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Billy Joel: Live At Yankee Stadium (Review)
Artist: | Billy Joel |
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Album: | Live At Yankee Stadium |
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Medium: | Download/Do-CD/3-LP-Set | |
Stil: | Rock, Pop, Singer/Songwriter, Kult |
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Label: | Columbia Records/Legacy Recordings/Sony Music | |
Spieldauer: | 110:55 | |
Erschienen: | 04.11.2022 | |
Website: | [Link] |
Herrjemine – unsere ganzen Musikhelden werden immer älter unter feiern einen hochjährigen 'Geburtstag' nach dem anderen. Nun also hat auch der noch immer ungeheuer frisch wirkende BILLY JOEL schon 50 Bühnenjahre auf dem Musiker-Buckel – und aus diesem Grund gibt’s eine dem Anlass absolut würdige Live-Veröffentlichung auf 3 LP's mit einer Auswahl aus seinen zwei Konzerten im New Yorker Yankee Stadium vom 22. und 23. Juni 1990. Alles neu gemixt und unter modernsten Bedingungen remastert, sodass wir hier auch aus sound-technischer Sicht ein Live-Erlebnis der absoluten Extra-Klasse geboten bekommen.
Das 1949 geborene Musikwunderkind und späteres Mitglied der 'Rock & Roll Hall Of Fame' sowie der 'Songwriter's Hall Of Fame' und Sterninhaber auf dem 'Hollywood Walk Of Fame' präsentiert sich hier in Spitzenform und seine Songs klingen einerseits dermaßen perfekt, dass man glauben könnte, sie kämen von seinen entsprechenden Studio-Alben, von denen damals gerade „Storm Front“ (1989) megaerfolgreich war und in Amerika den Spitzenplatz der Charts erreicht hatte und sich in diesen sagenhafte 69 Wochen lang hielt.
Andererseits aber räumt er sich und seinen musikalischen Begleitern live jede Menge Raum für Soli oder druckvollere Ausbrüche ein, sodass dieses Konzert dermaßen lebendig wirkt, als würde man unmittelbar selber im Stadion stehen und mitjubeln. Geschickt wurde hierbei, während die Stücke unmittelbar laufen, das riesige, ein ganzes Stadion füllende, Publikum in den Hintergrund gemischt und am Ende jedes Songs wieder in den jubelnden Vordergrund gerückt.
Während beider Konzerte zieht Joel alle Register seines Live-Könnens, worüber er selber auch auf dem umfangreichen Begleittext der dreiflügeligen LP schreibt – und voller amerikanischem Stolz die höchste Ehre zum Ausdruck bringt, welche man als New Yorker erhalten kann, wenn man dieses Kult-Stadion nicht nur besuchen, sondern dort sogar auftreten darf. Irgendwie glaubt man beinahe, Joel hätte vor dem Konzert noch in den Umkleidekabinen den 'baseballernden' Yankees-Schweiß geschnuppert.
Vielleicht gibt’s darum auf „New York State Of Mind“ ein dermaßen fantastisches Saxofon-Solo, das die LP-B-Seite eröffnet. Das Publikum ist begeistert – und zwar ohne Ende. Dieser Song wird so dank Saxofonisten Mark Rivera zu einem Live-Highlight dieses Konzerts. Aber auch Crystal Taliefero, der zweite Saxofonist, kommt während dieses Konzert immer wieder zum Einsatz, sodass die vielen Bläser-Einlagen (Sogar Mundharmonika und Flöten tauchen auf!) den Konzerten einen soul-geladenen zusätzlichen Reiz verleihen, wobei auch der breit angelegte Hintergrundgesang beiträgt.
Aber auch die Gestaltung der Dreifach-LP ist gelungen, denn wenn man die drei Innenseiten sieht, entdeckt man darin ausschließlich jede Menge Fotos, währen sich auf den Rückseiten der umfangreiche Begleittext und die Angaben zu den einzelnen Songs sowie die beteiligten Musiker zu finden sind. Holt man die drei LP's aus ihren Cover-Taschen, dann stecken diese in bedruckten (leider nicht gefütterten) LP-Innenhüllen, die auf jeder Seite jeweils ein ganzseitiges Foto enthalten.
