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50 Foot Wave: Black Pearl (Review)
Artist: | 50 Foot Wave |
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Album: | Black Pearl |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie-Rock |
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Label: | Fire Records | |
Spieldauer: | 32:20 | |
Erschienen: | 15.04.2022 | |
Website: | [Link] |
Als KRISTIN HERSH nach 15 Jahren mit ihrer Mutterband THROWING MUSES Ende der 1990er zusätzlich auch eine Laufbahn als Solo-Künstlerin einschlug, wechselte ihr Fokus als Songwriterin hin zu einem akustisch orientierteren Ansatz, der sich auch auf spätere THROWING MUSES-Werke auswirken sollte. Wahrscheinlich aus diesem Grund gründete KRISTIN schon 2003 zusammen mit dem MUSES-Bassisten BENARD GEORGES und dem Drummer ROB AHLERS das Side-Project 50 FOOT WAVES, das von vornherein als Spielwiese für die rockigen Aspekte und sperrigeren Ideen der Musikerin vorgesehen war. Davon gab es immerhin so viele, dass zwischen 2004 und 2012 regelmäßig Veröffentlichungen des Trios und auch Live-Touren folgten.
Zwischen der bislang letzten Veröffentlichung, der EP „Bath White“ von 2016, und dem neuen Lebenszeichen „Black Pearl“ liegen allerdings 6 Jahre. Das ist nicht verwunderlich, denn auch mit ihren anderen musikalischen Aktivitäten hielt sie sich zuletzt eher zurück.
Nachdem aber im ersten Pandemie-September nach 7 Jahren Pause 2020 mit „Sun Racket“ ein neues MUSES-Album erschien, hatte sie offensichtlich wieder Blut geleckt und noch genügend seltsame Ideen für ein neues 50 FOOT WAVES Album übrig. Denn darum ging es immer: Während auch die THROWING MUSES-Welt zuweilen von brachialen Soundwänden dominiert wird, haben die Tracks der Mutterband doch immer auch eine versöhnliche, harmonische und teils poppige Note, die den vertrackten, abrasiven und psychedelisch wesentlich abgedrehter inszenierten 50 FOOT WAVES-Tracks eher abgeht.
Auch die Stücke des neuen Albums „Black Pearl“ kommen im Gewand hakeliger, sperriger, karger Rocknummern daher, bei denen es nicht darum geht, Geschichten zu erzählen, sondern rohe Emotionen – hauptsächlich mit fast schon brutalen instrumentalen Effekten – zu verdeutlichen. Ein Beispiel dafür ist der Titeltrack, der zwar klanglich am versöhnlichsten angelegt sein mag, aber ganz ohne Worte auskommen muss. Ansonsten dominieren Overdrive, Feedback, Drones, polternde Rhythmen und ein eher klangmalerischer Gesang. Und wenn es mal erzählerisch vorgeht, dann aber gewiss in Form einer rabenschwarzen Möder-Ballade wie dem anschließenden „Double Barrel“.
FAZIT: Mit dem Projekt 50 FOOT WAVE kehrt KRISTIN HERSH ihre eh nachtschattigen Seiten noch konsequenter nach außen, als sie das mit den THROWING MUSES und als Solo-Künstlerin gemeinhin schon tut – allerdings nicht, um sich emotional zu entblößen, sondern um Stärke zu demonstrieren. Ihre beiden Begleiter folgen ihr dabei mit maliziöser Lust und machen „Black Pearl“ so zu einem albtraumhaften Mindtrip in Sachen psychedelischer Weirdness mit allerdings hypnotischer Wirkung, was voll und ganz dem erklärten Ziel des Projektes 50 FOOT WAVE entspricht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Staring Into The Sun
- Hog Child
- Fly Down South
- Black Pearl
- Broken Sugar
- Blush
- Double Barrel
- Bass - Bernard Georges
- Gesang - Kristin Hersh
- Gitarre - Kristin Hersh
- Schlagzeug - Rob Ahlers
- Black Pearl (2022) - 11/15 Punkten
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