (2010) - 6/15 Punkten
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