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Anders Lønne Grønseth Multiverse: Outer View / Inner View (Review)

Artist:

Anders Lønne Grønseth Multiverse

Anders Lønne Grønseth Multiverse: Outer View / Inner View
Album:

Outer View / Inner View

Medium: CD/Download
Stil:

Bitonaler Jazz

Label: NXN (Naxos) Recordings
Spieldauer: Outer View: 48:01 / Inner View: 53:56
Erschienen: 14.04.2023
Website: [Link]

Mit Anders Lønne Grønseth und seinen Begleitern findet der Multiversums-Gedanke Einzug ins Musikgeschehen. Unterschiedliche Einflüsse, Gedanken, Spielweisen, die im spontanen Miteinander entwickelt und ausformuliert werden. Dazu der Einsatz von Bitonalität, heißt, die jeweiligen Instrumente werden in unterschiedlichen Tonarten gespielt. Paul Hindemith lehnte Polytonalität ab, bezeichnete sie als „sehr unterhaltend für den Komponisten“, doch kaum fassbar für den Zuhörer, der „den verschiedenen tonalen Verläufen“ nicht folgen könnten, da er den Einzelklang doch immer wieder auf das Fundament bezieht“.

Grønseth und seinem Multiverse gelingt es aber, Abstraktionen und gegensätzliches Auseinanderdriften so gering und fassbar wie möglich zu halten. Gerade auf „Inner Views“ fasziniert das bedächtige, hingebungsvolle Spiel der Musiker als vertrautes Umkreisen und schafft eine intime wie einprägsame Atmosphäre, die gelegentlich auf unterschiedliche Strömungen der Weltmusik verweist.

„Outer View“ ist quirliger, mitunter widerspenstiger, bietet kleine Kämpfe und Vereinigungen, ist immer auf dem Sprung, dynamisch und voller Energie. Dafür reicht „Inner View“ weiter in die Tiefe, überzeugt durch exzellentes Timing und eine hohe Intensität. Gespickt mit traumhaften Soli zeigt das Album eine größere Geschlossenheit. Saxofon und Trompete überzeugen mit anheimelnder Inbrunst, Espen Berg und David Skinner (spielt nur auf „Inner View“ Pianet und Clavinet) beweisen Geschick und Fingerspitzengefühl in fein ziselierten Läufen.

Besitzt beides seine Meriten, in einer Einzelwertung würde „Inner Views“ 13 und „Outer Views“ 12 Punkte erhalten, gemeinschaftlich ergibt das eine wohlverdiente 12 mit Sternchen.

FAZIT: Das ANDERS LØNNE GRØNSETH MULTIVERSE gefällt durch seine kreative Reisen in Innen- und Außenwelten. Widersprüchliches wird verbunden, Gemeinsamkeiten werden in Bestandteile zerlegt, die wiederum ein großes Ganzes ergeben. Zwischen träumerischem Dahingleiten und expressivem Ausbruch ist dieses musikalische Multiversum ein spannendes und vielfältiges. Auch ohne Musikwissenschaftler zu sein, kann man die „Outer-“ wie „Inner Views“ mit Genuss goutieren.

Jochen König (Info) (Review 1675x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Outer View:
  • Intro
  • Bilyrical
  • Desafinito
  • Escalon
  • Bifokal
  • Bipolar Penguin Express
  • Bikoral
  • Inner View:
  • Biom I: Løvtrær
  • Biom II: Barskog
  • Biom III: Tundra
  • Bidevind
  • Bismaksprøve
  • Bismaksvals
  • Bibringeren
  • Bi litt!

Besetzung:

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