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REEPERBAHN-FESTIVAL 2021 - Hamburg - 23.09.2021

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Dass das Reeperbahn-Festival auch im Jahr 2 der Pandemie wieder hatte stattfinden können und ein im Vergleich zum letzten Jahr deutlich breitgefächerteres, attraktives, internationales Musikangebot für mehr Zuschauer in mehr Spielstätten zu bieten hatte, war natürlich grundsätzlich eine der erfreulicheren Nachrichten im Pandemie-Sommer 2 und ließ die Hoffnung an das Gute im Kulturbetrieb wieder aufkeimen (insbesondere, weil es viele andere Festivals eben nicht geschafft hatten). Freilich war die Sache dann nicht ganz frei von einem schalen Beigeschmack, denn der Schatten der Pandemie hing nach wie vor überlebensgroß über allem Tun rund um die Reeperbahn.

Das Reeperbahn-Festival 2020 war ja noch ein einziges großes Experiment nach der ersten Welle der Pandemie gewesen. Ohne Impfstoff und ohne flächendeckendes Testangebot wurden Möglichkeiten ausgelotet, mit einem vernünftigen Hygiene- und Sicherheitskonzept auch während der Pandemie ein Musikfestival durchzuführen. Nachdem dieses dann erfolgreich gelang – wenngleich mit einem stark reduzierten Musikangebot – bestand ja die berechtigte Hoffnung, dass das Konzept dann als Blaupause für dieses Jahr hätte herhalten können. Erste Bedenken schlichen sich bald ein, als die zweite und dritte Welle zu einer hanebüchenen Lockdown-Achterbahnfahrt und zur Verschärfung von Verboten und Einschränkungen insbesondere im Kulturbereich – und dort speziell für Musikveranstaltungen – führte, sodass die Live-Szene im Folgenden vollkommen brach lag. Der eigenartigen Logik der Politik folgend, dass Musik pandemisch offensichtlich weitaus gefährlicher als Fußball oder Kirmes ist, war es also gar nicht so selbstverständlich, dass das Reeperbahn-Festival auch in diesem Jahr wieder hatte stattfinden können. Als es dann schließlich bestätigt wurde, war die Vorfreude auf ein unbeschwertes Festival-Erlebnis mit einem im Vergleich zum letzten Jahr deutlich erweiterten Musikangebot also ziemlich groß.

Leider wurde das dann alles aber nicht ganz so unbeschwert, denn obwohl inzwischen Impfstoff und Testangebote kein Thema mehr sind, wurde das Festival (trotz vergeblicher Bemühungen, ein 2G-Regime zu implementieren) unter einem sehr restriktiven 3G-Hygiene-Konzept gefahren – das trotz aller Kontrollen dazu führte, dass die Besucher sogar mit deutlich mehr Einschränkungen als im letzten Jahr zurechtkommen mussten. Das lag vor allen Dingen daran, dass die 3G-Regelung – nach denen ja nur Geimpfte, Genesene und Getestete überhaupt Zugang zu den Spielstätten finden konnten – nicht zu erwartbaren Lockerungen führte, sondern dazu, dass Platzpflicht, Bewegungsverbot und insbesondere der Maskenzwang für alle Besucher konsequente Anwendung fanden. Letztlich wurden die Festivalbesucher damit Ungeimpften und Impfgegnern gleichgestellt – während übrigens ansonsten im Hamburger Stadtgebiet die Einschränkungen für Veranstaltungsorte, die 2G fahren durften, aufgehoben wurden.


Eine wirklich zynische Episode in diesem Zusammenhang stellte dann eine Kolonnenfahrt von Impfverweigerern und Coronaleugnern dar, die am letzten Festivaltag für Unruhe auf der Reeperbahn sorgte – denn letztendlich war es ja eigentlich gerade die Rücksichtnahme auf die Gleichstellungsforderungen der Schwurblermeute, die die Rückkehr zur Normalität für alle anderen in diesem Fall faktisch verhindert hatte.

Kommen wir aber mal zur Musik, denn darum ging es ja schließlich.

