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Dweezil Zappa: Return of the Son of … (Review)

Artist:

Dweezil Zappa

Dweezil Zappa: Return of the Son of …
Album:

Return of the Son of …

Medium: CD
Stil:

Progressive / Fusion

Label: Ear Music / Edel
Spieldauer: 133:59
Erschienen: 09.07.2010
Website: [Link]

Das Projekt Zappa Plays Zappa ist mit Sohn DWEEZILs Beteiligung wohl der authentischste und liebevollste Tribut an das musikalische Genie Frank. Liniegetreue Umsetzung des Materials ist auf dieser Live-Doppel-CD nicht ausgeschlossen, aber kein Muss.

Das steht angesichts der instrumentalen Weitsicht der Beteiligten auch nicht zu erwarten. ZAPPA und Konsorten improvisieren sich durch Papas Material, bewahren den Kern der Kompositionen jedoch stets im Hinterkopf. Dabei wird einmal mehr offensichtlich, wie massentauglich viele der Werke (allen voran "Zombie Woof") eigentlich waren, also nicht bloß der Radio-Nerver - bei aller Liebe zu den urkomischen Lyrics - "Bobby Brown", den man hier dankenswerterweise nicht antrifft. "Andy" und "Bamboozled By Love" exerzieren den Blues in allen Facetten durch, "Magic Fingers" zeigt eben solche an den Händen der Beteiligten, die zudem beseelt singen und bisweilen fantastische Chöre abliefern. Das theatralisch überkandidelte Element kommt natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Wo die Originalaufnahmen indes bei aller Zeitlosigkeit gerade im Bereich der Synth- und Gitarrensounds Kinder ihrer Zeit waren, erhalten sie bei DWEEZIL einen moderneren Anstrich, ohne den Hörer zu entfremden - heißt also: Frank Zappas Schaffen kann vergleichbar mit dem klassischer Komponisten immer wieder neu interpretiert werden und verliert nicht an Gehalt; stattdessen erfreut es sich einer Betrachtung aus anderem Blickwinkel ("Broken Hearts Are For Assholes" etwa als bisweilen speediger Rocksong) im jeweiligen zeitlichen Kontext. "King Kong" gerät so zur 20-minütigen Fusion-Sause mit erweiterter Instrumentierung, wie Frank sie während seiner jazzigsten Phase ebenfalls schätzte. "Montana" entspricht danach wieder dem entspannten Kompaktformat, das trotz Vibraphon und wagemutigen Vocallines für jedermann genießbar ist. "Inca Roads" malt wiederum schillernde Klangfarben. Trotz ihrer Länge zerfasert die Darbietung nicht, wobei die Tracks wahrscheinlich nicht am gleichen Konzertabend aufgezeichnet wurden.

Aus "The Torture Never Stops" macht DWEEZIL ein weit weniger anstrengendes Relax-Stück, als man es auf "Zoot Allures" oder diversen alten Liveaufnahmen von Frank hören konnte. "Billy the Mountain" ist einer der Höhepunkte im Set, bei dem sich Sohnemanns eigene Einschätzung des Unterfangens besonders gut nachvollziehen lässt: Zappa Plays Zappa treibe vornehmlich die Gitarre an, und The Mothers hätten besagtes Stück selbst zu Hochzeiten nie in seiner ganzen Größe und Energie auf der Bühne umgesetzt. DWEZIL selbst holt dies hier hörbar nach und versteigt sich danach in "Camarillo Brillo" in eine Avantgarde-Operette. "Pygmy Twylyte" rundet als Jam mit allen Schikanen eine Werkschau ab, die gewiss in Zukunft ihre Fortsetzung finden wird - und zwar eine willkommene.

FAZIT: DWEEZIL ZAPPAs Bearbeitung der Musik seines Vaters mag auf den ersten Blick wenig kreativ erscheinen, prägte die Karriere des Jungspundes jedoch seit jeher. Zudem geht er einerseits so sorgsam damit um, dass sein Ei dem seines Erzeugers gleicht, modifiziert die Tracks aber anderswo dergestalt, dass sie im neuen Licht erstrahlen. Zeitlos sind sie ohnehin, und wenn man sie derart energetisch vorgetragen serviert bekommt, zumal über die Distanz von mehr als zwei Stunden, steht einer allgemeinen Empfehlung nichts im Wege.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 6285x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • The Deathless Horsie
  • Andy
  • Magic Fingers
  • Broken Hearts Are For Assholes
  • Bamboozled By Love
  • King Kong
  • Montana
  • Inca Roads
  • The Torture Never Stops
  • Dirty Love
  • Zomby Woof
  • Billy The Mountain
  • Camarillo Brillo
  • Pygmy Twylyte

Besetzung:

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