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Interview mit Autopsy (13.09.2012)

Autopsy

Für viele Death Metal-Fans muss es ein Traum gewesen sein, als AUTOPSY 2008 begannen, neues Material zu veröffentlichen – 2010 dann verkündetet die Band auch noch, dass sie einige Festivals spielen würde. Dann die „The Tomb Within“-EP, die „Macabre Eternal“-Platte und mit „Born Undead“ eine DVD, die einige Stunden Live-Performance der Band und eine interessante Band-Historie bietet. Bandkopf Chris Reifert zur Reunion, der Band heute und den aktuellen Veröffentlichungen...

Nach einer EP und dem Album habt ihr gerade die „Born Undead“-DVD veröffentlicht – ein atemberaubendes Monument mit Tonnen Live-Mitschnitten, Bandhistorie und Kommentaren von beeinflussten Musikern – kannst Du uns hier kurz einen kurzen Abriss zu diesem Release geben?

Peaceville war interessiert, eine neue DVD rauszubringen und wir dachten, es wäre eine gute Idee. Wir wollten so viel live-Material wie nur möglich zusammenbringen – natürlich in der bestmöglichen Qualität. Wir sind wirklich zufrieden mit dem Ergebnis und ich denke, AUTOPSY-Fans werden es auch mögen.

Die Dokumentation zeigt eine Band, die sich über die Jahre weiterentwickelt hat – die durch Höhen und Tiefen gegangen ist, aber sich im Kern weder in Bezug auf Musik noch auf Einstellung verändert hat. Wie siehst Du das? Es scheint ja, dass ihr nach der ewig langen US Tour damals einen richtigen Burn Out hattet und die Band daran zerbrochen ist …

Ja, hier wird gezeigt, wie wir sind. Wir sind keine perfekte Band oder perfekte Menschen, aber wir glauben zu 100 % an das, was wir tun und werden uns da niemals runterziehen lassen. Wir sind immer true in Bezug auf AUTOPSY und versuchen die Sache so heavy und erschreckend wie möglich zu halten.

Wann kamen Euch die ersten Gedanken, AUTOPSY zurück ins Leben zu holen? Was hat es Euch bedeutet, auf dem Maryland Death-Fest, dem Party San etc. zu spielen? All die Leute zu sehen, die Jahre darauf gewartet hatten …

Neben den beiden Songs, die wir 2008 aufgenommen hatten, begann die erste ernsthafte Kommunikation darüber, als wir mit den Leuten vom Maryland Death-Fest sprachen. Das hat die Dinge ins Rollen gebracht. Die Shows waren bisher alle fantastisch, aber das Party San war für uns das größte. Vor fast 10.000 Leuten zu spielen, ist wirklich ein großartiges Gefühl. Wir hatten eine verdammt großartige Zeit!

Es scheint, dass eine Menge junger Leute AUTOPSY für sich entdeckt haben – gerade in der Zeit, als es die Band nicht gab. Meinst Du, AUTOPSY war zu extrem für die damalige Zeit und hat über die Jahre mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung geerntet? Wie hat es sich angefühlt, die alten und die neuen AUTOPSY Fans gleichermaßen zu begeistern?

Ich finde es großartig, dass es eine komplett junge neue Generation gibt, die sich für diese Art von Musik interessiert. Irgendeiner hält die Sache am Leben, obwohl wir alle schon tot umgefallen sind. Es ist großartig, all diese Leute zusammen ausflippen zu sehen – ältere und Teens. Das ist ein echtes Testament für Metalmusik. Es ist stärker als je zuvor und wird nicht verschwinden!

Was für Musik hört Ihr Euch heutzutage an? Hat irgendetwas einen direkten Einfluss auf AUTOPSY?

Ich höre mir alle möglichen Sachen an. Von Accept bis Zappa, von Alice Cooper zu den Zombies, von Andromeda bis Zior und so weiter und so weiter. AUTOPSY ist sein eigenes Untier und wir versuchen, es nicht direkt von anderen Sachen beeinflussen zu lassen. Natürlich schleichen sich gelegentlich Sachen ein – aber nicht offensichtlich. Das wichtigste ist, dass das Songwriting heavy und stark bleibt.

Der AUTOPSY-Sound war schon immer etwas Besonderes – rau und fern von modernen Standards. Wolltet Ihr das immer genauso haben oder habt Ihr jemals darüber nachgedacht, etwas anderes auszuprobieren?

Um es ganz einfach auf den Punkt zu bringen: wir versuchen immer, unser Bestes zu geben, selbst wenn es weit davon von dem entfernt ist, was trendig oder modern ist. Wir haben gar nicht den Wunsch, wie alle anderen zu klingen. Wir wollen, dass unsere Songs einfach gut klingen und ich glaube, dass die Sachen, die wir jetzt aufgenommen haben, einen wirklich guten Klang haben, auch wenn es sich noch immer stark von der Norm unterscheidet.

Wenn Du ein Album wie „Severed Survival“ nimmst und „Macabre Eternal“ dagegen hältst – was denkst Du hat sich verändert und was ist immer noch genauso?

Die Art und Weise wie wir uns als Band präsentieren, ist noch immer dieselbe. Wir spielen brutalen, harten, kompromisslosen Death Metal und genau das ist es.

Über die Jahre habt Ihr mit ABSCESS weitergemacht – was war der Hauptunterschied zwischen den beiden Bands?

Ja – wir haben für 15 Jahre mit ABSCESS weitergemacht. Das war auch verrückt. Es gab jede Menge Ähnlichkeiten, was die beiden Bands anbelangt, aber wir haben bei ABSCESS einen starken Punk Einfluss zugelassen, der mit dem gängigen Death und Doom Metal einherging. Andererseits spielen beide Bands kranke, raue Musik.

Ihr arbeitet über die ganzen Jahre immer noch mit Peaceville Records zusammen – wie läuft diese Geschäftsbeziehung und habt Ihr niemals andere Angebote in Betracht gezogen?

Wir haben noch immer ein großartiges Verhältnis zu Peaceville und wir sind froh, mit ihnen zu arbeiten. Kaum zu glauben, aber es sind jetzt schon 24 Jahre!

Es liegt eine lange Zeit zurück, dass ihr durch Europa getourt seid. Gibt es Pläne, das noch mal zu wiederholen?

Nicht als komplette Tour. Wir haben in Deutschland, Norwegen, Finnland, Holland, Großbritannien und Dänemark gespielt in den letzten Jahren. Als nächstes werden wir in Brasilien spielen. Wir haben auch einige starke Gigs in den Staaten absolviert. Für uns ist es einfach besser, einige gute Gigs zu spielen, statt einer kompletten Tour. Aber wer weiß schon, was im nächsten Jahr passiert?

Gibt es schon konkrete Pläne für die Zukunft? Ihr habt ja erst die ganzen Festivals hinter euch gebracht, EP, Album und eine DVD veröffentlicht. Was kommt jetzt?

In der nächsten Zeit werden wir beginnen, an einem neuen Album zu schreiben. Wir haben uns vorgenommen, das schrecklichste und härteste Album bisher aufzunehmen!

Danke vielmals für Deine Zeit – möchtest Du zum Ende noch was loswerden?

Danke vielmals und Prost an alle, die das hier lesen. Wir wissen die Unterstützung wirklich zu schätzen und freuen uns auf mehr. Metal!!!

Oliver Schreyer (Info)
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