In den Jahren vor der Pandemie hatte sich das Reeperbahn-Festival mit seinem Showcase-Konzept schnell zum Hotspot für Musikinteressierte entwickelt, die von einem Festival keinen Jukebox-Effekt erwarten, sondern die Entdeckung vieler interessanter, neuer oder noch nicht so bekannter Künstler. Obwohl sich das Fehlen insbesondere Nordamerikanischer und Australischer Acts (sonst immer Highlights auf der Reeperbahn) nach wie vor bemerkbar machte, war die Wiederaufnahme der internationalen Showcase-Tage als großer Pluspunkt gegenüber der ersten Pandemie-Edition des Festivals auszumachen. Leider musste der eigentliche Länderpartner Korea sich zwar erneut auf eine Online-Präsentation beschränken, aber zumindest gab es Showcases mit Acts aus Österreich, der Schweiz, Italien, Dänemark (sogar 2 x), Schweden, Holland, Frankreich und sogar Kanada. Auch aus Großbritannien waren wieder einige Acts angereist – während aus den USA nur die Songwriter WILLIAM FITZSIMMONS und SCOTT MATTHEW den Weg nach Europa gefunden hatten. Als Ausgleich dafür gibt es aber insofern einen Trost, als dass der Länderpartner im nächsten Jahr dann die USA sein werden.

Einhergehend mit dem Fokus auf europäische Acts gab es auch eine musikalische Tendenz zu beobachten. Denn während in den Jahren vor der Pandemie – zumindest mengenmäßig - oft die klassischen Band-Projekte oder Singer/Songwriter-Formate den Spielplan dominierten, waren es im letzten und in diesem Jahr spannende, unberechenbare Crossover-Acts, die besonders aufhorchen ließen. Gegenläufig war die Entwicklung dann bei der Verleihung des Anchor Awards. Nachdem die internationale Jury unter der Leitung von Altmeister TONY VISCONTY in diesem Jahr wieder vollständig persönlich anwesend war, ging der Preis dieses Mal nicht an einen quirligen Experimental-Act, sondern an die klassische, britische Postpunk-Band YARD ACT, die bei ihrer einzigen Show im Nochtspeicher mit erwartbarer Kompromisslosigkeit überzeugt zu haben schien.

Die Freunde eher konventioneller Band-Settings kamen aber auch in diesem Jahr wieder auf ihre Kosten. Den Anfang machten zum Beispiel die New-Wave-Pop-Band SOME SPROUTS aus Regensburg, die das Musikprogramm des Festivals mit einer Open-Air Show auf der Fritz-Bühne im Festival Village offiziell eröffnete. Das Quintett bezeichnet sich selbst als „Slacker-Rocker“ und stimmte mit ihrem von jugendlicher Leichtigkeit und Unbekümmertheit getragenen und sogar leicht sommerlich angehauchten Gitarrenpop-Gig mit Keyboard-Flair nicht nur auf das Festival ein, sondern bereitete sich sozusagen auf die eigene anstehende Herbsttour vor. Stimmungsmäßig war diese „offene Probe“ zu dieser Zeit genau das richtige, zumal der strahlende Sonnenschein am ersten Festivaltag ja nicht darauf vorbereitete, dass die Open-Air-Veranstaltung der Folgetage zumindest teilweise einem Sturmtief zum Opfer fallen sollten.

Mit ordentlicher Rockmusik ging es dann im Molotow weiter. Schon in normalen Jahren ist dieser beliebte Multi-Club mit seinen bis zu vier Spielstätten eine Art publikumstechnisches Nadelöhr. Das potenzierte sich dann aufgrund der Einlassbeschränkungen nochmals ordentlich, so dass sich hier grundsätzlich eine kilometerlange Warteschlange vor dem Eingang bildete. Wer das Glück hatte, dort hineinzugelangen, sah sich dann mit einem besonders strengen Einlassprozedere konfrontiert – am Ende dessen man sich dann bewegungsunfähig und Masken-tragend auf einem mit Klebeband markierten, ca. 50 x 50 cm großen Fleck wiederfand. Das veröffentlichungstechnisch noch am Anfang seiner Karriere stehende Trash-Rock-Trio JEALOUS aus Berlin reagierte jedenfalls zunächst irritiert auf das Setting. Da sich Gitarristin PAT BONFIL, Bassistin DANE JOE (!) und Drummer URI RENNERT – neben Holzhacker-Trash-Rock mit (Post-)Punk- und Glam-Attitüde aber vor allen Dingen das „Ismiregal“-Prinzip auf die Fahnen geschrieben haben, spielte dann auch keine große Rolle mehr. „Wir dürfen euch ja nicht zum Tanzen auffordern“, meinte Paz, „ich kann mir aber nicht vorstellen, wie ihr beim nächsten Song still halten wollt.“ Das konterte DANE JOE dann mit dem Motto „Not Moving Is The New Moving“. Nach diesem Prinzip funktionierte dann auch die ganze Show in all ihrer hyper-energischen, erfrischend sinnlosen Umtriebigkeit. Rockmusik, genau wie sie sein sollte.

