Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Paco de Lucia: The Montreux Years - Doppel-LP (Review)

Artist:

Paco de Lucia

Paco de Lucia: The Montreux Years - Doppel-LP
Album:

The Montreux Years - Doppel-LP

Medium: CD/Do-LP
Stil:

Flamenco, Jazz

Label: BMG
Spieldauer: 82:52
Erschienen: 24.02.2023
Website: [Link]

Langsam, aber immer sicherer mausert sich die Montreux-Years-Reihe zu einer ganz großen Nummer für alle Sammler von Live-Aufnahmen ihrer (mitunter längst verstorbenen) Musikhelden der Vergangenheit in allerbester Soundqualität. Noch dazu kommen alle Vinyl-Freunde hierbei voll auf ihre Kosten, denn neben den meist zwei LP's erhält man zusätzlich auch bedruckte Innenhüllen, auf denen es zu jedem ausgewählten Live-Stück umfangreiche Titel- und Entstehungsinformationen gibt. Dieses (bereits das achte) Mal ist also einer der ganz großen, weltberühmten und hochverehrten Flamenco-Gitarristen dran, der gemeinsam mit JOHN McLAUGHLIN (ebenfalls bereits auf einem Montreux-Years-Sampler vertreten) und AL DI MEOLA mit „Friday Night On San Francisco“ am 5. Dezember 1980 echte Akustik-Jazz-Live-Musik-Geschichte schrieb.

So tauchen wir auch bei diesem Album wieder tief in die private Sammlung des 2013 verstorbenen Montreux-Jazz-Festival-Gründers CLAUDE NOBS ein und heben dabei rare und bis dato unveröffentlichte PACO DE LUCIA-Aufnahmen von mehreren Montreux-Konzerten, im perfekten Klanggewand (und zwar egal aus welchem Jahr die entsprechende Aufnahme stammt).
Leider verstarb auch der hier geehrte spanische Großmeister an der Flamencogitarre, der immer geschickt Jazz, Weltmusik und Klassik in seinen Werken miteinander zu verbinden wusste, schon ein Jahr später.

Alle Aufnahmen auf „The Montreux Years“ stammen bunt gemischt aus insgesamt drei Konzerten, die fast 30 Jahre auseinanderliegen:
* Casino Montreux am 14. Juli 1984 (Komplette LP-B-Seite + Titel 2 der C-Seite)
* Casino Barrière am 15. Juli 2006 (Titel 2 der A-Seite + Titel 1 der C-Seite + Titel 2 der D-Seite)
* Miles Davis Hall am 3. Juli 2012. (Titel 1 der A-Seite + Titel 1 der D-Seite)

Bei „Variaciones De Minera“ des 2012er-Konzerts, dem fast 10 Minuten langen LP-D-Seiten-Opener, darf man de Lucia zudem solistisch an seiner Flamenco-Gitarre erleben. Dieses Solo fasziniert das Publikum dermaßen, dass nicht ein Ton aus den Zuhörerreihen während dieser Performance zu hören ist, bis danach frenetischer Beifall aufbraust. Ein echter Genuss auch vor der Musikanlage, wobei man daraufhin fast automatisch mitapplaudiert.

Nach diesem Solo kann man die adelnden Worte ERIC CLAPTONs bestens verstehen, der den spanischen Meistergitarristen als einen „wahren Titan in der Welt der Flamenco-Musik“ bezeichnete, wobei der spezielle Verdienst de Lucias die gelungene Verschmelzung von Flamenco und Jazz ist, die ganz speziell bei dem 2006er-Konzert zelebriert wird, denn dieses bietet auch Tanzeinlagen von FARRUCO, die man leider nicht sehen, allerdings wenn man gerade die leidenschaftlichen Rhythmen sowie den Zwischenapplaus des 2006er-Konzerts hört, sich bestens vorstellen kann.

Auch fehlt mit „La Barrosa“ von seinem 1987er-Album „Siroco“ eins seiner bekanntesten Stücke ebenfalls nicht, das ebenfalls beim 2006er-Konzert im Casino Barrière zur Aufführung kam.

FAZIT: Der bereits achte Teil im Rahmen der Vinyl-Reihe rund um das von Claude Nobs initiierte Montreux Jazz Festival mit hervorragend klingenden Aufnahmen aus dem Privat-Archiv des 2013 verstorbenen Musikleidenschaftlers. Diesmal kommen wir in den Genuss von ausgewählten Live-Mitschnitten insgesamt dreier Konzerte aus den Jahren 1984, 2006 und 2012 des weltbekannten Flamenco-Gitarristen PACO DE LUCIA, der nur zwei Jahre nach seinem letzten Montreux-Konzert ebenfalls verstarb. Bei jedem Konzert begleiteten den spanischen Gitarristen, der durch „Friday Night In San Francisco“ (1980) Weltruhm erlangte, aber immer als Großmeister an seiner Flamencogitarre brilliert, größtenteils ganz unterschiedliche Musiker, wodurch ein riesiger Abwechslungsreichtum die insgesamt acht Stücke ausmacht . Noch dazu verfasst sein „Friday“-Begleiter und enger Freund JOHN McLAUGHLIN die umfangreichen Linernotes zu dieser Doppel-LP, die mit der Feststellung enden: „Paco war nicht nur ein Genie an der Gitarre, sondern auch ein außergewöhnlicher Mensch. Er konnte keine Noten lesen, aber ich habe noch nie einen Musiker mit einem so tadellosen Gehör getroffen. […] In jedem Flamenco-Musiker von heute ist Pacos Einfluss zu hören.“

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2977x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (17:30):
  • Vámonos
  • La Barrosa
  • Seite B (20:02):
  • Solo Quiero Caminar
  • Alta Mar
  • Seite C (19:25):
  • El Tesorillo
  • Buana Buana King Kong
  • Seite D (25:55):
  • Variaciones De Minera
  • Zyryab

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!