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Gwyn Ashton: Two Man Blues Army (Review)
Artist: | Gwyn Ashton |
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Album: | Two Man Blues Army |
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Medium: | CD | |
Stil: | Blues Rock |
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Label: | Fab Tone Records | |
Spieldauer: | 55:01 | |
Erschienen: | 17.07.2009 | |
Website: | [Link] |
Wer von Euch hat schon einmal Blues-PUNK gehört? Ich meine jetzt nicht so einen billigen Müll, sondern richtig guten, aber trashigen Blues mit Background? So etwas gibt es zugegebenermaßen in einer angemessenen Qualität nicht allzu oft. Jetzt hat GWYN ASHTON, Australier mit walisischen Wurzeln, mit "Two Man Blues Army" genauso ein Teil aufgelegt, das mir mein persönliches Unwort "innovativ" abnötigt.
Das Revolutionäre an dieser Scheibe ergibt sich bereits aus dem Lineup: "Two Man Blues Army" - dieser Titel ist Programm. Zwei Musiker, GWYN ASHTON selbst und Dave Small, bestreiten die Songs - Gitarre und Drums gelegentlich etwas Harp, sonst nix! Kein Bass, keine Keys, kein sonstiger Firlefanz... das lässt einen einmal schlucken. Wenn man sich allerdings auf dieses Experiment vorurteilsfrei einlässt, ist man geneigt in Superlativen zu schwelgen.
Ein paar Worte zu GWYN ASHTON sind vielleicht angebracht, weil er in unseren Breiten nicht so angesagt ist wie bspw. in den UK. Zuforderst muss da natürlich ein Name genannt werden: RORY GALLAGHER. Kein anderer Axeman hat GWYN ASHTON derart nachhaltig beeinflusst, wie der magische, irische Bühnen-Derwisch. Ashton wird nicht müßig zu betonen, dass er Gallagher mehrfach supporten durfte. Wenn man seinen bisherigen Output betrachtet, wird das nachvollziehbar. Sein Meisterstück legte er mit seiner letzten Studio-Scheibe, "Prohibition", 2007 vor: Knallharter und knochentrockener Blues-Rock - des Schreibers dieser Zeilen tägliches Grundnahrungsmittel. Hört Euch nur einmal "Ball & Chain", das alle Möchte-gern-Power-Blueser desillusionieren dürfte, oder das Gallagher-Double "Secret Agent" an. "Prohibition" dürfte eigentlich in keiner ambitionierten Rocksammlung fehlen. Über "Two Man Blues Army" wird man Gleiches sagen können, da lehne ich mich ganz weit aus dem Fenster!
Mit "Meltdown At The Hoo" startet GWYN ASHTON mit einem "trashigen" Uptempo-Shuffle, ein furioser, instrumentaler Ritt. "Break" ist auf mehreren fetten Riff angelegt, Overdubs machen es möglich, dass einem der fehlende Bass nicht bewusst wird. "Million Dollar Blues" ist offenbar auf Radio-Airplay ausgelegt. Als Bonustrack wird die Radio Edition dazugepackt. Man darf aber beruhigt sein, "kommerziell" klingt da nichts... deshalb darf man auch nicht erwarten, den "Million Dollar Blues" auf deutschen Radiostationen zu hören. Außer GARY MOORE mit seinem unsäglichen "Still Got The Blues" haben auch nur ganz wenige Blueser 1.000.000 Bucks und mehr "gemacht".
Richtig sensationell wird's mit dem "Cross Road Blues". Dieser alte ROBERT JOHNSON Schinken ist nun wirklich bis zum Erbrechen gecovert worden. Bei GWYN ASHTON erinnern eigentlich nur noch die Lyrics an das Original. Mit einer sphärischen Gitarrenlinie und Vocals aus der Talk-Box ist dieser Song sehr nahe an RORY GALLAGHERs typischem Stil orientiert. "Mad Dog" knüppelt kurz und heftig... und auch "All Over Now", ein traditioneller Shuffle, ist knackig angelegt worden. An "Outside Woman Blues", dieser uralten "Blind Willie" Reynolds-Nummer, hat sich zuletzt MIKE ONESKO mit ebenfalls großartigem Erfolg herangewagt. Mississippi-Blues mit der Akustischen gibt's bei "Junior Got A Blade"; gerade diese minimalistischen Tracks von "Two Man Guitar Army" zeigen Ashtons meisterhafte Gitarrenkünste eindrücklich.
Mit den beiden Longtracks "Ain't Nobody's Fool" und "One Way Ticket To The Blues" strebt dieses Album seinem Höhepunkt zu. Ersterer ist ein mitreißend leidender Slow-Blues angefüllt mit allem hoffnungslosen Weltschmerz, den dieses besch...eidene Leben bieten kann. Letzterer hat Dich spätestens nach der ersten Textzeile am Haken. Selten zuvor habe ich einen schwerblütigeren Blues des "weißen Mannes", wenn man einmal vom legendären JOHN CAMPBELL absieht, gehört - Ashton durchlebt hier die gleichen Qualen wie die "schwarzen" Sklaven, die den Blues groß gemacht haben.
FAZIT: GWYN ASHTONs neues Album "Two Man Blues Army" bietet wirklich einmal etwas Neues im Blues-Rock: Eine Zwei-Mann Blues-Armee mit minimalistischem Ansatz! Wenn man bereit ist, die eingefahrenen Blues-Schienen zu verlassen, ist dies der Stoff aus dem pure Verzückung geboren wird. Châpeau, Mr. Ashton - ein ganz großer Wurf!
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"Two Man Blues Army" ist erhältlich bei www.justforkicks.de
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Meltdown At The Hoo
- Break
- Million Dollar Blues
- Cross Road Blues
- Mad Dog
- All Over Now
- Outside Woman Blues
- Junior Got A Blade
- False Accusations
- Ain't Nobody's Fool
- One Way Ticket To The Blues
- Million Dollar Blues (Radio Edit.)
- Gesang - Gwyn Ashton
- Gitarre - Gwyn Ashton
- Schlagzeug - Dave Small
- Sonstige - Gwyn Ashton (Harp)
- Two Man Blues Army (2009) - 14/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Bassman
gepostet am: 06.08.2012 User-Wertung: 13 Punkte |
Welche Leuchten schreiben hier denn die Reviews?
Kein Bass? Natürlich ist auf der CD ein Bass zu hören. Richtig gut und nicht zu überhören - es sei denn, man hat von Musik überhaupt keine Ahnung. |