11 mal holt der süddeutsche Vierer DUST & BONES zum (Raketen-) Schlag aus und landet dafür verblüffend viele Treffer auf seinem Zweitling „666 Neurotic Bombs“. Auch wenn im Laufe der Scheibe eine leichte Tendenz zur Wiederholung zu verzeichnen ist, überzeugt der eingeschlagene Weg zwischen allen möglichen Rockspielarten von Hard über Heavy via Sleaze bis hin zu Punk sehr.

Sicher ist die Mischung eher traditionell gehalten, wird aber mit viel Feuer im Arsch vorgetragen und rockt und groovt durchgehend, kleine AC/DC-Anleihen, die immer wieder in den treibenden Gitarren durchblitzen, treffen auf ein songdienliches effektives Schlagwerk und einen manchmal etwas dick aufgetragenen melodischen klaren Gesang, alles gut und modern ohne Plastiksound produziert. Was DUST & BONES (b.t.w. ein GUNS & ROSES-Song) nun aber auszeichnet, ist ein großes Gespür für fiese kleine Ohrwürmer, allen voran „7 D-Days“ und „We All Gonna Die (But Not Today)“, die sich schon nach einmaligen Hören im Hirn festfressen und knapp 2/3 des Albums ausmachen. Für Abwechslung sorgen langsamere Songs wie „Fear Is A Motor“, das eher heavy daherkommt oder die Bandhymne „Dust & Bones“, die irgendwie ein melodischer Punkrocksong mit ordentlich Rock 'n Roll-Injektion ist. Einzige Kritikpunkte sollen hier das Cover, dessen Zusammenhang zur Band sich mir nicht so richtig erschließt und eher in eine falsche Richtung weist, und der manchmal etwas sehr deutsch intonierte englische Gesang sein, über den man aber bei dem insgesamt hohem Spaßfaktor von „666 Neurotic Bombs“ hinwegsehen kann.

FAZIT: DUST & BONES sollten nicht mit der GUNS & ROSES-Coverband DUST 'N BONES verwechselt werden. Zwar blitzt hier gelegentlich auch in den Refrains etwas Sleaze durch, aber die Schwaben verstehen es, schweißtreibend zu rocken. File under: Unerwartet gut.