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WACKEN OPEN AIR 2019 | BURNING WITCHES - Wacken Holy Ground, Wacken - 31.07.2019
Die 30. Auflage des 1989 als Mini-Event gestarteten Open Airs versprach schon im Vorfeld ein Happening der absoluten Sonderklasse zu werden. Der mittlerweile als vierter Festivaltag fest etablierte Mittwoch wartet bereits mit Bands wie ROSE TATTOO, THE SISTERS OF MERCY, AXXIS oder den BURNING WITCHES auf, Bands, die auf vielen anderen Festivals Headlinerstatus hätten. Während das Infield mit den weltbekannten Mega-Bühnen FASTER-, HARDER- und LOUDER-Stage erst ab Donnertag bespielt wird, bieten die „kleineren“ Bühnen bereits am „Wasted Wednesday“ Metal der absoluten Oberklasse.
Schon die Anreise ist ein Ereignis. Spätestens ab der Mega-Baustelle Hamburg Elbtunnel ist die proppenvolle Autobahn geprägt von Wohnmobilen, Wohnwagen und Gefährten aller Art, die sich durch diverse Aufkleber, teils selbst gebastelt, teils original, als Mitglieder der Wacken-Community outen. Der Strom der Wackenpilgerer reißt ab diesem Zeitpunk bis zur Ausfahrt „Wacken“ nicht mehr ab. Das Dörfchen Wacken, das bis vor 30 Jahren nichts weiter als ein idyllisch gelegenes Bauerndorf in Schleswig-Holstein gewesen ist, wandelt sich immer Anfang August zum weltbekannten Wallfahrtsort für all jene, die in Sachen Musik die härtere Gangart bevorzugen und denen der Klang der Stromgitarren die Nackenhaare aufstellt, denn Wacken ist nicht irgendein Metal-Festival, sondern das Metal-Festival. Die Organisatoren, die vor 30 Jahren mit einem kleinen Zelt und einer Bühne gestartet sind, haben das W:O:A zum größten Metal-Festival der Welt aufgebaut.
An die Anfänge erinnert die „HISTORY-STAGE“, eine originalgetreue Nachbildung der Bühne aus dem Jahr 1989. Daneben gibt es in geringer Entfernung die Bühnen W.E.T.-Stage und die HEADBANGERS-Stage, die nebeneinander aufgebaut sind und für quasi ununterbrochene Beschallung des riesigen Zelts sorgen. Etwas außerhalb findet sich die BEERGARDEN-Stage, die, wie es der Name schon erahnen lässt, inmitten eines an einen Biergarten erinnernden Areals steht. Bierzeltatmosphäre, Metal-Style.
Im WACKINGER-Dorf schlägt das Herz des Mittelalters und die WACKINGER-Stage bietet Acts eine Bühne, deren musikalische Wurzeln im Medieval-Rock bzw. Metal zu suchen sind. Hier gibt es teilweise die prächtigsten und buntesten Paradiesvögel zu bewundern, doch dazu später mehr.
Mein persönlicher Marathonlauf über das Festivalgelände beginnt mit den Grazien von BURNING WITCHES. Die Truppe um Frontlady Laura Guldemond, die als heißester Exportschlager in Sachen Female-Fronted-Metal gehandelt wird, spielen ein erfrischendes Set und entfachen unter den bereits zahlreich versammelten Fans die ersten Begeisterungsstürme. Die Ladies hätten eine größere Bühne und einen späteren Slot verdient gehabt.
Im Zuge der allgegenwärtigen COVID-19-Krise gibt es ab dieser Woche in unregelmäßigen Abständen die Re-Edits des Mega-Festivals. Bands, die in den Berichten des vergangenen Jahres nur am Rande oder gar nicht vorgekommen sind, sollen in Zeiten ohne Live-Events nun ausführlicher gewürdigt werden, insbesondere was die Bildberichterstattung angeht.
Zudem bestimmen z.Zt. gerade die BURNING WITCHES die Schlagzeilen der Metal-Magazine, so dass sich dieses Re-Edit geradezu aufgedrängt hat. Nach dem Ausstieg ihrer Lead-Gitarristin Sonia „Anubis“ Nusselder, wir es am kommenden Freitag zudem einen Acoustic-Jam geben. Man darf gespannt sein, wie die Rest-Witches den Abgang ihrer Mitstreiterin verkraftet haben und wen sich die Hexen als Gäste einladen werden.