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Frames: Mosaik (Review)

Artist:

Frames

Frames: Mosaik
Album:

Mosaik

Medium: CD
Stil:

Postrock / Instrumental

Label: SPV / Steamhammer
Spieldauer: 60:00
Erschienen: 26.03.2010
Website: [Link]

„Wir sind so was von anders, originell und innovativ, das gibt’s sonst gar nicht!“
- Gibt es doch! Und so schwindet die beklatschte Eigenständigkeit von FRAMES hinter viel gehörten Postrock-Hypes dahin. Ungenießbar ist trotzdem etwas Anderes, und aus einer ungeklärten Affinität zu einem derartigen Sound bleibt die Musik auch auf längere Zeit gesehen interessant.

Die Hannoveraner haben schon mit ihrer „124EP“ still und heimlich angekündigt, was da in größerer Form auf uns zukommen wird. „Insomnia“ und „M“ sind in abgeänderten Versionen nun auch auf dem Full-Length-Album vertreten, das den vielsagenden Namen „Mosaik“ trägt. Buntes Potpourri erwartet man lieber nicht, eher typisch schwebende, beinahe relaxte Strukturen, grazile Melodien und dramaturgische Songkonstrukte. FRAMES treten nicht selten überschwänglich in die Fußstapfen von LEECH, LONG DISTANCE CALLING oder meinetwegen auch MOGWAI, malen aber ihre Songs in etwas anderen Schattierungen.

Nebst klassischem Gitarre-Bass-Schlagzeug-Instrumentarium findet auch ein Keyboarder seinen Platz und begeistert mit perlenden Pianoläufen und erdiger Hammond, was man in dieser Stilrichtung seltener finden dürfte. Viele Experimente leisten sich FRAMES allerdings nicht, und so verweilt die Konzentration auf den teilweise melancholischen und angenehmen Melodien, die trotz des fehlenden Gesangs quasi als Refrains funigeren. Damit bleiben auch breitere Songfetzen im Kopf hängen, obwohl diese erst nach mehrmaligem Genuss wirklich mitreißen können. Zu kopflastig sind die Arrangements teilweise ausgefallen, weshalb mehr Transparenz und Stringenz für das nächste Mal wünschenswert wären. Naja, man kann eben nicht alles haben.

Müsste man herausragende Stücke aus dem prinzipiell zusammenhängenden Longtrack „Mosaik“ herausfischen, so wäre „ISP“ der erste Gänsehautmoment der Platte. Mit welch stoischer Ruhe und überraschender Gewalt die schwermütige Musik über einen hereinbricht, ist hervorragend inszeniert. Ebenso begeistert „Horizon“ mit einer gemächlichen Melodie, die sich ähnlich vorsichtig aufstaut und entlädt. Kontrapunktisch muten dagegen „Agenda“ und „Audacity“ an, die stark nach New-Artrock, bzw. Prog mit härteren Gitarren riechen und sich deutlich vom Postrock differenzieren, was unter anderem durch das ungewöhnliche Klangspektrum des Keyboards verschuldet wird. Von erwähnten Gitarren-„Gebirgen“ höre ich wenig, „Hügelkuppen“ trifft’ s da eher. In diesem Bereich dürfen FRAMES ruhig noch etwas kompromissloser werden.

FAZIT: Klassische Postrock-Ware stand Pate für das Debutalbum „Mosaik“. Innovatoren sind FRAMES ganz sicher nicht, übel nimmt es ihnen aber keiner. Die Arbeit auf dem Longplayer ist durchweg professionell, gelungen und manchmal sogar spannend anzuhören. Im Gegensatz zu schwerfälligeren LEECH oder LONG DISTANCE CALLING reihen sich FRAMES weniger verspannt in die Riege Gleichgesinnter, was wohl an den rockigen Gitarren und den cleveren Tastenbeiträgen liegt. „Mosaik“ ist trotzdem keine CD, die Welten bewegt. FRAMES haben sicher den Ehrgeiz, etwas Größeres in der Schnittmenge zwischen Alternative und Postrock zu schaffen.

Benjamin Feiner (Info) (Review 7460x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • The Beginning
  • Agenda
  • Transition
  • ISP
  • Insomnia
  • Driving Head
  • Intermission
  • Horizon
  • Audacity
  • M

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Mosaik (2010) - 11/15 Punkten
Interviews:
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