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Mega Bog: Life, And Another (Review)
Artist: | Mega Bog |
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Album: | Life, And Another |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie-Pop |
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Label: | Paradise Of Bachelor | |
Spieldauer: | 44:18 | |
Erschienen: | 23.07.2021 | |
Website: | [Link] |
Als „Magisch“, „Surrealistische Songwriterin“ und „Avant Pop Goldsucherin“ wird ERIN „MEGA BOG“ BIRGY in ihrer aktuellen Bio ausgelobt, während sie sich früher auch mal als „Song-Tröpflerin“ und „Rodeo-Child“ bezeichnete – und das ist sicherlich alles richtig so, wie auch ihr ungefähr siebtes Album „Life, And Another“ wieder eindrucksvoll belegt.
Während die stilistisch kaum zu greifenden, zwischen verschiedenen Extremen pendelnden Indie-Pop-Songs auf der musikalischen Seite erstaunlich zugänglich geraten sind und zuweilen regelrechtes Hit-Potential aufweisen (wie z.B. das E-Pop-lastige „Station To Station“ oder der dank eines wilden Saxophons fast jazzige New-Wave-Pop-Track „Crumb Back“) ist ERIN inhaltlich nicht so leicht beizukommen. Als dezidierte Surrealistin hat zwar alles und jedes in ihrer Kunst eine ganz spezifische Bedeutung – allerdings nur für sie selbst, denn um alle Referenzen, Zitate, Anspielungen und Spezifika im Kontext deuten zu können, müsste man schlicht die gleichen Referenzen parat haben, wie ERIN selbst.
Mal abgesehen, dass es bei persönlichen Assoziation etwa an zu schälende Artischocken, David Bowie oder Hunde-förmige Wolken noch überschaubar bleibt, ist es bei ERINS Faszination für DAVID WOJNAROWICZ – dem auch der Titel des Albums zu verdanken ist – schon etwas schwieriger.
WOJNAROWICZ war ein 1992 an AIDS verstorbener Avantgarde-Künstler, der sich durch Schriften, Fotografien und Filme musikalisch ausdrückte und in seinen Werken ebenfalls ein gesteigertes Interesse am Surrealismus zeigte, das er etwa kurz vor seinem Tod in Form halluzinatorischer Fieberträume auf Tonband ausformulierte. Inspiriert von dem Aufenthalt in einer kleinen Hütte am Rio Grande, wo ERIN und ihr Partner JAMES KRIVCHENIA lebten und von Existenzängsten und Todesahnungen geplagt wurden, bezieht sich ERIN inhaltlich ausgerechnet auf die Arbeiten von DAVID WOJNAROWICZ. Und nicht einmal das wäre aus ihren codierten Lyrics herauszulesen, würde es nicht in der Bio erklärt.
Kurzum: Zum Mitsingen ist das Ganze dann trotz der attraktiven musikalischen Ausarbeitung also eher nicht geeignet. Das muss ja aber auch nicht sein, denn auch ohne dieses Hintergrundwissen funktioniert „Life, And Another“ als brillante, wagemutige und erfüllende Tour de Force durch das Indie-Pop-Wunderland von MEGA BOG.
FAZIT: Im Laufe der letzten 10 Jahre hat sich MEGA BOG (Erin Birgy) mit einer Schar künstlerisch offensichtlich kompatibler Musiker umgeben, die sie bei ihren musikalischen Abenteuern tatkräftig unterstützen. Dazu gehören JAMES KRIVCHENIA (BIG THIEF) der das neue Album „Life, And Another“ auch koproduzierte, ZACH BURBA (IJI), MEG DUFFY (HAND HABITS) und Keyboarder AARON OTHEIM. Jedes Projekt wird nach Bedarf erweitert. So lieferte ALEX LIEBMAN beispielsweise dieses Mal die Saxophon-Parts, während sich in den mystischen Videos zu dem Album u.a. CAITY SHAFFER (OLDEN YOLK), ADRIENNE LENKER (BIG THIEF) Schauspielerin ALLISON GOLDFARB oder die Video-Produzentin LAURA CONWAY tummeln. Das Ergebnis dann auf der musikalischen Seite als kunterbuntes, teilweise irritierendes, aber in jedem Fall faszinierendes und mitreißendes Kaleidoskop der Möglichkeiten zu bezeichnen, wäre sicherlich nicht allzu verwegen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Flower
- Station To Station
- Weight Of The Earth, On Paper
- Crumb Back
- Butterfly
- Life, And Another
- Maybe You Died
- Beagle In The Cloud
- Darmok
- Adorable
- Bull Of Heaven
- Obsidian Lizard
- Before A Black Tea
- Ameleon
- Bass - Zach Burba
- Gesang - Erin Birgy, Zach Burba
- Gitarre - Erin Birgy, Will Segerstrom, Meg Duffy
- Keys - Aaron Othelm
- Schlagzeug - James Krivchenia
- Life, And Another (2021) - 14/15 Punkten
- End Of Everything (2023) - 11/15 Punkten
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