Aus einem ganz anderen Holz geschnitzt ist zum Beispiel das Projekt EUGENIA POST MERDIEM aus Italien. EUGENIA FERA und ihre drei Jungs haben sich zusammengefunden, um den von komplexen philosophischen und poetischen Überlegungen geprägten Songs EUGENIAs eine gleichermaßen komplexe musikalische Heimat angedeihen zu lassen. Die teilweise aus Jam-Sessions, teilweise intuitiv und teilweise improvisatorisch angereicherten Songs werden dabei zu epischen, psychedelischen Rock-Monumenten zusammengeschraubt, bei denen jedoch niemals ein bestimmtes Genre oder ein bestimmtes Stilmittel im Zentrum steht (neben Gitarren gibt es z.B. durchaus auch Elektronik und Keyboard-Sounds zu vernehmen), sondern das gemeinsame Tun im Augenblick. Besonders deutlich wurde das bei dem Gig am zweiten Festivaltag im Uwe-Club (ehemals Kukuun und nach einer Pause im letzten Jahr wieder als Spielort im Programm). Hier stand zwar die enigmatische EUGENIA dank ihrer angeborenen Bühnenpräsenz durchaus im Zentrum, jedoch war sie niemals alleine, sondern interagierte spielerisch und impulsiv mit den Musikern, dass es eine reine Freude war und die Komplexität des Materials schlicht vergessen machte.

THALA aus Berlin klingt, als mache sie seit ungefähr 20 Jahren musikalische Blaupausen für den Indie-Sektor. Das ist insofern erstaunlich, als dass die Gute erst vor einigen Monaten angefangen hat, die perfekt ausformulierten, melancholischen Indie-Balladen aufzusammeln, die ihr da offensichtlich ohne große Anstrengung aus der Gitarre fallen. Es gefällt dann gerade diese Unbekümmertheit, mit der THALA da einen potentiellen Genre-Klassiker mit jeweils den richtigen Elementen (Shoegaze, Dreampop, New Wave, Psychedelia – aber kein Country-Pop, wie ein Kollege irrtümlich meinte) nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt und diesen mit einer Nonchalance präsentiert, die für Geringere oder Verbissenere schlicht unerreichbar bliebe. Sei es drum, dass der Sound im Headcrash-Club haarscharf an den Banderfordernissen vorbeiproduziert wurde (und z.B. der Bass im Nichts zu verschwinden drohte): Die Anwesenden durften sich berechtigt in der Ahnung wiegen, dem Beginn von etwas ganz Großem beigewohnt zu haben. 

Etwas unglücklich platziert war der Schweizer Showcase am dritten Festivaltag auf der Bühne der Spielbude XXL. Unglücklich deswegen, weil er tagsüber stattfand und das Wetter mit seiner tristen Graustimmung jegliches Open-Air-Feeling zunichte machte. Freilich: Am Wetter liegt es nicht, dass JANINE, VERA und SIMON CATHREIN bei den Konzerten mit ihrer Band BLACK SEA DAHU auf der Bühne nicht zum Possenreißen tendieren. Denn es ist stets die große Ernsthaftigkeit und dementsprechende Intensität, die die Konzerte des Ensembles auszeichnet. Begonnen hatte die Band noch unter dem Label „Indie-Folk“. Wie sich beim aktuellen Konzert in Hamburg nun zeigte, sehen das BLACK SEA DAHU stilistisch heutzutage alles nicht mehr so eng. Zwar ist die inzwischen um einen Drummer und zwei Multiinstrumentalisten erweiterte Combo immer noch kein regelkonforme Rockband – aber mit zwei E-Gitarren, diversen Keyboards und Cello erschaffen sie einen druckvollen, fülligen Soundkosmos, der den zuweilen etwas zerfahrenen Kompositionen JANINES Halt und Format gibt.

