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Nautilus: A Floating City (Review)
Artist: | Nautilus |
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Album: | A Floating City |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electronica, Smoother Art-Rock |
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Label: | Sireena Records/Broken Silence | |
Spieldauer: | 67:30 | |
Erschienen: | 16.09.2022 | |
Website: | [Link] |
NAUTILUS bleiben weiterhin auf den Spuren Jules Vernes. Das achte Album beschäftigt sich mit dem autobiographisch durchsetzten Reisebericht/Roman „Eine schwimmende Stadt“ („Une ville flottante“, 1871). Passt schon, denn „A Floating City“ hat eine Menge von dem, was Soundtracks zu Reisedokumentationen ausmacht.
Viel Wohlklang, etwas proggige Beflissenheit, sehnsuchtsvoll schwelgende Gitarren, das Geschehen weich-ummantelnde Tasteninstrumente, dezent groovende Rhythmen und langer Atem. Wie ihn auch TANGERINE DREAM in den 80ern des letzten Jahrhunderts sowie PINK FLOYD und leicht abgeschlagen Mike Oldfield davor bewiesen. Das ist so warm und herzig, so blubberbläschen-chillig, dass man wonniglich drin baden kann. Immer mit dem Gespür, nicht in Gestade abzudriften, in denen sich zahnlose Haie wie Ricky King, CUSCO oder Richard Clayderman tummeln.
Neben softem Art-Rock und elektronischen Wellnessmassagen finden sich folkloristische Passagen, gerne mit akustischen Gitarrenklängen versehen, die auf spanischen Marktplätzen an lauen Abenden Bestand hätten („Moondance“). Geradezu abenteuerlich wird es, wenn bei „Mother“ eine Mundharmonika einsetzt und das Stück eine Ahnung von GROBSCHNITTs „Anyway“ als melancholischem Shanty entstehen lässt. Warum auch nicht, sorgt doch EROC (wieder einmal) fürs salonfähige klangliche Feintuning.
Noch abenteuerlicher wird es, wenn Gesang einsetzt. Nicht weil er besonders neben der Spur wäre, sondern weil sehr relaxt dem guten alten Akzentuieren der Frank Bornemann-Gedächtnisklasse gefrönt wird. Ob man das charmant oder abtörnend findet, liegt im Ohr des Zuhörenden. Wir, als freundliche Menschen mit viel Nachsicht, entscheiden uns für die Charme-Fraktion.
FAZIT: „A Floating City“ ist ein graziöses, friedvolles Album in wildbewegten Zeiten. Hier geht es smooth, gefühlvoll und harmonisch zu. Abenteuer enden happy, musikalische Reisen führen zum funkelnden Schimmer am Horizont und dahinter. Manchmal etwas zu anschmiegsam, aber der Winter naht, und wer will da meckern, wenn einem so viel Schönes wird beschert?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Waiting Room
- Departure
- The Great Eastern
- Unguilty
- Moondance
- Autumn Light
- Mother
- Silver Ways And Rainbows
- The Fall
- Last Signals On Endless Sea
- Bass - Meiko Richert
- Gesang - Meiko Richert, Martin Ludwig, Katja Weigel
- Gitarre - Martin Ludwig, Werner Strätz
- Keys - Martin Ludwig, Jürgen Dürrbeck, Meiko Richert
- Sonstige - Jürgen Dürrbeck (sequencer), Werner Strätz (harmonica)
- The Mystery Of Waterfalls (2020) - 12/15 Punkten
- A Floating City (2022) - 11/15 Punkten
- When Time Is Just A Word (2024) - 12/15 Punkten
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