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Mercenary: The Hours That Remain (Review)
Artist: | Mercenary |
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Album: | The Hours That Remain |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Power Metal/Melodic Death |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 62:19 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
Obwohl mir der Name natürlich ein Begriff und das gestiegene Interesse an der Band nicht verborgen geblieben ist, handelt es sich hier um meine erste Begegnung mit MERCENARY. Ob dies eine Kulturlücke ist, wird sich zeigen, zumindest kann ich so ziemlich unbedarft an das Album herangehen, ohne auf eventuelle Stilanpassungen einzugehen, die man im Zusammenhang mit der Band in den letzten Monaten vernehmen konnte.
Der Opener "Redefine Me" ist schon mal ein amtlicher Power Metaller, bei dem man gleich einer dichten Soundwand gegenübersteht und durch die klar wird, warum zur Umsetzung der Songideen sechs Musiker vonnöten sind. Mit Stakkatoriffs, Keyboardteppich und Power-Drumming macht der Song mächtig Dampf und dennoch: gerade durch den sehr melodischen Gesang ist das Ganze eingängiger als ich erwartet hätte. Da dem Death Metal eher abgeneigt, sammelt die Band so bei mir auf Anhieb einige Pluspunkte. Zwar kommt in der zweiten Songhälfte auch erstmals der vocale Gegenpart zum Einsatz, sorgt hier aber für eine weitere Abwechslung und klingt nicht zu aufgesetzt "böse". Dieser Wechselgesang zieht sich dann auch konsequent durch das Gesamtwerk, allerdings behalten die cleanen Parts hierbei ganz klar die Oberhand. Dass der keifende Anteil (wirklich "gegrunzt" wird hier kaum), wie beim anfangs mächtig bolzenden "Year Of The Plague" die Führung übernimmt, bleibt eher die Ausnahme.
Dass das Label das vierte Werk der dänischen Söldner als Mischung aus NEVERMORE und SOILWORK anpreist, macht ausnahmsweise durchaus Sinn. Der zur Unterstützung neben Marcus Bischoff von HEAVEN SHALL BURN ("Soul Decision") angetretene Björn „Speed“ Strid von SOILWORK (beim Eröffnungstrack) liefert hierfür nur ein weiteres Indiz. Während der Name IN FLAMES ebenfalls genannt werden kann bzw. muss, weiß ich nicht, ob die klar vorhandenen Prog-Elemente ausreichen, um tatsächlich auch OPETH in die Ahnengalerie aufzunehmen, die häufig als Bandeinfluss genannt werden. Dafür scheinen mir diese Dänen dann doch zu klar strukturiert.
Ich für meinen Teil ziehe meine Momente aus vielschichtigen Powersongs der Marke "My World Is Ending", "This Eternal Instant" und vor allem "Lost Reality", die allesamt für sich beanspruchen können, verschiedene Stilarten in sich zu vereinen, ohne das Stammpublikum der einzelnen Genres missmutig zu stimmen. Gerade die ausgewogene Mischung macht hier den Reiz.
Auch wenn die Band gerade in der zweiten Albumhälfte nicht ganz vor Wiederholungen gefeit ist und nicht jeder Song aufgrund Überlänge rechtzeitig zum Punkt kommt, passt hier das Gesamtbild - inklusive dem gelungenen Coverartwork von Travis Smith (DEATH, KATATONIA, OPETH) und der stimmigen Produktion von Jacob Hansen. Dieser hat dann auch gleich die Bassparts übernommen, da Bassist und Teilzeitsänger Henrik "Kral" Andersen die Band kurz vor den Aufnahmen verlassen hat. Der in der Bandbesetzung und auf den aktuellen Fotos auftauchende René Pedersen ist auf diesem Album noch nicht zu hören.
Die Limited-Edition-Version des Albums erscheint übrigens mit zweistündiger Bonus-DVD inklusive Making Of und verschiedenen Live-Mitschnitten.
FAZIT: Ich kann zwar keine Aussage über die Entwicklung der Band treffen (siehe Reviewanfang) und ebenfalls keine Vergleiche zu den bisherigen Alben ziehen, aber mein Interesse am progressiven Power Metal der Band ist insoweit geweckt, dass ich mir den Vorgänger "11 Dreams" in Kürze ebenfalls zu Gemüte führen werde - dies sollte zumindest für andere Neueinsteiger als Qualitätsaussage vollkommen ausreichen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Redefine Me
- Year Of The Plague
- My World Is Ending
- This Eternal Instant
- Lost Reality
- Soul Decision
- Simplicity Demand
- Obscure Indiscretion
- My Secret Window
- The Hours That Remain
- Bass - René Pedersen
- Gesang - Mikkel Sandager, René Pedersen
- Gitarre - Jakob Mølbjerg, Martin Buus
- Keys - Morten Sandager
- Schlagzeug - Mike Park
- The Hours That Remain (2006) - 10/15 Punkten
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