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Runrig: One Legend – Two Concerts; Live At Rockpalast 1996 & 2001 (Review)

Artist:

Runrig

Runrig: One Legend – Two Concerts; Live At Rockpalast 1996 & 2001
Album:

One Legend – Two Concerts; Live At Rockpalast 1996 & 2001

Medium: 2DVD+4CD
Stil:

Folk-Rock und -Pop, Weltmusik

Label: MIG Music
Spieldauer: CD's – 243:13 / DVD's – 255:00
Erschienen: 30.10.2020
Website: [Link]

Es ist unbestritten, dass die seit 1973 bestehende schottische Band RUNRIG Weltruhm genießt und eine unbeschreibliche Vielzahl von Fans aufweist. Doch die tragische Geschichte um ihre ganz speziellen Fans von der Columbia-Raumfähre, die am 1. Februar 2003 über Texas in einer Höhe von ca. 61 Kilometern und bei einer Geschwindigkeit von fast 20.000 km/h auseinanderbrach, wurde zu einer kosmo(politischen) Legende hinter der musikalischen Legende. Denn unter den 83.000 Fundstücken der Columbia befand sich das 2001er-Album „The Stamping Ground“ und im Wiedergabegerät des Raumschiffs eine weitere CD von RUNRIG. So konstatierte der Ehemann der bei diesem Flug verstorbenen Crew-Astronautin Laurel Clark dann auch: „Die letzte Musik, die die Columbia-Crew gehört hat, war also von RUNRIG!“

47 Jahre nach Bandgründung und 17 Jahre nach dem Columbia-Unglück gräbt MIG Music nun dieses wahrhaft begeisternde Musik-Fundstück unter dem Titel „One Legend – Two Concerts“ aus, das zwei Rockpalast-Konzerte von RUNRIG der Extraklasse enthält. Das eine aus der Düsseldorfer Philipshalle vom 3. Februar 1996 und das andere aus dem Kölner Palladium vom 15. Dezember 2001, das als Weihnachtskonzert deklariert worden war und mit einer Zugabe aufwartet, die eine faustdicke, sehr emotionale Wirkung hinterlässt.

Eine ganz spezielle Besonderheit beider Konzerte sind die wechselnden Frontmänner – 1996 singt noch Donnie Munro, 2001 aber der einzige Nicht-Schotte Bruce Guthro aus Kanada. Doch völlig egal, wer nun singt: RUNRIG stellen bei beiden Rockpalast-Konzerten deutlich unter Beweis, warum die Schotten plus der eine Kanadier eine Ausnahmestellung im Folk-Pop-Rock-Universum bis weit in den Kosmos hinein genießen. Und zugleich macht viele nach dem fast 250 Minuten andauernden Doppel-Konzert-Genuss, der natürlich ganz speziell auch von den ruhigeren, träumerischen Tönen lebt, wahrscheinlich traurig, dass sich RUNRIG vor zwei Jahren (wohl) endgültig auflösten.

Beide Rockpalast-Konzerte, die auf zwei DVD's und vier CD's verewigt und mit einem zwölfseitigen Booklet in einer Hardcover-Box verpackt wurden, zeichnen sich durch einen sehr stimmigen, voluminösen Sound aus, der im Vergleich zu vielen anderen Konzerten dieser Zeit durchaus hervorsticht. Die Bildqualität ist typisch für die damalige Zeit im 4:3-(aber keinesfalls HD-)Format und nicht in bestechender Qualität. Man kann sogar die Entwicklung der Filmtechnik daran verfolgen, denn das fünf Jahre später erschienene Kölner Konzert ist qualitativ zwar besser, geht aber nicht über VHS-Qualität hinaus. Der Sound allerdings überzeugt rundum bei beiden Konzerten, sodass auch die CD's mit einer sehr guten Stereo-Live-Qualität punkten können.

Bei den Konzerte Spezielles hervorzuheben, erübrigt sich, denn RUNRIG treiben auch live das zur Perfektion, wofür ihre Millionen von Fans sie lieben: Größtenteils ruhiger Folk mit starken schottischen und weltmusikalischen Einflüssen sowie Pop-Melodien, von denen einige für die Ewigkeit sind, aber auch die Verbundenheit zu traditionellen Texten, die nicht nur in englischer, sondern auch gälischer Sprache erklingen. Und selbstverständlich werden alle Liebhaber der beiden großartigen Bands BIG COUNTRY und BOOMERS ihre wahre Freude an RUNRIG haben, genauso wie der eine oder andere Fan von DAVID GILMOUR, da zwar selten, aber immer mal wieder, die Gitarre ihre Ausflüge in ruhig-floydanische Richtung einschlägt, während der Keyboarder des ersten Konzerts auch gerne mal BRUCE HORNSBY nacheifert, während beim zweiten Konzert durchaus Erinnerungen an die SIMPLE MINDS der „Street Fighting Years“-Ära aufkommen dürfen.

