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Vision Divine: The 25th Hour (Review)
Artist: | Vision Divine |
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Album: | The 25th Hour |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodic Power Metal |
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Label: | Scarletrecords | |
Spieldauer: | 45:17 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Nachdem nun mittlerweile jedes noch so kleine Dorf mit einer eigenen Pizzeria aufwarten kann und es völlig normal ist, sich neben den würzig belegten Fladenbroten fast alle existierenden Pastagerichte nach Hause liefern zu lassen, scheinen sich unsere übernächsten europäischen Nachbarn vermehrt darin zu versuchen, die Welt mit alternativen Exportschlagern zu beeindrucken. Nicht ca. 30 cm im Durchmesser und mit Tomaten, Schinken und Käse belegt – nein, nur knappe 12 cm und dafür aber mit schwermetallhaltigem Inhalt. Das sind die „Fladen“, die uns die letzten Jahre mit zunehmender Anzahl aus Italien erreichen und von unseren CD-Playern verschlungen werden.
So geschehen nun auch mit dem bereits fünften Studioalbum der Prog-Melodic-Metaller VISION DIVINE, welches sich als Konzeptalbum versteht und, das sei gleich vorweg gesagt, zwar nur noch wenige progressive Elemente enthält, dafür aber richtig gut rockt! Der Verzicht auf ausgedehnte progressive Einlagen tut aber keinen Abbruch, denn der mit dem eher düsteren Cover geschmückte Silberling lebt in erster Linie vom Gesang des Frontmanns Michele Luppi. Was dieser hier abliefert, ist wieder einmal der Hammer! Mit seiner klaren Stimme - man könnte sie beinahe als brillant bezeichnen - gibt er den Songs das, was ich mir für jede Metal-Kapelle wünsche. Die nötige Portion Power gepaart mit einem eigenständigen Ausdruck. Luppi vermittelt mit den stilvollen und eingängigen Gesangsmelodien stets das Gefühl, die volle Kontrolle über seine Stimme zu haben. Eine gesangliche Weiterentwicklung zum Vorgänger „The Pefect Machine“ kann ich zwar nicht feststellen, aber wer bereits auf diesem hohen Niveau singt, stellt mich auch so vollends zufrieden. Wo ein James La Brie noch an sich arbeiten muss, hat Luppi bereits seine Hausaufgaben gemacht.
Der Rest der Band liefert ebenfalls solide Arbeit ab. Die Songs mit ihren unterschiedlichen Tempi sind sehr gekonnt im Gesamtkonzept integriert. Die Übergänge zwischen den Titeln sind teilweise mit ruhigen Passagen bzw. Songintros gestaltet, was ich als sehr angenehm empfinde. Streckenweise gehen die Jungs richtig heftig aufs Gaspedal, so beispielsweise in „Eyes OF A Child“ oder „A Perfect Suicide“ – genau so sind aber auch Songs wie „The Daemon You Hide“ oder „Heaven Calling“ vertreten, bei denen die Klasse der Band in Punkto ruhigeren Stimmungen voll zur Geltung kommt.
Die knackigen und teilweise virtuosen Gitarrensoli von Olaf Thörsen sowie die Keyboardsoli von Alessio Lucatti sind stets gut vorgetragen, schaffen es aber nicht, genügend Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, um den Songs aus instrumentaler Sicht das gewisse Etwas zu verleihen. Diesem Anspruch werden aber leider die allermeisten Solisten nicht gerecht, so dass wir hier auf alle Fälle von gutem Durchschnitt sprechen können. Die Produktion, für die sich Timo Tolkki (Gitarrist bei Stratovarius und Produzent) verantwortlich zeigt, ist druckvoll und ausgewogen und geht soweit in Ordnung. Jedoch ist mir an ein paar Stellen der Sound des Schlagzeugs zu aufdringlich (z. B. Becken in „Alpha & Omega“). Geschmacksache .
Schade, dass die 11 aufgelisteten Titel eigentlich nur 8 vollständige Songs sind (das kurze CD-Intro, das CD-Outro und ein kurzes Instrumentalstück sind als eigenständige Titel aufgeführt). Damit liegt die Gesamtspielzeit der CD bei bescheidenen 45 Minuten. Da wünscht man sich einfach mehr.
FAZIT: Druckvoller Melodic-Powermetal mit progressivem Touch, tollen Melodien und überragendem Gesang von Michele Luppi. Jedoch reicht dieser allein nicht aus, um dieses Konzeptalbum zu einem Meilenstein der Band werden zu lassen. Mir fehlen auf dem Album einfach noch ein paar mehr spannende bzw. überraschende Elemente. Dennoch ist den Jungs von der Halbinsel ein eingängiges und abwechslungsreiches Werk gelungen, dem es weder an Härte noch an gefühlvoll umgesetzten Inhalten fehlt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- My Angel Died
- The 25th Hour
- Out Of A Distance Night (Voices)
- Alpha & Omega
- Eyes Of A Child
- The Deamon You Hide
- Waiting For The Dawn
- The Essence Of Time
- A Perfect Suicide
- Haevern Calling
- Ascension
- Bass - Christiano Bertocci
- Gesang - Michele Luppi
- Gitarre - Olaf Thörsen, Federico Puleri
- Keys - Alessio Lucatti
- Schlagzeug - Alessandro Bissa
- The 25th Hour (2007) - 10/15 Punkten
- Destination Set To Nowhere (2012) - 12/15 Punkten
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