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Rob Halford: Die Bibel des Heavy Metal - Rob Halfords heilige Schriften (Review)
Artist: | Rob Halford |
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Album: | Die Bibel des Heavy Metal - Rob Halfords heilige Schriften |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy-Metal-Buch |
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Label: | Iron Pages | |
Spieldauer: | 280 Seiten | |
Erschienen: | 02.08.2024 | |
Website: | [Link] |
Wenn "Metal-Gott" und Judas-Priest-Sänger ROB HALFORD seine subjektiven Betrachtungen (die offensichtlich auch sehr sachkundig sind, wie das bei von Anfang an "dabei gewesenen" Pionieren eben so ist) über Hardrock beziehungsweise Heavy Metal, ihre Entwicklung und den zugehörigen Lifestyle mit der Bibel vergleicht, zeugt dies von klassischem Metal-Pathos samt religiöser Bildersprache, wie man es liebt oder hasst, aber auch von dem augenzwinkernden Humor (auch in den Fußnoten), der den britischen Sänger immer seit je auszeichnet (auch wenn die breite Öffentlichkeit das erst relativ spät erkannte) und letzten Endes auch das vorliegende Buch als Memoir im weitesten Sinn zu einem literarischen Erfolg macht.
Der Vorgänger "Ich bekenne" war eine Lebensbeichte des im August 2024 73-jährigen Menschen Robert Halford an sich, in "Die Bibel des Heavy Metal - ROB HALFORDs heilige Schriften" geht es um das musikalische Milieu, in dem er sich tummelt. So gesehen ist das Buch inhaltlich mit Ernie Fleetenkiekers ""Metal-Manifest" vergleichbar, aber allein schon aufgrund des Generationenunterschiedes weiter gefasst und angenehm unaufgeregt. Co-Autor Ian Gittins (Melody Maker, Time Out, Q und The Guardian), der auch an "Ich bekenne" mitarbeitete und die berüchtigten "Heroin-Tagebücher" mit Nikki Sixx schrieb, hat großen Anteil daran, dass man beim Lesen schnell den Eindruck gewinnt, Halford schon lange zu kennen, und zwar als ebendiese gelassene, altersweise Persönlichkeit, die sich tatsächlich an so eine "Bibel" heranwagen darf.
Bereits die Idee, Metal in dieser wahrlich biblischen Form abzuhandeln (Kapiteltitel lauten unter anderem "Das Buch Genesis" und "Das Buch der Versuchungen" - die Inhalte lassen sich jeweils leicht erahnen), ist brillant und zusammen mit Halfords Wortwitz nahezu unschlagbar. Übersetzer Andreas Diesel, dessen immer sehr nah am Original bleibende Arbeit ohne artsy Firlefanz aus zig anderen nicht nur musikbezogenen Buchtiteln bekannt ist, kann manchmal arg trocken wirken, ist aber hier ein echter Gewinn, weil das Ausgangsmaterial schlicht sorgfältig ausgearbeitet wurde und vom Charisma des Autors durchdrungen ist; mehr braucht es da nicht.
Natürlich betrachtet Halford seine Sujets meistens durch die Priest-Linse, aber das darf oder soll sogar so sein. Wirklich neue Einsichten erhält der kundige Leser nicht, was allerdings auch nicht die Absicht hinter "Die Bibel des Heavy Metal" gewesen sein dürfte. Es ist kein enzyklopädisches Werk, weshalb der einzige Anhang - ein Glossar der wenigen Songs, deren Lyrics im Fließtext vorkommen, mit Credits - in erster Linie rechtliche Gründe haben dürfte.
FAZIT: Ist "Die Bibel des Heavy Metal - ROB HALFORDs heilige Schriften" im Kanon der Rock- und Metal-Literatur nötig? Als historisch informatives Werk sicherlich nicht, doch solche erscheinen ohnehin nur noch alle Jubeljahre. ROB HALFORD spricht damit auch nicht das letzte Wort über den Stil, die Szene und den ganzen Rest, aber davon unabhängig kann man ein paar kurzweilige Stunden mit dem Lesen verbringen, wenn man den Sound, den Mann und seine Band im Besonderen schätzt. Und typisch für den I.P. Verlag gibt's mal wieder konsequent falsche Anführungszeichen nebst einem maximal ökonomischem Layout… muss man mögen, hat jedoch unleugbaren Charme.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr