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Sun Domingo: The World’s Alive (Review)

Artist:

Sun Domingo

Sun Domingo: The World’s Alive
Album:

The World’s Alive

Medium: CD
Stil:

Anspruchsvoller Pop/Rock

Label: Just For Kicks / MBM Records
Spieldauer: 39:56
Erschienen: 17.11.2008
Website: [Link]

Ich habe mich davor gehütet, diese Platte – wie in den Liner-Notes angedeutet – als „Progressive Pop“ abzustempeln. SUN DOMINGO, eine völlig unbekannte, aber hochaktive Band aus den Staaten um Bassist und Sänger Jason Pomar, Gitarristen Edgel Groves Junior und dem Schlagzeuger Nathan Lathouse veröffentlichen mit „The World’s Alive“ nach 3 Jahren ihren ersten Longplayer. Von unzähligen Liveauftritten geprägt (200 Gigs im Jahr!) spielen SUN DOMINGO ihr knapp 40 minütiges Material lässig locker auf diesem Silberling runter.

„Pop“ erwähnte ich vorhin, doch Vorsicht! Wer hier an schnelllebige, kommerzialisierte DSDS-Nudler denkt, ist auf dem Holzweg. Intelligentes Arrangement, tolle Melodien und melancholische Songs sind die Stärken von SUN DOMINGO. Man wird nicht selten an COLDPLAYs vielgerühmtes „Parachutes“-Debut erinnert, speziell dann, wenn in sparsamer Instrumentierung Akustikklampfe und cleane E-Gitarrentupfer einen wunderbares Klanggewebe bilden. Die gelegentlichen Gitarrensoli erinnern an Dave Gilmour, während das Songwriting deutlich von THE POLICE, CROWDED HOUSE und AEON SPOKE beeinflusst wird.

Die Produktion besticht durch eine angenehme Wärme, selbst der hardrockige Ausbruch in „Something Face“ könnte nicht mal TRAVIS-Fan verschrecken. Trotzdem schaffen es SUN DOMINGO, nicht in belanglosen Pop-Rock abzudriften. Man atmet sehr deutlich den Geist des neuen Artrock-Songwritings, wie er neuerdings auch von COLDPLAY praktiziert wird. Das Einfließenlassen von Komplexität und anspruchsvollen Harmonien in kompakte Songformate ist Markenzeichen dieses Sounds.

Höhepunkte der kurzweiligen CD sind vor allem das wunderbar indiepoppige, dabei aber keinesfalls anbiedernde „Burning Both Ends“, wo bereits ein Faible der Band für mehrstimmigen Gesang durchscheint. „Something Face“ habe ich vorhin schon erwähnt, richtig „cool“ wie hier ein fetziger Kontrapunkt zu den anderen, melancholischeren Songs geboten wird. „Gwlyddyn“ besticht durch intelligente Melodien, „Happy“ hätte genauso gut von den zurzeit so beliebten „Kaltspielern“ stammen können und „The Race Has Already Begun“ erinnert mich schmerzhaft an die Zeit, als RADIOHEAD und Konsorten die Popmusik wirklich noch erneuerten. Eine erhebende Melodie, keine Sekunde kitschig, aber zu Herzen gehend. Nur das erste BLACKFIELD-Album schaffte es als einziges Album in den letzten Jahren (mal COLDPLAY ausgenommen) Popsongs auf so hohem Niveau abzuliefern.

Schade ist bei der ganzen Sache ist nur, dass die Jungs trotz Abrackern auf massenhaft Konzerten bis jetzt noch keine größere Aufmerksamkeit von den Medien bekommen haben. Verdient hätten sie’s.

FAZIT: „The World’s Alive“ ist eine riesen Empfehlung an alle, die den Glauben an eingängige aber anspruchsvolle Songs aufgegeben haben! Zwar schreiben SUN DOMINGO kein zweites „OK Computer“, aber ihr Debut lässt auf Größeres hoffen. Wer COLDPLAY, AEON SPOKE, poppigere PINK FLOYD, CROWDED HOUSE, RADIOHEAD und BLACKFIELD mag, wird SUN DOMINGO lieben. Weder flachzangiger Castingpop noch depressiver Indierock – sondern einfach tolle Musik. Ich habe fertig…

Benjamin Feiner (Info) (Review 4950x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Burning Both Ends
  • Santa Teresa
  • A Song In Your Name
  • Hot Little Room
  • Something Face
  • Gwlyddyn
  • Sweetest And Saddest
  • Ohio Song
  • Happy
  • The Race Has Already Begun

Besetzung:

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