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Evil Masquerade: Third Act (Review)
Artist: | Evil Masquerade |
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Album: | Third Act |
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Medium: | CD | |
Stil: | Symphonic Metal |
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Label: | Escape Music | |
Spieldauer: | 44:30 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
So langsam verliere ich wirklich den Überblick: War das schon immer so oder nimmt das erst in letzter Zeit immer extremer Überhand, dass diverse Musiker an immer mehr diversen Bands beteiligt sind, dort wiederum mit diversen anderen Musikern zusammenspielen, die wiederum in diversen anderen Bands gleichzeitig...und eigentlich sind sich die Bands nicht richtig unähnlich...und immer wieder die selben Produzenten, die dann teilweise fünf Alben im Monat produzieren, bei fünf weiteren Scheiben den Mix...und äh...und so weiter und so fort. Aber das muss dann wohl so sein, wenn man als Musiker nicht gerade bei ´nem Millionenseller spielt und trotzdem von seiner Berufung einigermaßen (oder irgendwann) leben möchte.
Wie dem also auch sei, gerade erst habe ich den FIREWIND-Neueinsteiger Apollo Papathanasio (TIME REQUIEM, MEDUZA, MAJESTIC) für seinen Gesang auf deren neuem Album gelobt, da taucht er auch schon auf dem nächsten Rundling auf. Was er drauf hat, wissen wir also schon und das belegt er auch auf dem dritten Album dieser Dänen, auf dem er ebenfalls seinen Einstand gibt und das zeitgleich mit FIREWINDs „Allegiance“ auf dem Markt kommt.
Es versteht sich von selbst, dass hier noch weitere Gastmusiker zu hören sind und zwar namentlich die beiden Keyboarder Richard Andersson (MAJESTIC, TIME REQUIEM, SPACE ODYSSEY - zu hören beim Titelsong) und David Rosenthal (u. a. RAINBOW, MALMSTEEN, WHITESNAKE, DREAM THEATER – zu hören bei „Far Away“). Für Mix und Mastering ist Tommy Hansen (nein, ich schreib hier keine Bands mehr hin) zuständig. Ach ja, schon mal vorweg: Der Sound ist richtig fett und passt perfekt zur gebotenen Musik.
Wie durch die (besetzungstechnischen) Umstände zu vermuten, handelt es sich bei diesem dritten Album unter dem EVIL MASQUERADE-Banner hauptsächlich um die musikalischen Vorstellungen eines Einzelnen, der sich zur Umsetzung wohl Unterstützung von Außen geholt hat. Keine Ahnung also, ob es sich hier nur um ein Projekt handelt, da ich erstmalig mit EVIL MASQUERADE in Berührung komme. Bandchef ist auf jeden Fall Henrik Flyman, zu finden an der Gitarre und ebenfalls Produzent des Albums, der manchem durch seine früheren Betätigungsfelder MOAHNI MOAHNA, ZOOL und WUTHERING HEIGHTS bekannt sein dürfte.
Entsprechend der Anteile - Henrik Flyman hat sämtliche Songs und Lyrics geschrieben - beginnt nach kurzem Intro dann auch der Einstieg in den „Dritten Akt“. Der Titelsong ist ein rasanter, von der Leadgitarre angeführter Melodic Speedster, in dem sich der Chef gleich schon mal die Freiheit nimmt, seine Fingertechnik zu präsentieren.
Das folgende „Black Raves Cry“ ist behäbiger und überrascht mit leichtem Schunkelrefrain, während die nächsten Songs an die melodische BLACK SABBATH-Phase erinnern. Was alle Tracks aber gemein haben, ist die eingeflochtene Einzelpräsentation des Virtuosen an den sechs Saiten.
So setzt sich die Scheibe fort und zusammengefasst bekommen wir von EVIL MASQUERADE symphonischen Melodic Metal von guten Musikern mit auffällig großem Gitarrenanteil serviert. Glücklicherweise hat man es aber geschafft, dass man sich als Hörer von den vielzähligen Soli nicht allzu erschlagen fühlt, auch wenn einige Songs teilweise als Opfer der Spieltechnik zu abgehackt, gestückelt und nicht immer flüssig genug daherkommen. Trotzdem ist dies hier mehr als nur ein Gitarrenalbum mit Gesangsbegleitung.
Es liegt natürlich nicht unbedingt an Richard Andersson, dessen Keyboards hier nur ein geringe Rolle spielen, aber auch durch den Gesang, der dem von Nils Patrik Johansson hier teilweise sehr ähnlich ist, und dem großen Instrumentalanteil fühle ich mich stark an dessen SPACE ODYSSEY-Alben erinnert.
FAZIT: Symphonischer Melodic Metal mit starkem Frickelfaktor, zum MALMSTEEN-Vergleich geeignet, wenn auch weniger der alten Meister verpflichtet. Obwohl die Songs hier häufig um die Gitarrensoli herum entstanden sein dürften, garantieren die Qualitäten der ausgesuchten Zuarbeiter, allen voran der Mann am Mikro, dass auch Nichtmusiker und Unstudierte hier ihre Lichtblicke finden. Angehende Saitenhexer im Erstsemester verharren länger zwecks Mitnahme zollfreien Schulungsmaterials.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Devil´s Last Temptation
- Third Act
- Black Raves Cry
- Descended From The Grave
- Far Away
- The Dark Minstrel Plays
- I´ll Make Your Burn
- Under The Surface Of Water
- Orchestration For More Than One Horn
- Bring On The World
- The Final Goodbye
- Bass - Thor Jeppesen
- Gesang - Apollo Papathanasio
- Gitarre - Henrik Flyman
- Schlagzeug - Dennis Buhl
- Welcome To The Show (2004)
- Third Act (2006) - 10/15 Punkten
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