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T.G. Copperfield with Ben Forrester: Out In The Desert (Review)

Artist:

T.G. Copperfield with Ben Forrester

T.G. Copperfield with Ben Forrester: Out In The Desert
Album:

Out In The Desert

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Blues- und Southern-Rock, Americana

Label: Timezone Records
Spieldauer: 50:34
Erschienen: 19.05.2023
Website: [Link]

Lasst uns mal wieder durch die Wüste reiten – immer der Sonne entgegen und dabei dem einen oder anderen Wüstensturm, der uns den Sand mitten ins Gesicht bläst und unseren Cowboy-Hut vom Kopfe weht, überstehen. Wenn man den Begriff Americana definieren und dabei etwas ganz Besonderes zum Ausdruck bringen will, dann braucht man nur „Our In The Desert“ von T.G. COPPERFIELD WITH BEN FORRESTER aufzulegen. Denn hier geht’s, besonders auch dank des amerikanischen Blues-Gitarristen Forrester, rein in die Roots, inmitten von Kakteen sowie Sonnenauf- und -untergänge, während nachts bereits die Kojoten und fieses, hochgiftiges Kriechgetier lauert, um im richtigen Moment zuzuschlagen.

Out In The Desert“ verbreitet tatsächlich eine dermaßen intensive Atmosphäre, dass sich der Hörer sofort in die Prärie versetzt fühlt, während wie in einem dunklen Western – beispielsweise der, in dem einem das Lied vom Tod gespielt wird oder TITO & TARANTULA in einem schaurigen Saloon ihre Musik zum Massengemetzel anstimmen – uns die Musik in die finsteren Ecken des eigenen Bewusstseins führt.
Diejenigen, die bereits T.G. COPPERFIELDs letztes Album „Snakes And Dust“ kennen oder besitzen, werden feststellen, dass sich „Out In The Desert“ stimmungsmäßig dem Vorgänger anschließt und wiederum so großartige Songs wie „The Valley“ auch auf dem Wüsten-Album zu entdecken sind.

Oft reicht dazu eine akustische Gitarre, die den Ton angibt, während immer wieder andere Instrumente, wie Hammond Orgeln oder Fender Rhodes und fast ungewöhnlich für diesen Sound speziell die Forrester-E-Gitarre, aber auch Schlag- und Percussion-Instrumente, fette Bässe und manchmal gar Streicher, sich dabei einreihen und natürlich der charismatische Copperfield-Gesang das Southern-Rock-Flair perfektioniert. Zudem kommen nicht nur durch den Schlagzeuger Michael 'Air' Hofmann bei diesem modernen und zugleich schwer retro-lastigen Folk- und Blues-Rock mit dunkler Note Erinnerungen an eine Band, in der er auch die Drumsticks schwingt, auf: die wirklich großartigen und viel zu wenig beachteten YOUNG FAST RUNNING MAN.

Viele wird bei diesem urigen Desert-, Southern-, Americana-Sound sicher überraschen, dass hier kein amerikanischer Musiker am Werke ist, sondern einer aus Süddeutschland, der ein Feeling verbreitet, als hätte er zumindest seine musikalische Muttermilch tief in den Saloons, welche direkt an der Route 66 oder gleich unmittelbar in Nashville liegen, aufgesogen.

Leider entdeckt man im Rahmen des sehr schön gestalteten Digipaks samt achtseitigem Booklet keine Texte, dafür einen umfangreichen Copperfield-Textbeitrag, in dem er darauf verweist, wie wichtig die Texte im Rahmen dieses Albums sind. Daher erweist es sich natürlich als eine blöde Entscheidung, diese nicht im Booklet abzudrucken, denn so deutlich und angenehm warm auch seine Stimme klingt, wer der englischen Sprache nicht wirklich mächtig ist, wird Schwierigkeiten dabei bekommen, die Inhalte der 'kleinen Geschichten', die in den Songs erzählt werden und sich um aktuelle gesellschafts- und politikkritische Themen, wie die Pandemie, den Klimawandel, den Wohlstandsverlust sowie den damit verbundenen Ängsten und sogar den Ukraine-Krieg drehen, alles zu verstehen. Auch ist bei diesen Themen sicher verständlich, dass die Musik oft auch eine etwas dunkle, manchmal gar melancholische Stimmung verbreitet.

FAZIT: Man muss nicht aus Amerika kommen, um richtig gut klingende Americana-Musik, so als käme sie mit ihren Desert- und Stoner-Sounds unmittelbar aus der Wüste, zu machen. Allerdings eine Wüste, in der man zwar einem beeindruckenden Sonnenauf- oder -untergang entgegenreiten kann, aber über einem die Geier erwartungsvoll schweben, während die Schakale bereits bedrohlich hinter den Kakteen oder Gesteinsbrocken lauern. Als Süddeutschem gelingt es T.G. COPPERFIELD WITH BEN FORRESTER auf „Out In The Desert“ genau dieses authentische und zugleich bedrohlich wirkende Americana-Gefühl zu entfalten, das sich zudem noch durch zeitkritische (und nicht wie eine Natter durch den Wüstensand kriechende) Texte auszuzeichnen, die allerdings wenigstens auf dem Album oder im Booklet der CD hätten verewigt werden sollen.

PS: Wer neugierig geworden ist, der kann sich gerne live von den T.G. Copperfield-Qualitäten hier übrzeugen:

19.05. Straubing - Raven
21.05. Falkenstein, Burg Falkenstein
28.05. Fürth, New Orleans Festival
03.06. Nürnberg, Rock & Blues-Kirchweih Gostenhof
16.06. Schmölln, MusicClub
17.06. Lauchhammer, Real Music Club
18.06. Regensburg, Bürgerfest
08.07. Wuppertal, Allee Stübchen
21.07. Erlenbach, Beavers
22.07. Hagen, Gaststätte Stock
02.09. Würzburg, Blues in the Green
03.09. Freyung, Landesgartenschau
15.09. Wermelskirchen, Haus Eifgen
16.09. Recklinghausen, Backyard Club
06.10. Leverkusen, Topos
07.10. Köln, Torburg
12.10. Berlin, Hafenbar Tegel
13.10. Norderstedt, Music Star
19.10. Fürth, Kofferfabrik
21.10. Zella-Mehlis, Da Capo Musikverein

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1942x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Born To Die
  • The Old Man On The Mountain
  • Jericho
  • Who Reigns The Wild Ones
  • Start To Run
  • Love Fool
  • Where Are You
  • Night Crawler
  • Sleeping In A Snakepit
  • The End Of The World
  • Out In The Desert

Besetzung:

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