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Henny Herz: Two Colours To Combine (Review)
Artist: | Henny Herz |
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Album: | Two Colours To Combine |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter, Indie Pop, Folk |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 47:21 | |
Erschienen: | 17.02.2023 | |
Website: | [Link] |
„I found a teacher in you and learned a new language that you learned from me too“, singt die aus München stammende, aber sich zur Zeit gerade in Kanada aufhaltende Songwriterin HENNY HERZ auf dem Track „Everything is Green“ ihrer zweiten LP „Two Colours To Combine“. Mit Zeilen wie diesen setzt sie auch gleich den Grundtenor für ihr Album.
Denn anders als viele ihrer Musikmitstreiter sucht sie in ihren Songs nach Dingen, Situationen, Emotionen, Metaphern und Stimmungen, die stärker verbinden statt komplizierte Gegensätze aufzeigen, ähnlich wie die zwei titelgebenden Farben, die sich im Song „Trapped“ wie Zweige umeinander winden.
So ist dieses Album auch auf der musikalischen Ebene weit gelöster und weniger verbissen als so manche während der Pandemie entstandene Selbstfindungsscheibe, bei der es um verpasste Möglichkeiten, Vorwürfe, Anklagen und Selbstmitleid geht.
Trotz einer gewissen melancholisch/nachdenklichen Note (Irgendwie muss man ja auch auf positive Gedankengänge kommen...) bieten die oft mit Bildern aus der Natur unterlegten, poetisch ausformulierten, metaphorisch angereicherten Songs so überwiegend positive bzw. konstruktive Ansätze, auch wenn die Münchnerin in Songs wie „Silence“ der Melancholie viel Raum gibt, in dem Track „Sugar & Oxygen“ gar (emotionale?) Explosionen zulässt und generell in Sachen Heiterkeit sowieso nicht unterwegs ist.
Ansonsten gilt: Bei HENNY HERZ ist das Gras nicht nur auf der anderen Seite des Zauns grüner – wie es der Song „Everything is Green“ bestens verdeutlicht. Dafür, dass das alles letztendlich nicht ins Banale oder Belanglose umkippt, tragen ihre poetische Ader und die musikalische Übersicht Sorge.
FAZIT: Ursprünglich kommt HENNY HERZ aus einem eher folkigen Umfeld und ist in dieser Eigenschaft an dem Münchner Projekt ANGELA AUX unterwegs. Obwohl sie nunmehr auf ihrem zweiten Album „Two Colours To Combine“ oft und gerne zur akustischen Gitarre greift, ist dieses allerdings trotzdem keine Folk-Scheibe geworden. Zusammen mit ihrer Band entwickelte die Münchnerin in der Abgeschiedenheit eines alten Hauses im Bayrisch-schwäbischen Obergriesbach ein stilistisch und formal offenes Sounddesign, um der Vielschichtigkeit und Unberechenbarkeit ihrer Kompositionen gerecht werden zu können. Dabei ist dann zwischen Folk, Jazz, Indie-Pop/Rock und sogar Blues auf teilweise lautmalerische, spielerische Weise alles möglich – aber nichts muss (schon gar nicht so, wie es dem Lehrbuch nach „richtig“ wäre). Kurzum: HENNY HERZ hat mit „Two Colours To Combine“ ein tragfähiges, eigenständiges Konzept in Sachen Poesie und freigeistiger musikalischer Gestaltung gefunden, das neugierig darauf macht, was uns in Zukunft von ihr noch alles erwarten wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 7 AM
- Constant Flow
- Vivid
- Plant
- Summer Winter Walls
- Everything Is Green
- Sugar And Oxygen
- Sister Blue
- Trapped
- Wide Open
- Weirdo
- Silence
- Bass - Tobias Schmitt
- Gesang - Henny Herz
- Gitarre - Henny Herz, Lukas Klotzbach
- Schlagzeug - Nicholas Stampf
- Two Colours To Combine (2023) - 12/15 Punkten
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