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Stolen Babies: There Be Squabbles Ahead (Review)

Artist:

Stolen Babies

Stolen Babies: There Be Squabbles Ahead
Album:

There Be Squabbles Ahead

Medium: CD
Stil:

Gothic Rock

Label: Ascendance/Soulfood
Spieldauer: 49:13
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Diese ihrer Mutter entrissenen Säuglinge wurden im kalten Montreal in einer Mülltonne aufgelesen und haben den Trash danach nie wieder losbekommen. Da helfen auch stolze kabarettistische Bekräftigungen nichts – STOLEN BABIES schwanken abwechslungsreich zwischen fraglichen Geschmacksrichtungen und schaffen sich so eine eigene Identität.

Natürlich: von nichts kommt nichts, und deshalb nennen wir hier ganz wenig Misfits, etwas Marilyn Manson und die Waver der Achtziger im Soundkorsett des jetzt als Vergleichspunkte. Dass die Band mit Dillinger Escape Plan auf Tournee gehen wird, spricht Wälzer über ihre Offenheit, die sie sich durch Klischeeumschiffung nach allen Seiten hin bewahren. Meistens treibt der Bass ihre Tracks voran, ganz im punkigen Sinn. Nur in „Awful Fall“ vollführt der Tieftöner einen sicken Disco-Dance, angefeuert von synthetischen Handklatschern. Die Orgel kommt entweder direkt aus der Batcave oder dem Keller der Addams Family. Zwischen geiferndem Gekreisch und überkandideltem Jahrmarkt-Gehabe ist bei der Frontdame alles im Programm, was Geschmacksfaschisten als undenkbar abtäten. Würden sie „There Be Squabbles Ahead“ allerdings genau zuhören, müßten sie bei aller Abgedrehtheit, dem Arsenal aus Akkordeon, Bläsern und Streichern gute Songs anerkennen. Von aggressiv-metallischen Songs wie „Tall Tales“ und melancholischen Ruhephasen („Push Button“) bis hin zu Trauermärschen wie dem vorletzten Stück, welches in einer Kracheruption endet, ist alles vernehm- und verstehbar, weil die BABIES auf Zugänglichkeit aus sind.

Dass sie sich nicht anbiedern, ist aus dem wilden Stilgemisch bereits ersichtlich. Akkordeons treffen auf Doublebass-Galoppritte, der betrunkene Seemann gibt der Mutter an der Wiege die Hand, während sie ihren Balg im Singsang einlullt. Das alles hat mit reiner Genremusik nichts zu tun, kann und soll aber definitiv die Batcave-Fraktion sowie krampffreie Hartkostkenner begeistern. Auch mit Videoanhang („Push Button“).

FAZIT: STOLEN BABIES machen landestypisch eine seltsame Musik, die nur vage einer Stilistik zuzuordnen ist, jedoch von allen Dogmen abgesehen Halloween-Spaß macht. Nicht sonderlich tiefgehend, aber wertig auch nach mehrmaligem Hör. Poppige Leichtgewichts-Avantgarde sozusagen, bei der sich Kurt Weill die Fingernägel schwarz lackiert und auf der Tanzfläche Räucherstäbchen zertritt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3007x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Spill
  • Awful Fall
  • A Year Of Judges
  • Tablescrap
  • Swint? Or Slude?
  • Mind Your Eyes
  • Lifeless
  • Tall Tales
  • Push Button
  • Gathering Fingers
  • The Button Has Been Pushed

Besetzung:

  • Sonstige - Ben, Dominique, Gil, Rani

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
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