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(Dolch): Nacht (Review)
Artist: | (Dolch) |
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Album: | Nacht |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Punk / Gothic / Wave / Doom Metal |
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Label: | Ván / Soulfood | |
Spieldauer: | 50:38 | |
Erschienen: | 04.02.2022 | |
Website: | [Link] |
"Nacht" ist der zweite Teil einer konzeptionellen Trilogie von Alben, die 2019 mit "Feuer" begann und früher oder später tatsächlich mit (dem) "Tod" enden wird, sowie die insgesamt zweite LP von (DOLCH). Die von der deutschen Hauptstadt aus operierende Combo gibt sich zwar in puncto Konzept und visueller Ästhetik weiterhin enigmatisch, spielt aber 2022 so erdig auf wie nie zuvor.
"Nacht" besteht größtenteils aus recht traditionell strukturierten Songs, die um griffige Hooks herum gestrickt wurden. Das Quintett zelebriert gemeinsam mit seinen Gehilfen so etwas wie methodische Monotonie, die just durch ihre feinfühlige Dynamik Sogwirkungen erzielt.
Das einleitende ´Open´ rangiert nach einem kurzen Drone-Gesangs-Intro zwischen Cold Wave und Dream Pop, wobei rasch ein doomig polterndes Schlagzeug den Ton angibt - genauso wie kurz vor Schluss in ´Coda´. Generell arbeitet das Kollektiv auf diesem Album verstärkt mit mehrstimmigen Gesangsarrangements, die sowohl den Hit-Anwärter ´Tonight´ als auch sperrigere Nummern wie die beiden ´Hydroxytryptamin Baby´-Teile prägen (´Part I´ stand übrigens auf der "III: Songs of Happiness... Words of Praise"-EP von 2017).
Der hypnotisch schleppende Post Punk ´Mercury´ erhält mit vordergründigem Bass und aufbrausendem Refrain ein Pendant in Form von ´Bird of Prey´, dessen laute Ausschläge das darauffolgende ´Ghost´ mit düster raunender Stimme und minimalistischer Instrumentierung konterkariert. Das abschließende ´Early Morning No Taxi´ bringt dann vielleicht die Stimmung von "Nacht" allgemein auf den Punkt - Tiefsinn im Banalen ("Scheiße, Nacht durchzecht, aber keine Taxe, die mich nach Hause bringt") und Intimität in der Anonymität der großen, weiten Stadt, die Sehnsucht der Verlorenen nach Geborgenheit… oder so ähnlich.
FAZIT: (DOLCH) möchten ihr neues Werk als intimes Kommunikationsmittel verstanden wissen; interpretieren lässt sich die Platte auch hinsichtlich ihres Titels als klassisches Narrativ einer Wanderung" durch die "dunkle Nacht der Seele" oder - so beschreiben es die Mitglieder selbst - eine urbane Rundreise entsprechend der wirklichen, die sie während der Arbeiten an der Musik in Seattle, Los Angeles und ihrer Heimat Berlin erlebten. Heraus kam Musik wie eine dunkle Wolke, die über dem kollektiven Gemüt zu hängen scheint, versehen mit einem leisen Silberstreif und ungeachtet dessen nahezu kaum kategorisierbar, produziert und gemastert von einem eingespielten Team - Michael Zech (Secrets of the Moon) und Victor "V. Santura" Bullok (Dark Fortress, Triptykon).
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01] Lights Out
- 02] Open
- 03] Tonight
- 04] Mercury
- 05] Into The Night
- 06] I Am Ok (Hydroxytryptamin Baby Part II)
- 07] House Of Glass (Hydroxytryptamin Baby Part III)
- 08] Nacht
- 09] Bird Of Prey
- 10] Ghost
- 11] Coda
- 12] Early Morning No Taxi
- Bass - N
- Gesang - M, T
- Gitarre - A, T
- Schlagzeug - P
Interviews:
-
keine Interviews