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Debauchery: Back In Blood (Review)
Artist: | Debauchery |
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Album: | Back In Blood |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | AFM Records/Soulfood | |
Spieldauer: | 61:41 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Bei diesem Erzeugnis ist man hin- und hergerissen. Die Dummdeutschen - aufs Image bezogen - erweisen sich als kompetente Ostküsten-Amis hinsichtlich ihrer Musik, wobei man solch schöne Gitarrenarbeit im Solobereich eher auf europäischem Extrem-Metal-Terrain vorfindet. Inwieweit werden die echten Musiker hinter DEBAUCHERY also von ihrem indiskutablen Öffentlichkeitsgebaren und mangelnder Ernsthaftigkeit überholt?
DEBAUCHERY beackern vornehmlich grooviges Territorium und sind auf Eingängigkeit bedacht. So klingt der Opener nach melodischeren Six Feet Under - gerade auch, weil Thomas´ Stimme ähnlich extrem wie die von Chris Barnes ist – und dabei ebenso leicht verständlich. Deshalb kann man über die textliche Geschmacklosigkeit und Sinnfreiheit nicht hinweghören. Neben flotteren Äußerungen – wahlweise walzend wie „True To The Skull Throne“, beziehungsweise thrashig wie „Baptise The World In Blood“ – stehen einige getragene, weniger intensive Stomper und vor allem die Einlösung des Versprechens, das der Albumtitel gibt: der Mittelteil von „Back In Blood“ gestaltet sich aus Classic-Rock- und eindeutig AC/DC-inspiriertem Material. Vor allem hier kommen die beiden Gitarristen zum Zuge, welche die Distortion bisweilen zu Gunsten eines feinen Crunch aufgeben und sich feine Angus-Riffs zusammengeklaubt haben. Die Hooks begeistern sofort, was der Platte im Langzeittest Defizite einbringt: Partymucke, ja – aber darüber hinaus nutzten sich DEBAUCHERY ab. Die anfangs gestellte Frage ist also zu Lasten der Gruppe beantwortet.
Misogyne Parolen und Klischee-Nonsens führen Death Metal als ursprüngliches Medium abgründiger Emotionen ins Absurde. Die ausgeloteten Extreme im optischen Bereich werden nunmehr in überzogene Comics überführt. Das ist genauso Schade für das Genre wie die Konzentration vieler Bands auf zu starken Technikeinsatz – Wo DEBAUCHERY sich die musikalische Ursprünglichkeit noch bewahren, scheitern sie leider am thematischen Rahmen. Den Death Metal als solchen klischeehaft zu besingen hat mit Spirit nichts zu tun; das kennt man bereits aus dem Power Metal. Simple Death-Metal-Platten wurden durchaus zu Klassikern, doch diese hier wirkt aufgesetzt und daher - wie ein Instant-Produkt - kaum nachhaltig. Dies noch: Angesichts dreier Auszüge aus der Bonus-Coversong-CD möchte ich „Kings Of Metal“ oder „War Is Coming“ als Chill-Out-Mix in der DEBAUCHERY-Version gar nicht hören.
FAZIT: Tod zum Abgehen und nach kurzer Zeit aus dem Plattenregal verbannen. Tiefer schürfende spielerische Ansätze unterliegen der konzeptonellen Oberflächlichkeit. Vielleicht sollte Bandleader Thomas die Zügel etwas schleifen lassen, um nicht zur Karikatur zu verkommen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lords Of Battle
- Baptise The World In Blood
- Praise The Blood God
- Back In Blood
- Masters Of The Killing Art
- Butcher Of Bitches
- Death Metal Maniac
- Manhunting
- Alcohol Fueled Brutality
- True To The Skull Throne (And Bound To Kill)
- Storm Of Iron
- Back In Blood (2007) - 6/15 Punkten
- Continue To Kill (2008) - 10/15 Punkten
- Rockers & War (2009) - 8/15 Punkten
- Germany's Next Death Metal (2011) - 8/15 Punkten