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Astral Bakers: Vertical Life (Review)
Artist: | Astral Bakers |
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Album: | Vertical Life |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter, Chamber-Pop, Soft-Grunge, Psychedelia |
|
Label: | Sage Records | |
Spieldauer: | 41:19 | |
Erschienen: | 10.10.2025 | |
Website: | [Link] |
Alles was recht ist: Eine Band von der Stange sind die ASTRAL BAKERS nun wirklich nicht. Mit ihrem Debüt-Album „The Whole Story“ etablierte das französische Quartett aus dem Stand heraus ein eigenes Sub-Genre, das zärtlich „Softgrunge“ genannt wurde und dem Americana-Genre einen frischen Schwung verlieh. In ihrem Material verquicken Bandleader SAGE (eigentlich AMBROISE WILLAUME), Bassistin THEODORA, Gitarrist NICO LOCKHART und Drummerin ZOÉ HOCHBURG mit leichter Hand Elemente aus Folk-, Indie- und Psych-Pop mit sanften Grunge- und Jangle-Gitarren und vor allen Dingen Gesangsharmonien, wie man sie eher aus der Singer/Songwriter-Fraktion der Americana-Gemeinde gewohnt ist.
Auf dem zweiten Album „Vertical Life“ wird das Prinzip munter weiter verfolgt – und in alle Richtungen ausgedehnt, die sich nicht ausdrücklich ausschließen. Nur in einem ähneln sich die Songs: Dass sie nämlich oft genug im entscheidenden Augenblick in hymnische Refrains und/oder Bridges umkippen und den Hörer mit symphonischer Urgewalt mitreißen. Auf diese Weise entstanden reihenweise potentielle Nischen-Hits wie der Titeltrack (übrigens ein Plädoyer für den aufrechten Gang), der Opener „Healing“, „Mirror“, „What It Means“ oder „A Dog in A Manger“.
Mit „She Takes A Pill“ gibt es dann auch einen regelgerechten Rocksong, welcher allerdings dem gleichen harmonischen Prinzip folgt.
Für dieses Album haben sich die ASTRAL BAKERS einige interessante Sound-Gimmicks einfallen lassen. So beginnt beispielsweise der sich langsam zu einer Hymne aufbauende Opener „Healing“ mit einem gestrichenen Intro, dass aber nicht auf Cello-Basis daherkommt, sondern – wie das unterhaltsame Video zu dem Track offenbart – mit einer Gitarre erzeugt wird, die mit einem Geigenbogen gestrichen wird. Solche Effekte – ob über Delay-Pedals, Effektgeräte oder E-Bow erzeugt – durchziehen das gesamte Album und rufen oft genug einen hypnotischen, psychedelischen Flow hervor, der den Hörer in seinen Bann zieht. Einen echten Psychedelia-Song gibt es mit „No Rain On Internet“ ebenfalls und kommt in der Tradition etwa von PINK FLOYD als schwülstige Ballade daher, aus der dann an unerwarteten Stellen der Refrain hervorbricht.
Der Grund, warum hier alles munter miteinander verquickt erscheint, liegt an den recht unterschiedlichen Charakteren der Beteiligten, die – wie das Covermotiv verdeutlicht – sozusagen zu einer einzigen musikalischen Identität verschmelzen, wobei die Eigenheiten der Musiker erhalten bleiben. Da ist etwa der Frontmann Sage, der die Songs mit einer gewissen romantischen Verklärtheit vorträgt, die Bassistin, die mit obercooler Attitüde die Songs erdet und gesanglich erweitert. Der Gitarrist versieht seine Aufgabe mit stoischer Neugier und die quirlige Drummerin, die ein bisschen Deutsch spricht und ständig von ihrer Frisur überwältigt zu werden droht, wechselt für den Song „A Dog In A Manger“ hinter das Mikro, um den Leadgesang beizusteuern. Überhaupt sind die ASTRAL BAKERS nicht auf irgendwelche Positionen fixiert, sondern ordnen sich jeweils songdienlich ein. Das gilt sowohl für diese LP wie auch das Live-Setting, bei dem es ein munteres Um- und Miteinander zu beobachten gibt.
FAZIT: Mit ihrer zweiten LP „Vertical Life“ machen die französischen ASTRAL BAKERS das, was man von guten Musikern erwartet: sich musikalisch weiterzuentwickeln, ohne die gemeinsame Basis zu verlassen. Hierbei lassen sie die eigenen musikalischen Fähigkeiten songdienlich in das gemeinsame Wirken einfließen, wobei das ungleiche Quartett offensichtlich jede Menge Spaß hat, wie es auch die unterhaltsamen Videos belegen und sich ansteckend auf die Hörer überträgt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Healing
- Into The Sea
- Mirror
- I Wouldn't Last
- No Rain On Internet
- What It Means
- Vertical Life
- A Dog In A Manger
- She Takes A Pill
- My Eyes Won't Lie
- Within A Heartbeat
- Healing Outro
- Bass - Theodora
- Gesang - Sage, Zoé Hochberg, Theodora, Nico Lockhart
- Gitarre - Nico Lockhart, Sage
- Schlagzeug - Zoé Hochberg
- Vertical Life (2025) - 13/15 Punkten
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