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Sworn: A Journey Told Through Fire (Review)

Artist:

Sworn

Sworn: A Journey Told Through Fire
Album:

A Journey Told Through Fire

Medium: CD/Download
Stil:

Melodic Black Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 49:43
Erschienen: 21.06.2023
Website: [Link]

Das vierte ganze Album hat dieser norwegische Underdog mit dem unauffälligen Namen SWORN seit seiner Gründung im Jahr 2005 schon in Eigenregie produziert. Hat die Band demnach nicht die musikalische Klasse, um sich interessierten Labels anzuempfehlen? Nein. Vielmehr ist es so, dass sie durch gewisse Eigenständigkeiten aus den Veröffentlichungen eines fast schon zu beliebten Genres herausragt, in dem die Konkurrenz (NETHERBIRD aus Schweden etwa) groß und beflissen ist. Was macht also dieser norwegische Vierer auf seinem jüngsten Output „A Journey Told Through Fire“, um nicht im Sumpf gleichförmig klingender Releases zu versacken und sich gegen die Mitbewerber um den Melodic-Black-Metal-Thron durchzusetzen?

Zunächst einmal sind SWORN absolut riffgewaltig. Das macht bereits der Opener „A Godless Domain“ mit seiner satten, an die Zehn-Minuten-Marke heranreichenden Spielzeit klar. Dieser sorgt zudem durch einen im letzten Drittel eingestreuten Symphonic-Part in gitarrenleerem Raum für einen deutlichen Überraschungsmoment, bevor er mit Blastbeat unterlegtem GATES OF ISHTAR-Worship ins Finale geht. Noch effektiver können SWORN die Laut-Leise-Dynamik des Openers, dank ausgedehntem neofolkloristischen Zwischenspiel, im nachfolgenden Track „Grand Eclipse“ zur Geltung bringen und diesen sodann mit etwas vertrackteren Melodien, die man von derartiger Musik nicht immer gewohnt ist, abschließen. Von da an zeichnet sich so langsam ein Muster ab. Nicht nur im einleitenden Doppelschlag, sondern auch an anderen Stellen des Albums („The Forsaken“) greifen die Norweger immer wieder gerne auf ein und dasselbe Stilmittel zurück: Nach halber Spielzeit wird der Song abgebrochen und der Metal-Anteil so stark zurückgefahren, dass beispielsweise nur noch akustische oder cleane Gitarren übrig bleiben. SWORN holen dann mehr oder weniger abrupt zum finalen Schlag aus und brennen ein ums andere Mal ein melancholisches Schwedenstahlgewitter ab. Diese Herangehensweise hat zwei Seiten: Sie führt einerseits zu einer gewissen Vorhersehbarkeit, Berechenbarkeit und vielleicht auch Langeweile, man weiß jedoch andererseits, dass einen am Ende des Songs noch einmal ein besonders mitreißender Part erwartet, auf den man gespannt hinfiebern kann. Überhaupt verleihen jene Elemente, die kleinen Farbtupfer im schwarzen Spiel – Akustik-Einlagen, Keyboards oder symphonische Ansätze – dem Klangbild eine Facette, durch welche sich die Band wohltuend von ähnlichen Genre-Vertretern abzuheben versteht. Das macht dieses Album hörenswert. Die Keyboards in „Visions Of Fire“ klingen überdies verdächtig danach, als hätte Producer Dan Swanö persönlich Hand ans Tasteninstrument gelegt, sich, wie schon zu früherer Zeit, selbst auf dem Album verewigt und ihm sein Gepräge verpasst.

Ein größerer Kritikpunkt als die etwas vorhersehbare Art, an sich tolle Black-Metal-Hymnen wie etwa den Albumrausschmeißer und Titeltrack zu schreiben, ist die zwar durchaus gattungskonforme, da reichlich hasserfüllte, jedoch eben auf Dauer zu eindimensionale Gesangsperformance von Schreihals Max Wilson. Das mag vielleicht damit zusammenhängen, dass sich in den Hymnen keine (herausstechenden) Refrains finden, in welchen sich der Sänger zu verschiedenen Phrasierungen und Schraffierungen, Höhen und Tiefen, Längen und Kürzen hinreißen ließe. Somit bleibt an der Stelle Potenzial für ein noch besseres Album liegen, was nicht heißen soll, dass entsprechender Label-Support hier nicht schon längst überfällig sei.

FAZIT: Das Cover von „Night’s Blood“, was SWORN in anderem Kontext, nicht auf diesem Album, unternehmen, offenbart mal wieder eines: Ohne DISSECTION geht es nicht. Das stimmt in diesem Fall allerdings nur teilweise, weil die Norweger auf „A Journey Told Through Fire“ hier und da mit stimmungsvollen Einschüben aufwarten und dadurch ihr ohnehin dynamisches Songwriting spürbar aufwerten können. Black-Metal-Geheimtipp für Schwedenfans.

Tim Rahrbach (Info) (Review 2317x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • A Godless Domain (9:47)
  • Grand Eclipse (6:45)
  • Calamity Sea (6:26)
  • The Forsaken (6:40)
  • Visions of Fire (6:09)
  • Monumental (6:16)
  • A Journey Told Through Fire (7:40)

Besetzung:

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