Franzosen, die ein indisches Harmonium als eines ihrer Hauptinstrumente verwenden. Dieser Umstand allein beschreibt den Weltmusik-Charakter von AN EAGLE IN YOUR MIND ganz treffend. Sophia Djebel Rose und Raoul Eden verstehen sich selbst als Sammler von Klängen, die durch die Welt reisen um aus allem, was ihnen dabei an Musik unterkommt, ihre eigene künstlerische Vision zu verwirklichen.
Diese Vision wirkt mitunter stoisch und introspektiv, verarbeitet zweifellos eine Vielzahl persönlicher Erlebnisse und Geschichten der beiden Musiker, wobei gerade der stimmliche Ausdruck von Sängerin Sophia unter die Haut geht.

Dabei wirkt „Intersection“ immer wieder wie eine Art Reisebericht. Das gilt nicht nur für Themen, wie den generellen Zusammenhalt unter Völkern, oder für den wenigstens unterschwellig präsenten Weltmusik-Charakter.
AN EAGLE IN YOUR MIND erschaffen eine Atmosphäre von Aufbruch, die aber niemals drängt oder auffordert, sondern eher wie ein sanfter Stups wirkt.

Schuld daran ist die immer wieder auftauchende Frage nach den Ursprüngen der musikalischen Stimmung. Denn die wirkt, obwohl hier und da auch mal stoisch oder melancholisch, in erster Linie interessant.
So macht es besonders neugierig, wenn ein Song wie „On Your Shoulders“ beinahe stoisch daherkommt, gleichzeitig aber eine etwas verruchte Stimmung mitbringt, in die der Hörer immer tiefer abdriften kann.

Dieses Abdriften ist sämtlichen Songs gemein, denn mit zunehmender Spielzeit fällt der Hörer tatsächlich in eine Art Trance, in der sich der Geist von Rhythmen der Drum-Machine und den ätherischen, aber auch flippigen Gesängen von Sophia davontragen lässt. Weg vom hier und jetzt, hin zu fernen Orten oder unbekannten Sphären, in denen die Grenzen zwischen Wachen und Schlafen, zwischen Realität und Spiritualität verschwimmen und aufgeweicht werden.

FAZIT: Sicherlich ist der musikalische Ansatz von AN EAGLE IN YOUR MIND wohl kaum für jedermann bekömmlich und wirkt gerne auch sehr abstrakt. Das bedeutet aber nicht, dass „Intersection“ nicht interessant ist und spannend inszeniert wurde. Die Verbindung der persönlichen Erfahrungen der Musiker mit dem interkulturellen klanglichen Ausdruck ist nicht wirklich alltäglich und lädt zur musikalischen Entdeckungsreise ein.