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Manilla Road: Crystal Logic (Re-issue) (Review)

Artist:

Manilla Road

Manilla Road: Crystal Logic (Re-issue)
Album:

Crystal Logic (Re-issue)

Medium: CD
Stil:

Epic Metal

Label: Iron Glory Rec. / Black Dragon
Spieldauer: 44:23
Erschienen: 1986
Website: [Link]

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie die Medien die Masse beiflussen können... Bis auf ein paar hartgesottene Untergrundler hat sich in den 80ern kein Schwein für MANILLA ROAD interessiert, wurden ihre Platten doch stets zwiespältig aufgenommen oder verrissen. Heute dagegen klopft man sich gegenseitig auf die Schulter und outet sich als echter Kenner der obskuren Band aus Wichita - und in diesem Zuge werden die schwer erhältlichen Alben von unterschiedlichen Labels wiederveröffentlicht und unters Volk gebracht, damit auch zu spät Geborene die vermeintlichen Klassiker abfeiern können - zu denen "Crystal Logic“ zweifellos zählt.
Die Mixtur ist dabei durchaus interessant: Um eine leichte 70s - Atmosphäre spinnt man einen Faden aus hartem Rock mit Riffs, die mal straight, mal richtig fies doomig ankommen. Der Gesang möchte nicht unbedingt Metal sein, er lässt vielmehr Geschmacksfragen aufkommen. Mark Shelton hat mehr von Recken wie Rushs Geddy Lee (der natürlich unerreicht bleibt) und ähnlich nasal trällernden Sangesbarden als vom typischen Heldentenor - man könnte ihm natürlich auch simpel und leicht attestieren, dass er nicht sonderlich singen kann. Dafür bringt er die Lyrics (Mischung aus Fantasy und nachdenklichen Ergüssen) mit der benötigten Portion Authentizität und Hingabe rüber. Der Gesang trägt auch zu einer irgendwie melancholischen Grundstimmung der Platte bei - fühlbar, aber nicht so richtig festzumachen.
Die Produktion macht ihrem Namen keine Ehre, weshalb die Arrangements der Songs teils verhunzt anmuten (Dreams of Eschaton - den Übergang vom Intro zum heavy Part hätte man auch mitreißender gestalten können...).
Der Drummer ist so etwas von mies, dass er den Takt halten kann wundert mich - gerade so erfüllt er seinen Zweck. Ansonsten gibt’s wirklich gute Songs zu hören, als da wären Necropolis (Hymne!), das erwähnte Dreams of Eschaton (Armageddon-Epos) oder auch die zwischen diesen beiden Anspieltips drauflos rockenden Flaming Metal Systems (Bonus auf der Wiederveröffentlichung), Feeling Free Again und, und, und. Nach aufmerksamem Hören entpuppen sie sich als echte Mitgröhler. Trotz unkonventioneller Musik und besagter Mängel schafft(e) es das Trio, zeitlose Musik zu schreiben.
Ein erfahrener Mann an den Reglern und ausreichend Kohle (nicht das zwielichtige Black Dragon Label) hätten das Potential der Jungs sicher besser an den Tag gebracht...aber vielleicht sollte das ja alles so sein, denn irgendwie hat’s einen Charme, dem man sich nicht entziehen kann und den eine Majorproduktion nicht einfangen kann. Auch Fans von Seventies Heavy Rock können ein Ohr riskieren, denn mit MANILLA ROAD haben fast mehr von derartigen Acts (wie auch Pentagram(US) oder Cirith Ungol) als vom gewöhnlichen Metal.

FAZIT: Das kritiklose Abfeiern und Wiederveröffentlichen aller vermeintlichen Kultalben und -bands kann auch seine guten Seiten haben - Scheiben wie "Crystal Logic" werden für die Interessierten wieder leichter erhältlich. Wer über eine nicht perfekte Umsetzung hinwegsieht, dafür aber den Spirit fühlen kann, dem sei die Band und insbesondere dieses Album ans Herz gelegt. Es ist eines ihrer besten und offeriert diesen ureigenen Stil, der sie zum Vorreiter eines Metal - Subgenres macht: kauzig-origineller Epic Metal.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 6265x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Prologue
  • Necropolis
  • Crystal Logic
  • Feeling Free Again
  • The Riddle Master
  • The Ram
  • The Veils of Negative Existence
  • Dreams of Eschaton
  • Epilogue

Besetzung:

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