Interessant sind natürlich die beiden doch deutlich unterschiedlichen Sänger – der die hohen und zarteren Töne bevorzugende Munro und der rockiger und Singer/Songwriter-veranlagte Guthro, die jeder für sich der RUNRIG-Musik ein spezielles Gusto verleihen.
Übrigens stieg Munro bei der schottischen Band aus, um seinen Weg als Politiker fortzusetzen.
Na ja, ob das wohl eine kluge Entscheidung war?
Zwar kann man hier nicht über Munros Polit-Qualitäten philosophieren, aber dass Guthro nicht nur ein Abklatsch von Munro, sondern ein vollwertiger Ersatz mit eigenständigen Qualitäten war, steht nach dem 2001er-Konzert unwiderruflich fest.

Sieht man sich die Konzerte genauer an, wird man verblüfft feststellen, dass es der einen wie der anderen RUNRIG-Formation gelingt, das Publikum komplett in ihren Bann zu ziehen und – ganz ohne Pathos ausgedrückt – es regelrecht zu hypnotisieren. Die vielen Publikumschwenks der Kamera sprechen eine deutliche Sprache dazu. Und auch wenn man vor dem Fernseher sitzt, wird man trotz der nicht wirklich großartigen Bildqualität, ganz ähnlich vom Charisma der Schotten und des kanadischen Sängers Guthro, der das Publikum immer wieder zu bezaubern versteht, berauscht.

Diese aus zwei DVD's, vier CD's und einem 12-seitigen Booklet bestehende RUNRIG-Box „One Legend – Two Concerts; Live At Rockpalast 1996 & 2001“ zählt ohne Wenn und Aber zu den absoluten Highlights der Rockpalast-Ära! FAZIT und aus!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4042x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • DVD 1 = Philipshalle Düsseldorf, 3. Februar 1996 = (125:00):
  • Day In A Boat
  • Nothing But The Sun
  • City Of Lights
  • Rocket To The Moon
  • Road And The River
  • Medley: The Mighty Atlantic / Mara Theme
  • Ard
  • Edge Of The World
  • Meadhan Oidhche Air An Acairseid
  • Thairis As A' Ghleann
  • The Greatest Flame
  • The Dancing Floor
  • Healer In Your Heart
  • Stepping Down The Glory Road
  • The Middleton Mouse
  • Skye
  • The Wedding
  • Siol Ghoraidh
  • Only The Brave
  • Alba
  • Flower Of The West
  • Loch Lomond
  • I'll Keep Coming Home
  • DVD 2 = Palladium Köln, 15. Dezember 2001 – Christmas Special = (130:00):
  • Intro Music: Danns An T-Sabhail
  • Running To The Light (Excerpt)
  • Wall Of China / One Man
  • Saints Of The Soil
  • Book Of Golden Stories
  • A Dh'Innse Na Firinn
  • Protect And Survive
  • One Thing
  • Big Songs Of Hope And Cheer
  • Oran Ailean / Leaving Strathconon
  • The Engine Room
  • Every River
  • Pride Of The Summer (Beat The Drum)
  • An Sabhal Aig Neill
  • The Stamping Ground
  • Flower Of The West
  • The Message
  • Cnoc Na Feille
  • Maymorning
  • The Summer Walkers
  • Skye
  • Tureadh Iain Ruaidh
  • Loch Lomond
  • Silent Night
  • CD 1 = Philipshalle Düsseldorf, 3. Februar 1996 = (63:34):
  • Day In A Boat
  • Nothing But The Sun
  • City Of Lights
  • Rocket To The Moon
  • Road And The River
  • Medley: The Mighty Atlantic / Mara Theme
  • Ard
  • Edge Of The World
  • Meadhan Oidhche Air An Acairseid
  • Thairis As A' Ghleann
  • The Greatest Flame
  • The Dancing Floor
  • CD 2 = Philipshalle Düsseldorf, 3. Februar 1996 = (55:46):
  • Healer In Your Heart
  • Stepping Down The Glory Road
  • The Middleton Mouse
  • Skye
  • The Wedding
  • Siol Ghoraidh
  • Only The Brave
  • Alba
  • Flower Of The West
  • Loch Lomond
  • I'll Keep Coming Home
  • CD 3 = Palladium Köln, 15. Dezember 2001 – Christmas Special = (63:46):
  • Intro Music: Danns An T-Sabhail
  • Running To The Light (Excerpt)
  • Wall Of China / One Man
  • Saints Of The Soil
  • Book Of Golden Stories
  • A Dh'Innse Na Firinn
  • Protect And Survive
  • One Thing
  • Big Songs Of Hope And Cheer
  • Oran Ailean / Leaving Strathconon
  • The Engine Room
  • Every River
  • Pride Of The Summer (Beat The Drum)
  • An Sabhal Aig Neill
  • CD 4 = Palladium Köln, 15. Dezember 2001 – Christmas Special = (60:07):
  • The Stamping Ground
  • Flower Of The West
  • The Message
  • Cnoc Na Feille
  • Maymorning
  • The Summer Walkers
  • Skye
  • Tureadh Iain Ruaidh
  • Loch Lomond
  • Silent Night

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 23.02.2021

User-Wertung:
13 Punkte

Runrig vom Allerfeinsten. Live-Veröffentlichungen der Combo sind immer noch eine Steigerung
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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