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Graham Costello: Second Lives (Review)
Artist: | Graham Costello |
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Album: | Second Lives |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Jazz / Rock |
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Label: | Gearbox / Bertus | |
Spieldauer: | 46:49 | |
Erschienen: | 07.05.2021 | |
Website: | [Link] |
Graham Costello, Schlagzeuger und Komponist aus Schottland mit burmesisch-indianischen Wurzeln, hat auf seinem zweiten Album unter eigenem Namen einmal mehr mit für ihn vertrauten Musikern gearbeitet. Zusammen mit der Gruppe Strata inszeniert er Jazz einmal mehr genau so, wie er einst gedacht war und heute zwangsläufig klingen muss - oft schroff, unberechenbar, laut und grell oder leise dröhnend wie eine Menge derzeit trendiger "Geräuschmusik" dort draußen.
Das Besondere dabei? Die Band ist der Mehrheit der Vertreter dieses oder jenes Stils, dessen sie sich bedient, deutlich überlegen, was Vision und Handwerk betrifft.
Das hauchzarte ´Eudaimonia´ führt nach kurzem Intro auf die falsche Fährte, was den Duktus von Costello und Co. angeht. Eher repräsentativ für "Second Lives" steht daraufhin knallige ´Legion´ mit polterndem Schlagzeug, fiebrig brummelndem Kontrabass und schreiendem Saxofon.
Das sich langsam hochschraubende ´The Colossus´ repräsentiert den allgemeinen Modus Operandi der Combo dann endgültig: bedächtig, zunächst scheinbar kein Wässerchen trüben könnend und letztlich einen regelrechten Sturm heraufbeschwörend. Ausnahmen bestätigen freilich die Regel, wie das minimalistische, repetitive ´Snowblind´ bezeugt; das Ambient-Genre liegt hier in gar nicht mehr so weiter Ferne. Breite, schwere Unisono-Parts in tiefen Registern erzeugen unterdessen eine nachgerade rockige Heaviness
In ´Impetu´ wiederum offenbart sich der praktisch gänzlich freie Umgang der Musiker mit gängigen kompositorischen Strukturen, wobei ihnen das Kunststück gelingt, auf Konventionen zu pfeifen und gleichzeitig trotzdem nicht einen Augenblick lang den Eindruck zu vermitteln, sie würden nicht wissen, was sie da tun.
Kurz gesagt: "Second Lives" mäandert in verschwenderischem Maß umher und könnte das Ziel seiner Schöpfer dennoch auf keinem kürzeren Weg erreichen.
FAZIT: Explorativer Jazz - lyrisch, spielfreudig, Genre-Grenzen überschreitend und somit ein Geheimtipp für scheuklappenfreie Musikliebhaber jeglicher Couleur … vielleicht die Crossover-Platte des Frühjahrs 2021?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- ??
- Eudaimonia
- Legion
- Iris
- The Colossus
- Circularity
- Impetu
- Snowblind
- Arrowhead
- Ataraxia
- Second Lives
- Bass - Mark Hendry
- Gitarre - Joe Williamson
- Keys - Fergus McCreadie
- Schlagzeug - Graham Costello
- Sonstige - Liam Shortall (Posaune), Harry Weir (Saxofon)
- Second Lives (2021) - 13/15 Punkten
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