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Black Hawk: Straight To Hell (Review)

Artist:

Black Hawk

Black Hawk: Straight To Hell
Album:

Straight To Hell

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Pure Steel/Twilight
Spieldauer: 47:18
Erschienen: 05.11.2010
Website: [Link]

Regen prasselt auf die Erde. Ein Gewittergrummeln ertönt. Akustikgitarren klimpern. Herzlichen Glückwunsch, BLACK HAWK, ihr habt die 250.000. Scheibe aufgenommen, die mit einem derart klingenden Intro beginnt.

Einfallsreich geht jedenfalls anders, das Intro passt aber zu dem ebenso recht austauschbaren Titel „Straight To Hell“. BLACK HAWK gibt es schon seit 1981, da könnte man jetzt auf die Idee kommen, dass die Nordlichter so langsam Schwierigkeiten bekommen, ihre CDs mit Sinvollem zu füllen. Doch weit gefehlt: „Straight To Hell“ ist gerade mal die vierte komplette Scheibe der Schleswig-Holsteiner, die sich dem treudeutsch-teutonischen Heavy Metal aus den guten, alten 80er Jahren verschrieben haben.

Ok, auch das ist nach dem Intro keine wirkliche Überraschung, oder? Aber genug der einleitenden Worte, was gibt’s denn so im musikalischen Bereich zu hören? Der Opener „Isolation“ geht recht flott zu Werke, ist aber dennoch etwas unglücklich gewählt, da Sänger Udo Bethke sich hier einige schiefe Gesangspassagen aus den Rippen quält. Tiefere Passagen stehen dem Shouter deutlich besser zu Gesicht als hoher Gesang, wie er auf dem nachfolgenden „Shoot Shoot“ beweist. Der gelungene Stampfer wird allerdings durch einen selten einfallslosen Refrain komplett in die Schäbi-Metal-Schublade gezogen („Shoot, shoot, shoot, yeah I’m gonna kill“). Au weia.

Erfreulicherweise nimmt „Straight To Hell“ aber mit dem Titeltrack deutlich an Fahrt auf. Der flotte Banger könnte direkt von einem 80er-Jahre-Metal-Sampler stammen, ist stilistisch ganz klar an Accept angelegt – inklusive Klassik-Solo. Die allerdings sind bei den Solinger Originalen deutlich inspirierter als bei den Norddeutschen.

Die obligatorische Ballade hört auf den Namen „7 Years Of Pain“, ist aber erfreulicherweise nicht so furchtbar, wie der Titel implizieren könnte – dennoch gibt’s hier die volle Ladung Klischee, was aber in diesem Songumfeld durchaus ordentlich funktioniert. Überhaupt: Weder musikalisch noch lyrisch wird kein Klischee ausgelassen, alles, was zwischen die NWOBHM, ACCEPT, GRAVE DIGGER oder RUNNING WILD passt, wird hier recycelt – mit freilich schwankendem Niveau bei Vocals und Gitarren.

Höhepunkt der Scheibe ist das abwechslungsreiche „Nothing To Lose“, das neben Tempo- und Stimmungswechseln mit einem klassischen Shout-it-out-loud-Chorus überzeugt. Grenzdebiler Tiefpunkt: das rockige „Bad Pussy“, dem jedes weitere Wort zu viel der Ehre wäre. Glücklicherweise gibt’s mit dem wuchtigen „Guardians Of The Night“ einen versöhnlichen Abschluss: Hier zeigen BLACK HAWK, dass sie eigentlich ganz fähige Komponisten und Musiker sind.

FAZIT: BLACK HAWK machen keine Musik, die man aus Kalkül spielt, sondern nur aus Leidenschaft. Dafür gibt’s natürlich Pluspunkte, und wenn wir noch in der Zeit leben würde, in denen der Musikkritiker in Spandexhosen vor der Schreibmaschine saß, würden BLACK HAWK hier wohl reichlich abgefeiert werden. Leider kann in der heutigen Zeit jeder Schlaumeier per Internet-Musikmagazin meckern und Songs sezieren, und einer dieser Schlaumeier meint eben: Nicht schlecht, Jungs, aber es gibt und gab definitiv Besseres.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 5517x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • In Hell
  • Isolation
  • Shoot Shoot
  • Straight to Hell
  • Seven Years of Pain
  • Crystal Shark Pt. 1
  • Crusader
  • Nothing to Lose
  • The Last Mile
  • Stranger (In this Land)
  • Bad Pussy
  • Guardians of the Night

Besetzung:

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