Denkt man an die beschissenen kriegerischen Zeiten, in denen wir gerade leben und bei dem der Russe Putin verrückt spielt, dann wünscht man sich die wunderschöne Ballade „Leningrad“ noch unbedingt mit auf das Album, in welcher der Kalte Krieg anhand eines russischen Soldaten, der nach seinem Pflichtdienst aus der Armee aussteigt und Kinder als Clown zum Lachen zu bringen versucht, mit purer Menschlichkeit entlarvt wird. Dieser Wunsch geht zwar nicht in Erfüllung, aber BILLY JOEL lässt als hervorragender Texter diese 'menschliche und pazifistische' Thematik immer wieder aufblitzen und setzt sowieso in erster Linie bei dem vollen Yankees-Stadion mehr auf die druckvolleren Songs sowie Radio-Hits der Marke „We Didn't Start The Fire“, „Uptown Girl“, „My Life“, „I Go To Extremes“ und den (zumindest auf dem Album) Konzert-Opener „Stormfront“.
Das Konzert besitzt all das, was sich von seiner Live-Atmosphäre her offensichtlich auch zwischen einem SPRINGSTEEN und ELTON JOHN bewegt. Und klar doch, genau hier gehört ja auch BILLY JOEL hin, der mit seinen Live-Aufnahmen locker der 5-LP-Box „Live 1975 – 1985“ vom BOSS und seiner E-STREET-BAND Konkurrenz macht. Nur dass die hervorragende Sound-Qualität hier sogar noch deutlich besser ist.
FAZIT: Wenn BILLY JOEL sein halbjahrhundriges Musiker-Jubiläum feiert, dann muss das natürlich in ganz besonderem Maße erfolgen. In diesem Falle gibt es auf 3 LP's oder 2 CD's oder Blu-ray eins (oder genauer gleich zwei) seiner besten und zugleich größten Konzerte überhaupt zu hören/sehen: „Live At Yankee Stadium“. Noch dazu enthält das großartig klingende, weil neu gemixt und gemasterte, 3 LP's umfassende Live-Album gleich elf zusätzliche, bisher noch nie veröffentlichte Aufnahmen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (19:18):
- Storm Front (5:33)
- Allentown (3:57)
- Prelude/Angry Young Man (5:09)
- I Go To Extremes (4:40)
- Seite B (19:49):
- New York State Of Mind (6:04)
- The Downeaster ‘Alexa’ (4:42)
- My Life (4:39) [FROM 6/22/90]
- Shameless (4:24) [FROM 6/22/90]
- Seite C (20:37):
- Scenes From An Italian Restaurant (7:37)
- Pressure (5:20)
- Miami 2017 (I’ve Seen The Lights Go Out On Broadway) (4:30)
- Uptown Girl (3:10) [FROM 6/22/90]
- Seite D (18:22):
- We Didn’t Start The Fire (5:10)
- A Matter Of Trust (4:09)
- Only The Good Die Young (3:24) [FROM 6/22/90]
- That’s Not Her Style (5:39)
- Seite E (15:36):
- Big Shot (5:02)
- Goodnight Saigon (7:17)
- It’s Still Rock And Roll To Me (3:17) [FROM 6/22/90]
- Seite F (17:16):
- An Innocent Man (6:19)
- You May Be Right (5:02) [FROM 6/22/90]
- Piano Man (5:55) [FROM 6/22/90]
- Bass - Shuyler Deale
- Gesang - Billy Joel
- Gitarre - David Brown, Tommy Byrnes, Billy Joel, Crystal Taliefero
- Keys - Jeff Jacobs, Billy Joel
- Schlagzeug - Liberty DeVitto, Mark Rivera, Crystal Taliefero, David Brown
- Sonstige - Billy Joel (Akkordeon, Harmonika), Mark Rivera (Saxophone, Flöte, Hintergrundgesang), Crystal Taliefero (Saxophone, Hintergrundgesang), Lisa Germano (Violine), David Brown, Tommy Byrnes (Hintergrundgesang)
- Live At Yankee Stadium (2022)
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