Partner
Services
Statistiken
Wir
Jinjer: Wallflowers (Review)
Artist: | Jinjer |
|
Album: | Wallflowers |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Modern Rock / Alternative Metal |
|
Label: | Napalm / SPV | |
Spieldauer: | 47:27 | |
Erschienen: | 27.08.2021 | |
Website: | [Link] |
JINJER sind vermutlich auch deshalb immer Arbeitstiere gewesen, weil sie es als ukrainische Band der harten Sorte nie leicht hatten. Man tourte unermüdlich und erkämpfte sich so einen hohen Stand, der am Ende des Tages an eine Sängerin mit starker Ausstrahlung gekoppelt war, doch insbesondere in den letzten fünf Jahren hat sich ein Bild ergeben, das über eine hippe Kapelle für Core- und Nu-Metal-Jugend hinausgeht.
Oder anders gesagt: In This Moment könnten so klingen, wenn sie annähernd JINJERs kompositorische Klasse, Fantasie und Geschmackssicherheit hätten. Tatiana "Tati" Shmayluk verfügt über eine wirklich charismatische Stimme, die jener von Lamb of Gods Randy Blythe zusehends stärker ähnelt, doch auch ihre klar vorgetragenen Texte erzielen nicht nur in emotionaler Hinsicht Wirkung, sondern zeugen auch von echter Beherrschung, wo andere Schreihälse eher zu bedauern sind, wenn sie sich an Melodien versuchen.
Passenderweise wird auf "Wallflowers" nicht einmal die hart-zart-Schiene vorhersehbar bedient wie der Paradetrack ´Sleep Of The Righteous´ unter anderen zwingenden Nummern solcherart belegt. Das schlicht tolle, auf einer Basslinie beruhende fast-Titelstück ´Wallflower´ ist ein Leisetreter mit den Qualitäten der (echt jetzt!) ersten beiden The-Gathering-Alben mit Anneke van Giersbergen.
Hier besteht also ein erhöhter künstlerischer Anspruch; JINJER wirken wie Lacuna Coil mit mehr Muskeln und ohne penetrante Hörigkeit dem amerikanischen Musikmarkt gegenüber, vor allem während ´Colossus´ mit seinen melodischen Gesangs-Einsprengsel oder in ´Vortex´ einem zarten Song mit durchgehend klarer Intonation, so ähnlich wie später auch ´Pearls And Swine´. Das wortreiche ´Disclosure!´ entpuppt sich hingegen als schleichender Groover zum Auf- und Abspringen, das rhythmisch komplexe ´Dead Hands Feel No Pain´ kommt ebenfalls mit präsentem Bass daher, und das zweigeteilte ´As I Boil the Ice´ steht mit seinem semi-psychedelischen Abgang dem flotten Thrasher ´Copycat´ gegenüber
Die letzten vier Tracks sogar die packendsten der gesamten Scheibe, was im geilen finalen Geknüppel ´Mediator´ gipfelt - kurzum:
FAZIT: "Wallflowers" ist JINJERs bisher fesselndstes und anspruchsvollstes Album, stellt aber auch immer noch jeden Freund von Aggro-Metal im besten Sinn zufrieden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Call Me A Symbol
- Colossus
- Vortex
- Disclosure!
- Copycat
- Pearls And Swine
- Sleep Of The Righteous
- Wallflower
- Dead Hands Feel No Pain
- As I Boil Ice
- Mediator
- Bass - Eugene Abdukhanov
- Gesang - Tatiana Shmayluk
- Gitarre - Roman Ibramkhalilov
- Schlagzeug - Vlad Ulasevich
- Wallflowers (2021) - 12/15 Punkten
- Live in Los Angeles (2024)
-
keine Interviews