Partner
Services
Statistiken
Wir
Subsignal: Beautiful & Monstrous (Review)
Artist: | Subsignal |
|
Album: | Beautiful & Monstrous |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Art Rock |
|
Label: | Goldencore Records | |
Spieldauer: | 63:02 | |
Erschienen: | 25.09.2009 | |
Website: | [Link] |
Nach dem Split von SIEGES EVEN legen Sänger Arno Menses und Gitarrist Markus Steffen nun mit "Beautiful & Monstrous" ihr erstes "eigenes" Album vor. Wie zu erwarten gehen die beiden, die auch bei ihrer ehemaligen Band für die melodischen und eingängigen Klänge zuständig waren, den mit deren letztem Album "Paramount" eingeschlagenen Weg weiter. Über weite Strecken dominieren ruhige, leicht melancholische Klänge das Bild, und man lässt der Stimme und den Gesangsharmonien noch mehr Raum. Um den eigentlichen Song und die Melodien stärker in das Zentrum zu rücken, musiziert man direkter und weniger verspielt. Das Material weist zwar noch leicht progressive Strukturen auf, Technik steht dagegen kaum im Vordergrund. Dafür hat man sich etwas für andere Einflüsse geöffnet, so ist z.B. eine dezente AOR-Schlagseite auszumachen, ebenso hat man einen Keyboarder integriert. Verzerrte Gitarrenriffs tauchen sogar ein wenig mehr als zuletzt bei SIEGES EVEN auf, allerdings wirkt das Album dadurch keinesfalls metallischer, stattdessen eher leicht alternativ angehaucht. Der überwiegende Teil des Albums ist jedoch zurückhaltender gestaltet, vor allem sehr "beautiful", "monstrous" klingt hier dagegen nichts.
Trotz dieser kleinen Modifikationen könnte man bei oberflächlicher Betrachtung tatsächlich meinen, den "Paramount"-Nachfolger zu hören. Aufgrund der Gitarrenarbeit, ähnlicher Songideen, vor allem aber aufgrund der charakteristischen Stimme, der Melodien und Gesangsharmonien können SUBSIGNAL eine unüberhörbare Brücke zu den beiden letzten Alben von SIEGES EVEN schlagen. Allerdings macht sich auch das Fehlen der Rhythmus-Abteilung bemerkbar. Wo die Holzwarth-Brüder früher jeden noch so poppigen Song oder einfachen Akkord mit ihrem raffinierten Spiel zu etwas Außergewöhnlichem machen konnten, gelten bei SUBSIGNAL andere Regeln. Zwar gehen Bassist und Drummer äußerst versiert zu Werke, wie die gesamte Band konzentriert man sich jedoch in erster Linie auf den eigentlichen Song und versucht den Gesang zu tragen, anstatt selbst Akzente zu setzen. Leider wird dadurch deutlich, dass der eigentlich so wunderbar angenehme und entspannte Gesang von Arno Menses über eine gesamte Albumdistanz zu wenig Abwechslung und Dynamik bietet, wenn wie bei "Beautiful & Monstrous" der Fokus ganz auf seiner Stimme liegt. Selbst wenn er einmal scheinbar völlig aus sich herausgeht, klingt das immer noch alles sehr "schön". Melodien und Gesangsharmonien klingen jeweils recht ähnlich, weshalb sich trotz aller Schönheit nur wenige Parts deutlich herauskristallisieren. So tritt das Phänomen auf, dass man nach mehreren Duchläufen immer noch nicht so recht weiß, wie sich ein Song von dem anderen unterscheidet, aber gleichzeitig schon einiger besonders eingängiger und oft wiederholter Passagen etwas überdrüssig ist (z.B. bei "The Sea" oder "The Trick Is To Keep Breathing").
Das klingt nun vielleicht schlimmer, als es tatsächlich ist, bleibt aber auch der einzige wirkliche Kritikpunkt. Denn obwohl man sich vereinzelt mehr Spannung und weniger Entspannung wünschen würde, ändert dies nichts daran, dass "Beautiful & Monstrous" eine sehr angenehme, progressiv angehauchte Melodic-Rock-Scheibe geworden ist, voller wunderschöner Melodien und toller Songs. Da wäre beispielsweise das einleitende Doppel, mit dem an ENCHANT erinnernden „Where Angels Fear To Tread“ und dem treibend groovenden „Paradigm“. Dass SUBSIGNAL nicht immer nur nett klingen müssen, zeigt dann das düstere „Walking With Ghosts“ mit einem ungewöhnlichen, langsamen Aufbau. Im Gegensatz dazu klingt das folgende „I Go With The Wind“ wunderbar leicht und tatsächlich genau so, wie der Titel suggeriert. Lediglich der Bonus-Track „Rain Is The Most Beautiful Color“ fällt gegenüber dem restlichen Material etwas ab.
FAZIT: Unter dem Strich ein gelungenes Album, das allen gefallen sollte, die auch "Paramount" uneingeschränkt gutheißen konnten. Wem allerdings bereits auf diesem Album einige der besonders eingängigen und geradlinigen Tracks zu schaffen machten, der dürfte auch mit "Beautiful & Monstrous" Probleme haben. SUBSIGNAL können und wollen jedoch kein Ersatz für SIEGES EVEN sein. Die Band möchte offensichtlich auch nicht in erster Linie nur Progressive-Rock- oder Metal-Fans bedienen, sondern ganz einfach Freunde anspruchsvoller, melodischer Rock-Musik. Hierzu dürften SUBSIGNAL für meinen Geschmack aber in Zukunft durchaus ein wenig packender und überraschender agieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Where Angels Fear To Tread
- Paradigm
- The Sea
- The Trick Is To Keep Breathing
- Walking With Ghosts
- I Go With The Wind
- To Hope The Road Is Long
- Beautiful & Monstrous
- The Last Light Of Summer
- Rain Is The Most Beautiful Color
- Bass - Ralf Schwager
- Gesang - Arno Menses
- Gitarre - Markus Steffen
- Keys - David Bertok
- Schlagzeug - Roel van Helden
- Beautiful & Monstrous (2009) - 10/15 Punkten
- Touchstones (2011) - 9/15 Punkten
- La Muerta (2018) - 11/15 Punkten
- A Song For The Homeless – Live in Rüsselsheim 2019 (2020)
- A Poetry of Rain (2023) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Oger
gepostet am: 14.11.2009 User-Wertung: 11 Punkte |
Ich sehe das Album mittlerweile auf Augenhöhe mit den letzten SE-Alben. Zwar weniger "progressiv", aber genau so packend. |
phil
gepostet am: 23.11.2009 User-Wertung: 14 Punkte |
daumen hoch, wahnsinns album! |