Partner
Services
Statistiken
Wir
Steve Wynn & The Dragon Bridge Orchestra: Live In Brussels (Review)
Artist: | Steve Wynn & The Dragon Bridge Orchestra |
|
Album: | Live In Brussels |
|
Medium: | CD+DVD | |
Stil: | Roots Rock, Americana |
|
Label: | Blue Rose Records | |
Spieldauer: | CD: 105 / DVD: 113 Minuten | |
Erschienen: | 20.03.2009 | |
Website: | [Link] |
Nicht nur der Hörer, sondern auch ein Label muss sich die Frage stellen, ob die Welt ein weiteres Live-Paket von STEVE WYNN nach dem fetten 3er „Live Tick“ braucht. Diese Frage darf nach fast zwei Stunden „Live In Brussels“ ganz klar mit JA beantwortet werden. „Live Tick“ war einen bedeutenden „Tick“ rockiger. Dagegen beruht „Live In Brussels“ auf dem 2008er „Crossing Dragon Bridge“-Album, das wesentlich ruhiger, ja teilweise melancholisch bis depressiv ausgefallen war. Das klassische gitarren-orientierte Bandkonzept stand gegenüber ungewöhnlichen Instrumentierungen mit Streichern und Chor zurück. In den Live-Versionen haben diese Nummern allerdings etwas mehr „drive“.
„Live In Brussels“ ist ein Doppel-Live-Album mit einer „baugleichen“ DVD, wobei auf der DVD „Medicine Show“ als Bonus-Track enthalten ist. Die DVD enthält keine weiteren Features, was nicht weiter schlimm ist, denn viel zu oft findet man auf DVDs als „Boni“ lieblos hingeworfenen Müll vor. Es ist das gesamte Konzert des Abends auf Tonträger gebannt worden.
Das Ganze ist in ein optisch schönes 6-Panel-Digipack verpackt worden. Hier gibt es aber Abzüge in der „B-Note“ von mir, denn die Scheiben lassen sich nur recht umständlich und mit hässlichen Fingerabdrücken aus dem Gehäuse hakeln. Auch ein Booklet wäre sehr schön gewesen. Offenbar ein Kompromiss, denn dieses Package wird fan-freundlich für deutlich unter 20 €uro angeboten werden.
Am 2. Oktober 2008 stand mit dem Ancienne in Brüssel einer der Lieblings-Clubs von STEVE WYNN auf dem Tourplan. Natürlich standen die Songs der seinerzeit gerade erschienenen „Crossing Dragon Bridge“ im Vordergrund, allerdings wurden auch Highlights aus seiner immerhin 30-jährigen Karriere eingestreut.
Eröffnung und Ende des offiziellen Sets ist die „Slovenian Rhapsody Part 1“ bzw. „Part 2“. Ein etwas spröder Einstieg und es dauert etwas bis das Publikum auftaut. Wobei man berücksichtigen muss, dass Roots-Rockfans doch überwiegend älteren Semesters sind und sich die Euphorie hier doch andere Kanäle sucht.
Wichtigste Männer neben Steve Wynn sind der Geiger Rodrigo D’Erasmo, der zumeist die wichtigen Akzente setzt, und Gitarrist Chris Eckman, der auch produziert hat. Das schwerblütige „Bring The Magic“ und das stille „Manhattan Fault Line“ sorgen für einen eher besinnlichen Auftakt, bevor mit „God Doesn’t Like It“ erstmals richtig losgerockt wird.
Kerniger Roots-Rock wechselt sich mit melancholischem Americana und Gospel ab. Selbst Chanson-Einflüsse sind hörbar, was die belgischen Fans besonders zu verzücken weiß. Highlights sind für mich das rockige „Tears Won’t Help“ sowie die unwiderstehlichen Ohrwürmer „Love Me Anyway“ und „Medicine Show“, wobei die Backing-Vocals der Drummerin Linda Pitmon den Hörer ein ums andere Mal verzaubern.
Zu immerhin fünf Zugaben lassen sich STEVE WYNN und sein DRAGON BRIDGE ORCHESTRA hinreißen – die Stimmung im Ancienne ist einfach famos. Mit der härtesten Nummer des Abends, „Amphetamine“, verabschiedet sich die Band von ihren zufriedenen Fans.
FAZIT: Nie ist STEVE WYNN irgendwelchen kurzlebigen Trends hinterher gelaufen. Er hat stets aus seiner ureigenen Kreativität geschöpft und Songs geschaffen, die mit ihrer Kraft den aufmerksamen Hörer tief berühren können. Solche Perlen schwimmen nicht an der Oberfläche kommerziellen Erfolges – dafür muss man schon tauchen, um in der Metapher zu bleiben. „Live In Brussels“ ist so eine….
-----
DVD-Settings: PAL, Stereo, Region Code 0
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1
- Introduction
- Slovenian Rhapsody Part 1
- Bring The Magic
- Manhattan Fault Line
- God Doesn’t Like It
- Here On Earth As Well
- Tears Won’t Help
- The Deep End
- I Don’t Deserve This
- Punching Holes In The Sky
- She Came
- CD 2
- Wait Until You Get To Know Me
- My Midnight
- Love Me Anyway
- That’s What You Always Say
- Medicine Show (Bonus Track on DVD)
- Slovenian Rhapsody Part 2
- Silence Is Your Only Friend
- Boston
- Annie & Me
- 405
- Amphetamine
- Bass - Eric Van Loo
- Gesang - Steve Wynn
- Gitarre - Steve Wynn, Chris Eckman
- Keys - Chris Cacavas
- Schlagzeug - Linda Pitmon
- Sonstige - Rodrigo D’Erasimo (Violin)
- Live In Brussels (2009) - 10/15 Punkten
-
keine Interviews