Eine echte Überraschung stellte am Abend des dritten Tages der Auftritt der dänischen Songwriterin DOPHA dar. Hierzu muss man wissen, dass SOFIE DAUGAARD ANDERSEN ihren aus der Jungendzeit stammenden Spitznamen DOPHA auch dazu nutzt, eine überraschende Bad-Girl-Bühnenpersona zu erschaffen, die sich doch deutlich von der freundlichen, etwas schüchternen SOFIE im richtigen Leben unterscheidet. Präsentierte sie sich auf ihrer Debüt-LP „The Game“ nämlich noch als Indie-Crossover-Pop-Künstlerin im typischen dänischen Mischmasch-Ansatz, so war bei ihrem Auftritt auf dem Lattenplatz vor dem Knust alles auf Rockbitch gebürstet. Dazu gehörte nicht nur, dass sich DOPHA in eine klassische Lederkombi geworfen und sich gesanglich ziemlich ambitioniert ins Röhren verstiegen hatte, sondern vor allen Dingen, dass die von der engagierten Band vorgetragenen Songs allesamt im knackigen, gitarrenorientierten Rockmodus präsentiert wurden. Wenn es einen Preis für den größten Unterschied zwischen Studioproduktion und Live-Präsentation geben würde, dann hätte DOPHA diesen zweifelsohne gewonnen.

Einer der wenigen britischen Acts, die es trotz Pandemie und Brexit nach Hamburg geschafft hatten, waren KATY J. PEARSON und ihre Band, die tatsächlich auch nur für diesen einen Gig über den Ärmelkanal gekommen waren. Die Sache ist die: KATY schreibt brillante Power-Pop-Songs, die besonders auf der kompositorischen Ebene mit interessanten Details wie z.B. einem zweiten Refrain, ins episch umkippende Bridges oder Kehrtwendungen, die den Song in eine unerwartete Richtung lenken, überzeugen. Während Anderen solche Songkunstwerke nur hin und wieder mal gelingen, hat KATY ausschließlich solche im Gepäck. Und bei ihrem Gig im Imperial-Theater dann auch noch eine Band, die sich ihrer Verantwortung für ein mitreißende, druckvolle Live-Show offensichtlich bewusst war und obendrein auch noch tierischen Spaß an der Sache hatte. Es ist ja immer schön zu erleben, wenn Musiker ihre Live-Auftritte nicht als Pflichtübung begreifen, sondern als offensichtlichen Lebensinhalt. Und genau ein solcher Eindruck stellte sich bei der Show im Imperial ein. Das war pure in Musik gegossene Lebensfreude – und das, obwohl KATYs Songs durchaus ihren melancholisch/ernsthaften Hintergrund haben. Sowas muss man auch erst mal hinbekommen.

Die Berliner Künstlerin BALBINA hatte vor ihrem Auftritt auf der arte-Concert-Stage auf dem Heiligengeistfeld bereits einen Auftritt im Grünspan-Club absolviert – dabei aber erst so richtig Blut geleckt, wie sie das Publikum am Abend des letzten Festivaltages informierte. Vollkommen glaubwürdig und überzeugend zeigte sie sich jedenfalls erleichtert darüber und beseelt davon, dass es nach der langen Flaute in der Pandemie endlich wieder mit echten Live-Konzerten losgehen konnte, nutze die Gelegenheit aber auch dafür, die Fans aufzurufen ihrem Beispiel zu folgen und wählen zu gehen, um vor allen Dingen eine Veränderung zu bewirken sowie für eine bessere gemeinsame Zukunft zu kämpfen. Ihren Song „Hallo“ nutzte sie dann als Begrüßung der Möglichkeiten und Freiheiten, die man immer noch in unserem Land habe. BALBINA's brillante letzte LP „Punkt“ war erst kurz vor der Pandemie erschienen, weswegen es ihr nicht möglich war, diese live in geeignetem Rahmen hinreichend zu präsentieren. Die Erleichterung darüber, dass sie nun die Möglichkeit hatte, das nachzuholen, stand ihr sichtlich ins Gesicht geschrieben. Die Show auf der arte-Stage fand in einem für BALBINAs Verhältnisse eher unspektakulären Setting statt, was aber das Ohrenmerk dann umso stärker auf die Songs lenkte. Ein Highlight dabei war ihre Version des RAMMSTEIN-Klassikers „Die Sonne“, einfach weil der ganze Bombast des Originals hier einer versöhnlichen Stimmung gewichen ist.

