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Myra: The Venom It Drips (Review)

Artist:

Myra

Myra: The Venom It Drips
Album:

The Venom It Drips

Medium: CD
Stil:

Metalcore / Thrash Metal

Label: Brokensilence
Spieldauer: 43:15
Erschienen: 31.10.2008
Website: [Link]

Dass MYRA mit ihrem verheißungsvoll klingenden ersten Album “The Venom It Drips” nicht gerade auf einem Debütantenball tanzen, sieht man schon dem ansprechenden Cover an. Das dämonisiert einen harmlosen Pflanzenfresser, der normalerweise an “Black Beauty” erinnern sollte, in Hinblick auf den Titel beinahe zu Spider-Mans Erzfeind. Rote Augen, rebellisch zurückgespannter Kopf, die Mähne wild die Luft zerteilend wie dünne schwarze Adergeflechte... solche Motive versprechen Dinge, die erstmal einzuhalten sind.

Dinge, die das Album rein technisch auch mühelos einhalten imstande ist. Die Produktion kann sich sehen lassen und die Musizierenden beherrschen ihre Instrumente ganz offensichtlich überdurchschnittlich gut.
Warum aber, das müssen die Herren Ehemaligen von THINK ABOUT MUTATION, FULL SPEED AHEAD & Co. sich fragen lassen, werden die Fähigkeiten dermaßen freigiebig für Riffs verwendet, die mindestens seit einem halben Jahrzehnt Klischees im Sinne des Thrash Metal und Metalcore darstellen? Besonders die zweite Hälfte der Songs lebt von furztrockenen Motiven mit nichtssagenden Leitmelodien, die immer wieder an HATESPHERE erinnern, ohne deren Individualität generieren zu können. Kurz: so professionell alles durchproduziert und eingespielt ist, so austauschbar ist es auch über weite Strecken.

Wie zur Entschuldigung werden der Auflockerung wegen unregelmäßig kleine Gimmicks eingestreut; dazu gehören die sphärischen Zwischenparts “The Venom It Drips”, “The Venom Part I” und “The Venom Part II” sowie die cleanen Guest Vocals von Susi Thimm, die den Track “Doomed From The Outset” durchaus bereichern, ihn damit aber auch als Berg über ein ebenes Feld heben. Für jene Ebenheit ist unter anderem auch Sebastian Spillner verantwortlich, dessen Death Growls sich zwar technisch hören lassen können, die sich über die ganze Strecke allerdings als zu unvariabel erweisen und eine Gleichförmigkeit beschwören, die am Ende der Platte fragen lassen, was denn jetzt überhaupt hängen geblieben ist.

Zwar üben vereinzelte Songs den Aufstand. So hebt sich “Committed Mass Suicide” mit seinen doppelläufigen Gitarren in einer Mischung aus alten METALLICA (zu “Justice”-Zeiten) und IN FLAMES die ersten Minuten in den Vordergrund, und der euphorische Auftakt mit “Eternal Mayhem” und “New Blood Will Run” hat durchgängig etwas für sich... das wird mit statischen Beiträgen wie “Forsaken By Silence” und “Facing Extinction” aber alsbald egalisiert - mit dem verheerenden Nebeneffekt, dass die Platte längst nicht so passabel endet wie sie beginnt, was immer etwas von “Puste aus” an sich hat.

FAZIT: Technisch sehr ordentliche Metalcore-Platte, deren wenige originelle Passagen oft schon im Ansatz erstickt werden. In einer überladenen Schublade wie derjenigen, in der MYRA stecken, sinkt man mit solchen Voraussetzungen schnell auf den Boden ab. In der Hinsicht hat die Metalcore-Schiene mehr Ähnlichkeiten mit Treibsand als mit Sahne (wir erinnern uns an den Frosch, der so lange strampelte, bis sich die Sahne zu Butter verwandelte und er aus dem Topf hüpfen konnte): Je stärker und hilfloser man strampelt, desto eher erreicht man den Grund.

Sascha Ganser (Info) (Review 6305x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • The Venom It Drips
  • Eternal Mayhem
  • Third Rate Violation
  • New Blood Will Run
  • Doomed From The Outset
  • The Venom Part I
  • Forsaken By Silence
  • Bitter Tasting Kiss
  • Committed Mass Suicide
  • Into Existence
  • Facing Extinction
  • The Venom Part II

Besetzung:

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