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John: A Life Diagrammatic – die zweite (Review)
Artist: | John |
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Album: | A Life Diagrammatic – die zweite |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Punk, Alternative- und Post-Rock |
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Label: | Brace Yourself Records/Pets Care Records | |
Spieldauer: | 36:10 | |
Erschienen: | 22.09.2023 | |
Website: | [Link] |
Sieht man über den unscheinbaren bzw. suchmaschinentechnisch unbrauchbaren Bandnahmen hinweg und konzentriert sich stattdessen auf die Musik von JOHN, dann servieren die beiden Namensvetter und Namensgeber dieses Projekts, Johnny Healey und John Newton, ein interessantes Album in einer etwas unklaren Punk-Suppe mit Alternative- und Post-Rock-Würze.
Dabei kommt in sämtlichen Nummern die Liebe der Musiker zu kontrolliertem Chaos zum Vorschein. Die Musik schwillt zwischen lärmenden Gitarren, sanften Post-Rock-Melodien und lockeren Drums umher, wobei der Gesang als kratziges Singsprech einen sehr eigenen und einprägsamen Charakter mitbringt. Dass all diese Qualitäten bereits im Opener „At Peacehaven“ auftauchen, bereitet den Hörer sehr gut auf das, was kommt vor, zerhaut im Rückblick aber auch ein wenig den Überraschungseffekt.
Allerdings ist es doch die kleinteilige Eigenheit, die JOHNs Musik auf Dauer interessant macht. Da wären u.a. das treibende „Trauma Mosaic“, das mit melodischerem Gesang und Fokus auf die Percussions einen leichten Knick im Spannungsbogen des Albums hinterlässt, dafür aber das langfristige Interesse an der Musik steigern kann.
Ähnlich verhält es sich mit dem gruselgruftigen Gothic-Rocker „A Whole House“. Die Gitarren riffen nebulös umher und die Stimme suggeriert Eindrücke einer Wanderung über einen alten Friedhof. Dabei sind Faszination und Unruhe beste Freunde und bedingen sich in dem Fall zu einem aufreibenden Stück Rockmusik.
„Service Station“ führt diese Stimmung weiter, bringt noch eine Portion mehr Dringlichkeit mit und evoziert Bilder einer Hast durch nächtliche Betonwüsten. Allein, auf der Flucht vor sich selbst.
Nach der einen oder anderen zwischenzeitlichen Anstrengung findet „A Life Diagrammatic“ mit „The Common Cold“, einem unheilvoll knarzenden Brocken voll destruktiver Energie, seinen gleichsam aufreibenden wie erlösenden Abschluss. Und doch bleibt am Ende eine gewisse Unruhe bestehen, die sich mit den letzten Rauschtönen geisterhaft in Leib und Seele ausbreitet.
FAZIT: Dafür, dass „A Life Diagrammatic“ einer nervenaufreibenden Wanderung durch unbekanntes Terrain gleicht, wirkt die visuelle Komponente des Albums erstaunlich nichtssagend. Ist der unscheinbare Eindruck des Albumcovers aber überwunden, dann präsentieren sich JOHN als interessante Genre-Grenzwandler, die wenig Lust auf Farben haben. Ein kleines Manko aber ist, dass mancher Spannungseffekt nicht ganz zu Ende gebracht wird, bzw. immer mal in unscheinbarem Leerlauf endet. Trotzdem: Interessant ist das Album allemal.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- At Peacehaven
- Media Res
- Côte D'Adur
- A Submersible
- A Whole House
- Service Stationed
- Construction Side / Summer_22
- Trauma Mosaic
- Riddley Scott Walker
- The Common Cold
- A Life Diagrammatic (2023) - 10/15 Punkten
- A Life Diagrammatic – die zweite (2023) - 10/15 Punkten
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