LAURA LEE gehört sicherlich zu den langjährigen Veteraninnen des Reeperbahn-Festivals. Sei es, dass sie zusammen mit ANDREYA CASABLANCA und dem gemeinsamen Projekt GURR seit dem ersten gemeinsamen Auftritt 2016 so ziemlich alle Höhen und Tiefen auf dem Festival durchlebte wie auch mit dem aktuellen Bandprojekt THE JETTES, mit dem sie schon im letzten Jahr reüssierte. In diesem Jahr steht eine erste LP namens „The Wasteland“ in den Startlöchern und so ließen es sich LAURA LEE & THE JETTES auch nicht nehmen, auf dem diesjährigen Festival zweimal aufzutreten, um das neue Material live zu präsentieren. Die zweite Show auf der Fritz-Bühne beim letzten Festival-Abend war dabei sicherlich nicht die Ideallösung. „So weit waren wir noch nie von unserem Publikum entfernt“, kommentierte LAURA das eigenartige Setting, bei dem sich die vergitterte Bühne ja über einem Bus-Kiosk befindet, der während der Shows im Betrieb bleibt. Egal: Die gute Laune – denn darum geht es bei Konzerten von LAURA LEE & THE JETTES schließlich – ließ sich die Band nicht nehmen. Letztes Jahr war noch nicht so ganz klar, in welche Richtung es gehen sollte, aber für die LP haben sich LAURA LEE & Co. ein interessantes Konzept ausgedacht: Nämlich den ursprünglich US-orientierten Power-Pop-Stil mit einer soliden Basis von aus der deutschen Rockmusik entlehnten Elementen zu unterlegen, darunter ebenso Hamburger Schule wie auch Krautrock und sogar der Song „Absolut“, der dann gar auf Deutsch gesungen wird. Auf dem Papier mag das seltsam anmuten, aber live (und auch im Studio) funktioniert das ganz prächtig und macht Sinn, weil so schlicht das Beste aus mehreren Welten zusammengeführt wird.


Übrigens: Im Festival-Village, bei der arte-Concert-Stage und auch bei der Spielbude XXL war das Problem mit den limitierten Kapazitäten, die aufgrund behördlicher Anordnungen mehrfach nach unten korrigiert worden waren, nicht so offensichtlich, bei den Club-Konzerten stellte diese aber ein durchaus ernstzunehmendes Problem dar. So kam es, dass in den kleineren Spielstätten lediglich 30-30 Personen eingelassen wurden und selbst bei den größeren kaum mehr als 100. Letztlich führte das dazu, dass sich vom ersten Tag an lange Schlangen vor den Spielstätten bildeten und viele Fans deshalb nur wenige oder gar keine Shows anschauen konnten, wenn die Kapazitäten ausgeschöpft waren. Die lange Wartezeit in den Schlangen machte nämlich ein Ausweichen auf andere Spielstätten (wie es normalerweise auf dem Festival früher ja üblich war) unmöglich. Logischerweise führte das dann zu durchaus verständlicher, wenngleich zuweilen auch recht unfreundlich formulierter, Kritik in den sozialen Medien.

Das Problem wurde aber durchaus erkannt, wie die Festival-Leitung mit einem Statement deutlich machte, in welchem die Problematik ausführlich und nachvollziehbar erläutert wird. Das lässt dann darauf hoffen, dass es solche Probleme im nächsten Jahr nicht mehr geben wird:

https://www.reeperbahnfestival.com/de/news/artikel/items/statement-beschwerdelage-reeperbahn-festival-2021

Tickets für das nächste Jahr können bereits geordert werden unter:

https://www.reeperbahnfestival.com/de/festival/ticket

Ullrich Maurer (Info)

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