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Would: Be Okay To Not Be Okay (Review)
Artist: | Would |
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Album: | Be Okay To Not Be Okay |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter |
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Label: | DevilDuck Records | |
Spieldauer: | 46:33 | |
Erschienen: | 23.02.2024 | |
Website: | [Link] |
„Ich mache jetzt noch ein Nebenprojekt namens WOULD“, erklärte MATTHIAS 'MATZE' SCHWETTMANN, als er im letzten Jahr das zweite Album seiner Rockband PALILA präsentierte, „das hat auch PALILIA-typische Songs, weil ich der Haupt-Songwriter bei PALILA bin – aber das sind dann Songs, die wir mit der Band im Trio nicht spielen können oder wollen oder die einfach nicht passen.“ Hätte Matze – wie ihn praktisch alle nennen, die mit ihm zu tun haben – noch hinzugefügt, dass die Songs von WOULD dann alle etwas ruhiger, akustischer, aber auch ambitionierter strukturiert, daherkommen als jene aus der Riff- und Akkord betonten PALILA-Welt, dann hätte er auch gleich perfekt umrissen, worum es bei dem Projekt WOULD geht.
Obwohl die WOULD-Songs des Debütalbums „Be Okay To Not Be Okay“ während der Arbeit an PALILA-Projekten entstanden und der PALILA-Kollege und Co-Autor CHRISTOPH KIRCHNER ebenfalls bei WOULD mitmacht, ist das Album keineswegs eine 'PALILA-Light'-Ausgabe geworden, denn eine der Prämissen, unter denen Schwettmann das Projekt WOULD realisierte, war die, dass er von vornherein auch mit anderen Musikern zusammenarbeiten wollte (wie etwas seinem Bruder ROBERT SCHWETTMANN) und dass er sich vor allen Dingen auch stilistisch öffnen wollte. Der Projektname WOULD steht hierbei für die Möglichkeiten, welche sich ihm mit diesem Ansatz eröffnen.
Einige der auf dem Album versammelten Songs stammen teils noch aus der Frühphase des PALILA-Projektes, als die Band noch nicht ihren grungigen Rocksound gefunden hatte und nicht genau wusste, wo es hingehen sollte; waren also sozusagen liegen geblieben. Inzwischen hat sich das geändert: Heute schreibt Schwettmann neue Songs dezidiert für das eine oder das andere Projekt (bzw. kann während des Schreib-Prozesses erkennen, wohin die Reise führt). Musikalisch äußert sich das dadurch, dass sich in der WOULD-Klanglandschaft zwar ähnliche harmonische und melodische Merkmale wie bei der Mutterband finden sowie den charakteristischen Matze-'Knödelgesang' mit hohem Wiedererkennungswert (der sich immer ein bisschen so anhört, als kaue er seine Worte regelrecht durch), aber das Setting in Bezug auf die Arrangements, die Songstruktur und auch das Storytelling weist eine eigene Charakteristik auf.
Auch bei WOULD gibt es Rock-Momente in Songs wie dem vorab veröffentlichten „Hipster Dad“ oder „No One's Laughing“ (was kein Wunder ist, denn der Song wäre fast auf der letzten PALILA-LP gelandet), aber die Zielrichtung ist hier eine andere, denn diese Rockelemente dienen dazu, die Geschichte des Songs zu transportieren und gelegentlich als Basis für die inspirierten Gitarrensoli. Klassische Folk-, Folkpop- und Hippie-Songs wie „Music Clips“, „Reply“, „Now & Then“ oder „Electricity“ wären bei PALILA aufgrund ihrer akustischen Ausgangslage des zuweilen bewusst hemdsärmelig angelegten Sounddesigns und auch der klassischen Folksong-Struktur kaum denkbar gewesen.
In gewisser Weise sind die WOULD-Songs zudem persönlicher als die oft in großen Konzepten über etwa die inneren Welten angelegten PALILA-Nummern. Zwar denkt Schwettmann in Tracks wie „Remember“, „Start Another War“ oder „Smile“ auch über die großen Fragen des Lebens nach, sucht aber anderseits mit Songs wie „Work Alone“, „Hipster Dad“, „Electricity“ oder „Now Again“ auch ganz tief in seinen Erinnerungen nach Erkenntnis und Erleuchtung und zwar dermaßen intensiv, dass er feststellt, dass sich solche Stücke teilweise mit (musikalischen) Tagebucheinträgen gleichsetzen lassen.
FAZIT: Es gibt so einige Gründe, aus denen Bandmusiker Solo-Alben anstreben. MATZE SCHWETTMANN hat sich für sein Projekt WOULD jedenfalls den richtigen ausgesucht. Statt bloßer Reste-Verwertung oder Ego-Pflege steht bei „Be Okay To Not Be Okay“ das Bedürfnis eines von der Muse Getriebenem im Zentrum, sein Leben einfach im Song-Format verarbeiten zu müssen. Und genau diese Dringlichkeit hört man. Musik aus den richtigen Gründen zu machen, ist dabei ja sowieso eine Tugend, welche jeden Musiker adelt. Sie beschäftigt ihn aber auch gut: Das nächste WOULD-Album ist nämlich bereits in Arbeit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Smile
- Start Another War
- Remember
- Music Clips
- No One's Laughing
- Reply
- Work Alone
- Hipster Dad
- Sleepwalkers
- Now & Then
- Electricity
- Cracks
- Bass - Christoph Kirchner
- Gesang - Matthias 'Matze' Schwettmann
- Gitarre - Matthias 'Matze' Schwettmann
- Schlagzeug - Dennis Reher
- Be Okay To Not Be Okay (2024) - 12/15 Punkten
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