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Marlon Williams: My Boy (Review)
Artist: | Marlon Williams |
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Album: | My Boy |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter |
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Label: | Dead Oceans | |
Spieldauer: | 35:40 | |
Erschienen: | 09.09.2022 | |
Website: | [Link] |
Wie kann man sich als Musiker weiterentwickeln, wenn man gerade eben erst mal alles gesagt hat – wie das der Neuseeländer MARLON WILLIAMS 2018 mit seinem zweiten Werk, dem Trennungsalbum „Make Way For Love“, und der anschließenden Tournee getan zu haben glaubte?
Nun: Man sucht sich neue Fixpunkte, wirft sicher geglaubte Erkenntnisse über Bord und öffnet sich in kollaborativer Weise und ohne auf das Erreichte dezidiert aufzusetzen.
Genau das tat WILLIAMS während der hereinbrechenden Pandemie – zog sich nach Neuseeland zurück, konzentrierte sich auf sein familiäres Umfeld, widmete sich seinen Hobbys, wie dem Studium der Maori-Kultur oder Basketball, suchte sich neue musikalische Mitstreiter und fand auch ein neues Thema für sein drittes Album: Die verschiedenen Aspekte der Maskulinität nämlich. Dabei muss gleich gesagt werden, dass „My Boy“ weder ein Männerschmerz-Album, noch ein Male-Empowerment-Manifest geworden ist.
Vielmehr ging es ihm um „die Erforschung der Vitalität und des sozialen und kulturellen Werts, der dem menschlichen Erbe in dieser Hinsicht beigemessen wird“. Oder anders ausgedrückt: Williams beleuchtet die verschiedenen Aspekte des 'Mann-Seins' selbstironisch, ohne mit erhobenem Zeigefinger rumzulaufen, zu jammern oder irgendwelche Wertungen zu definieren. Das kann dann auch mal in Fantasy-Settings wie dem von der TV-Serie „The Americans“ inspirierten Song „Thinking Of Nina“ geschehen.
Das eigentlich Interessante ist dabei, wie Williams das Ganze musikalisch löst – denn geradezu befreit drückte er auf den Reset-Knopf und ließ mit der Thematik auch alles bisher musikalisch Dagewesene hinter sich.
FAZIT: Um auch auf der musikalischen Seite zu neuen Erkenntnissen kommen zu können und die bisherigen Americana- und Country-Roots vergessen zu machen, verzichtete MARLON WILLIAMS darauf, seine neuen Song mit seiner Band THE YARRA BENDERS einzuspielen, sondern tat sich für die Hälfte der Recording-Sessions mit seinem Songwriterkollegen MARK „MERK“ PERKINS zusammen und für die andere Hälfte mit Produzent TOM HEALY und einer neuen Studioband in NEIL FINNs Roundhouse-Studio, wobei dann auch noch Gäste hinzustießen. Das Ergebnis ist dann eine erstaunlich lebendige, spielfreudige, überraschend arrangierte, von positiven Vibes, mitreißenden Refrains und schön ausformulierten Melodiebögen getragene organische Pop-Scheibe namens „My Boy “ geworden, auf der es einen 'ganz neuen' MARLON WILLIAMS zu entdecken gibt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- My Boy
- Easy Does It
- River Rival
- My Heart The Wormhole
- Princes Walk
- Don't Go Back
- Soft Boys Make The Grade
- Thinking Of Nina
- Mornings Crystals
- Trips
- Promises
- Bass - Cass Basil
- Gesang - Marlon Williams, Mark „Merk“ Perkins
- Gitarre - Marlon Williams, Mark „Merk“ Perkins, Tom Healy
- Schlagzeug - Paul Taylor, Elroy Finn
- My Boy (2022) - 14/15 Punkten
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