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Lacrima Mortis: Posthumous (Review)

Artist:

Lacrima Mortis

Lacrima Mortis: Posthumous
Album:

Posthumous

Medium: CD/Download
Stil:

Doom Metal

Label: Talheim Records
Spieldauer: 47:56
Erschienen: 27.05.2020
Website: [Link]

LACRIMA MORTIS feiern die Desillusionierung des Lebens und dessen Krankhaftigkeit. Scheinen nette Jungs zu sein und so positiv gestimmt.
Naja, angesichts der Zeit, in der wir uns befinden, ist es aber mehr als nachvollziehbar, wenn eben nicht jedem nach Feiern im herkömmlichen Sinn zumute ist.

Für Freunde von morbidem Doom Metal dürfte „Posthumous“ aber ein gefundenes Fressen sein. Die gebotene Musik ist tatsächlich alles andere als lebensfroh. Die Schwere, welche dem Doom-Hintergrund der Band entspringt, wird immer wieder von dezenten Streichern und einem sehr hintergründigen Tasteninstrument unterstützt, was für mehr Drama sorgt und die Songs noch opulenter wirken lässt.
„The Ruins of Desolation“ demonstriert das eindrucksvoll, denn besonders zum Ende hin sorgt das Keyboard für einige spukhafte Momente im ansonsten massiv tönenden Dunkelsound.
„Distress & Decadence“ überrascht dann erstmal mit seinem amtlichen, todesmetallischen Einstieg, bevor die Handbremse angezogen wird und der Song wie zähe, schwarze Lava zu fließen beginnt. Hier fällt zudem auf, dass diese Momente des Ausbruchs sehr passend sind und gerne öfter vorkommen dürften, da sie dem Sound zusätzliche Ecken und Kanten verleihen.

Beispielhaft für das auf dem gesamten Album sehr morbide, verfaulte Grunzen sei hier das zehnminütige Schnecken-Epos „Words of Blood“ genannt. Im Hintergrund sorgen dezente, sakrale Chöre dafür, dass die Lead-Stimme noch gurgelnder und einfach abgrundtief böse klingt. Doch gerade diese Growls klingen auf Dauer etwas zu eintönig. Zwar passen sie hervorragend zur Dunkelheit, die „Posthumous“ ausstrahlt, aber gesangliche Abwechslung sucht man vergebens.
Das zentral platzierte „Saudade“ kommt dann genau zur richtigen Zeit, denn bevor die Musik anfängt, eintönig zu werden, sorgt dieses akustische Zwischenspiel für die nötige Portion Helligkeit und lockert die morbide Stimmung etwas auf.
„Imprisoned in Death“ verschlingt dieses aufkeimende Licht aber sofort wieder. Der schwarze Morast wird gefühlt noch einnehmender, und Gastsänger Laurent Poki von MOURNIG DOWN sorgt mit seinem heiseren Geschrei für eine gespenstische Note.
Das fast schon rockige „Shades of Destiny“ setzt zum Ende hin nochmal einige bärenstarke Akzente. Hier geht’s nicht nur etwas flotter zu, auch die Melodik ist erste Sahne und sorgt für einen melancholischen Touch. Sehr starke Nummer, die aber auch aufzeigt, dass dem Album insgesamt mehr von solchen Ausreißern gutgetan hätten. Denn obwohl die morbide Atmosphäre in den zähen Nummern stärker zur Geltung kommt, ist es genau dieser Kontrast, der für Spannung sorgt und deutlich macht, dass die Spannungskurve der anderen Songs eher weniger zu bieten hat.

FAZIT: Würden LACRIMA MORTIS ihren in Nuancen vorhandenen Mut zur Variation mehr ausspielen, dann könnte die Musik deutlich intensiver sein. So aber sind die wenigen Ausbrüche aus dem abgrundtiefen Morast dieses Albums die spärlichen Highlights im sonst durchweg soliden, aber wenig aufregenden Stoff auf „Posthumous“. Für Freunde des Todesdoom ist das Album aber auf alle Fälle einen Anlauf wert.

Dominik Maier (Info) (Review 3090x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Miserere
  • The Ruins of Desolation
  • Distress & Decadence
  • Words of Blood
  • Saudade
  • Imprisoned in Death
  • Optare Mortem
  • Shades of Destiny
  • Dereliquit deum (Outro)

Besetzung:

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