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Benea Reach: Monument Bineothan (Review)

Artist:

Benea Reach

Benea Reach: Monument Bineothan
Album:

Monument Bineothan

Medium: CD
Stil:

Post-core

Label: Tabu/Soulfood
Spieldauer: 67:13
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Drei schlaue Namen schreit das Label im Zusammenhang mit Ex-Extol-Gitarrist Christer Espevolls neuer Band über den dicht besiedelten Musikmarkt: Tool, Mastodon und Meshuggah. Drei Gitarristen schreien hinsichtlich ihrer unausgeschöpften Möglichkeiten nach Iron Maiden. Alle vier Vergleiche hinken. Mit Tool teilt man sich zumindest die Langatmigkeit, welche die Amerikaner allerdings mit großen Momenten zu revidieren wissen; Meshuggah sind emotional ähnlich einseitig, aber bessere Musiker; Mastodon verarbeiten ebenso Metal-Elemente, ohne richtig Metal zu sein, haben aber tausendmal mehr Verve und Kreativität.

Was sind BENEA REACH also? – eine nicht ganz so zähe Version des modischen Isis-Cult-Of-Luna-Neurosis-Sounds. Dies bedeutet: frustriertes Schreien, gelgentliches Wispern und Klagen sowie auf instrumentaler Ebene das Spiel mit Dynamik und unangepassten, weitschweifigen Songstrukturen. Exemplarisch dafür ist der Opener, welcher diese Muster zweimal durchexerziert, ehe der Schwere gen Ende von treibenderen Riffs etwas Gewicht genommen wird. „Inheritor“ ist kompakter und versteigt sich in Math-typische Singlenote-Rhythmen bestimmter Intervall-Variationen. Der Chorus bemüht sich zum Hymnischen mittels unterschwellig melodiöser Gesänge. „Transmitter“ geht tonal in den Keller und ist noch stärker rhythmisch geprägt. New-Metal-Tendenzen kann man den Norwegern trotz zum Springen animierender Passagen während „Purge“ nicht attestieren – zu „zerbreakt“ ist das Stück und bedient sich sogar verschränkter Thrash-Riffs. Auch hier hat der von den Komponisten als Kernpunkt vorgesehene Refrain keine nachhaltige Substanz.
„Pandemonium“ bringt das elegisch-schwelgerische Moment nach anfänglicher Zwei-Ton-Stumpfheit ein: im Refrain orientieren sich die Gitarristen etwas stärker am melodischen Element – relativ zur Stärke der Bandbesetzung ist der Grad an Harmonie allerdings ein Hohn. Das langsam fließende „River“ mit verstimmtem Piano und die Dissonanz von „Torch“ sind weitere Belege für dieses (wissentliche?) Unvermögen, klingen wie Modern Metal, der unkommerziell sein möchte. Es folgt ein relaxtes, verzerrungsfreies Zwischenspiel mit ruhigem Drumming und sprechender Frauenstimme; sich eigentlich anbietender Klargesang wäre zuviel verlangt gewesen...

Stattdessen packt man im weniger lethargischen „Immaculate“ und in „Emperor“ erneut die bekannte Härtekeule und rechtzeitig zum Chorus den dezent wattierten Klöppel aus. Chorische Cleanvocals unisono zum Schreigesang sind nicht neu, wohl aber die deplazierte Synthesizer-Sequenz am Schluss - Wenigstens hat man einmal aufgehorcht, bevor der über zehn Minuten lange Endbrocken beginnt und sich mit reichlich „atmosphärischer“ Redundanz bis zu „Drapery“ windet – einem akustischen und unverzerrten Outro mit Feedback-Gitarren-Anteil.

Die Musik auf diesem Debüt wird ihrer Länge von fast 70 Minuten nicht gerecht; sie entspricht vielmehr der Titelgebung der einzelnen Stücke: als tiefsinnig wie nichtssagend interpretierbar.

FAZIT: Bedeutungsvoll bohnern BENEA REACH ihre paar Quadratmeter der weiten, Post-Core-eigenen Oberflächlichkeit blank - Seelische Säuberung stellt sich nicht mehr ein; dieses Genre hat uns bereits mehr als reingewaschen und spült allmählich nur noch Willkür ins Szenebecken. Zuviel Katharsis verkehrt sich in Übersättigung.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4099x gelesen, veröffentlicht am )

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5 Punkte
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Tracklist:
  • Ground Slayer
  • Inheritor
  • Transmitter
  • Purge
  • Pandemonium
  • River
  • Torch
  • Conflux
  • Emperor
  • Immaculate
  • Venerate
  • Drapery

Besetzung:

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