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WuW: L'Orchaostre (Review)

Artist:

WuW

WuW: L'Orchaostre
Album:

L'Orchaostre

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Avantgarde, Post Rock

Label: Pelagic Records
Spieldauer: 41:42
Erschienen: 03.02.2023
Website: [Link]

Zwei Brüder aus Frankreich, die jeweils drei Instrumente spielen – als da wären Bass, Schlagzeug, Gitarre, Keyboards und Percussion-Instrumente – sind angetreten, um als WUW die Avantgarde- und Post-Rock-Szene aufzumischen und in die musikalischen Fußstapfen von OMEGA MASSIF und GODSPEED YOU! THE BLACK EMPEROR zu treten, indem sie auf ihrem fünfteiligen „L'Orchaostre“-Werk in „Orchaostre 1-5“ sich langsam zu riesigen Klang-Monstern erhebende Stücke schaffen, die einerseits etwas Episches, andererseits auch ernsthaft Bedrohliches ausstrahlen.

Laut des Gebrüder-Paares Benjamin und Guillaume Colin verbirgt sich hinter ihrem Bandnamen WUW der Klang, den der Wind macht, wenn er in einer heißen Nacht weht. Und bei den windigen Brüdern wird er in fast jedem Stück zu einem wilden Orkan.

Auf ihrer fünfteiligen, postrockigen Doom-Symphonie spielen sie geschickt mit dem Hörer, indem sie ihn am Anfang ihrer Epen erst einmal in (oft gar akustischer) Ruhe schwelgen lassen, während sich hintergründig bedrohliche Keyboard-Klänge mehr und mehr in den Vordergrund schleichen, um dann urplötzlich mit fetten Bässen und ebenso fetten Gitarren-Riffs die Apokalypse einzuleiten. Jedes Stück endet in der Katastrophe, ähnlich wie wohl auch wir darin landen, wenn wir so weitermachen. Oder um es mit DAVID BOWIE und seinem Titelsong zu dem todtraurigen Film „Wenn der Wind weht“, ein schreiendes Plädoyer gegen Krieg und Atomwaffen, auszudrücken: „When The Wind Blows“, den dann IRON MAIDEN um den Song „When The Wild Wind Blows“ eindrucksvoll erweiterten. Ähnlich erweitern auch WUW ihre finsteren „Orchaostre“-Teile, indem sie diese als verhaltenes Lüftchen stürmisch zu einem wilden Ende bringen – eine Post-Metal-Odyssee mit traurigem, oft brachialem Ausgang, die sogar mit Marsch-Rhythmen aufwartet, um seine kriegerische Atmosphäre noch zu verstärken.

Und selbst wenn das alles schon x-mal im Post Rock dagewesen ist, so freut man sich als Freund dieser gewaltigen Klang-Wälle doch immer wieder, wenn aus dem Nichts – oder besser gesagt aus Frankreich – zwei Brüder auftauchen, die sich genau in den Strudel dieser spannungsgeladenen Instrumental-Musik werfen und dabei genau wissen, worauf es ankommt, um dem Hörer ein Gefühl zu vermitteln, das aus dem WUW einen riesigen Sturm entfacht, während er mittendrin steht.

FAZIT: Die beiden klassisch ausgebildeten französischen Brüder Benjamin und Guillaume Colin schaffen unter dem Bandnamen WUW, der die Geräusche des Windes in sich tragen soll, auf ihrem dritten Album „L'Orchaostre“ eine avantgardistische Doom-Post-Rock-Metal-Symphonie, die in ihren fünf oft verhalten beginnenden Teilen jedes Mal am Ende eine gigantische Post-Rock-Eruption auslöst, wobei zugleich jedem Teil von „Orchaostre“ eine bedrückende Grundstimmung innewohnt. Musik, die einen berührt und gleichermaßen erschüttert. So sollte guter Post Rock klingen, auch wenn er sich manchmal in der einen oder anderen Wiederholung erschöpft.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1514x gelesen, veröffentlicht am )

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11 Punkte
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Tracklist:
  • Orchaostre 1
  • Orchaostre 2
  • Orchaostre 3
  • Orchaostre 4
  • Orchaostre 5

Besetzung:

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