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Wrack: Altäre der Vergänglichkeit (Review)

Artist:

Wrack

Wrack: Altäre der Vergänglichkeit
Album:

Altäre der Vergänglichkeit

Medium: CD/LP
Stil:

Black Metal

Label: Crawling Chaos
Spieldauer: 44:13
Erschienen: 07.04.2023
Website: [Link]

Die resignierte Melancholie von „Praeludium“ eröffnet „Altäre der Vergänglichkeit“ mit bedrückender, ja, betrübter Stimmung, die sich letzten Endes auch im abschließenden „Interludium I“ wiederfindet. Diese beiden Songs bilden eine stimmige Klammer aus Trübsal und der wie ein Stein im Magen liegenden Erkenntnis, dass jede Existenz endet. Jeder Schöpfung wohnt unausweichlich ihr eigener Tod inne.
Ist diese Erkenntnis anfänglich verdaut, stürzt der Zweiteiler „Forlorn I“ und „Forlorn II“ zunächst in Schwere ab. Allerdings klingt der melancholische Black Metal von WRACK nicht zwingend nach totalem Weltverdruss. Zwischendurch finden sich sogar heroisch wirkende Rhythmen die in frostige Blastbeats übergehen.

Diese Mischung aus Wehklagen und Heroik findet sich auch als Konstante im Gesang wieder. Zwischen leidenden Schreien, garstigem Keifen und erhabenem Klargesang kitten die Instrumente jede noch so kleine Stimmungsritze. Dadurch decken die Stücke von verbittertem Lebensverdruss, bis hin zu aufreibendem Groove mit todesmetallischen Anleihen („Reise II“), inklusive stoischer Aggression, ein weites Feld ab.
Zwischendurch finden sich flirrende Gitarrenmelodien neben akustischer Instrumentierung, die den Kontrast zwischen Lebenswille und der lebensfeindlichen Natur eines Wintersturmes vielfältig vertonen. Ganz groß in dieser Hinsicht fällt der Zweiteiler „Ruinen I“ und „Ruinen II“ aus. Zwischen hysterischen Schreien und garstigen Growls platzieren sich die Gitarrenmelodien mitunter wie Leuchtfeuer in der Betrübtheit der Songs. Der Klargesang spitzt die Gefühle aber letztendlich immer auf den finalen Sargnagel zu. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass nichts bleibt und alles verloren ist. Dabei sind es allerlei akustische Instrumentierungen und Melodien, die (neben den Texten) eine erhebliche Portion Trauer und Verdruss in den Sound einbringen. Und doch kommen weder die schwarzmetallische Raserei noch die Atmosphäre zu kurz.
Der akustische Abschluss „Interludium I“ beschließt „Altäre der Vergänglichkeit“ nicht nur mit poetischer Intimität, sondern soll wohl auch die Stimmung eines bereits angedachten Folgealbums vorwegnehmen.
Das Interesse ist auf jeden Fall geweckt, denn…

FAZIT: …mit „Altäre der Vergänglichkeit“ haben WRACK ein starkes Album in den Händen, das sowohl lyrischen als auch musikalischen Tiefgang hat. Der poetische Anspruch der Band wird vom ersten Ton an deutlich und die Texte haben genauso Substanz wie die Musik Klasse hat. Diese Eigenschaften wollen zwar mitunter aktiv vom Hörer geschürft werden, aber diese Art von Black Metal soll auch kein 'Easy Listening' sein. Stattdessen liegt dem Album gehöriges Potenzial zur nachträglichen Reife zugrunde, was wiederum die Spannung auf den bereits erwähnten zweiten Teil anheizt.

Dominik Maier (Info) (Review 1113x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Praeludium
  • Forlorn I
  • Forlorn II
  • Fluchtwald
  • Reise I
  • Reise II
  • Ruinen I
  • Ruinen II
  • Interludium I

Besetzung:

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