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Keith Relf: All The Falling Angels – Solo Recordings & Collaborations 1965-1976 (Review)

Artist:

Keith Relf

Keith Relf: All The Falling Angels – Solo Recordings & Collaborations 1965-1976
Album:

All The Falling Angels – Solo Recordings & Collaborations 1965-1976

Medium: CD
Stil:

Kult-Rock, Raritäten

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 68:22
Erschienen: 02.05.2020
Website: [Link]

„Ich sehe die Schönheit des Lebens und die Farbe im Leben!“ (Keith Relf, dessen Markenzeichen die Sonnenbrille war!)

Repertoire Records macht mit dieser Veröffentlichung getreu ihrer Label-Philosophie wieder aller Ehre und gräbt einen weiteren Schatz rund um die THE YARDBIRDS-Historie aus, der es gerade wegen der bisher unveröffentlichten Aufnahmen, die noch dazu ausgezeichnet vom GROBSCHNITTigen Sound-Wizzard EROC remastert wurden, in sich hat.
Diesmal also ist der musikalisch umtriebige KEITH RELF, lange Zeit blondhaariger und dunkelbebrillter Frontmann von THE YARDBIRDS, die aus heutiger Sicht auch durch die Mitwirkung von JIMMY PAGE, JEFF BECK und ERIC CLAPTON sowie als Vorgänger-Band von LED ZEPPELIN echten Legendenstatus genießen, aber auch Mitglied der folkprogressiven RENAISSANCE und als TOGETHER im Duo mit dem YARDBIRDS-Trommler JIM McCARTY, an der Reihe.

All The Falling Angels – Solo Recordings & Collaborations 1965-1976“ umfasst ausschließlich Aufnahmen, auf denen KEITH RELF, der auch auf den ersten beiden RENAISSANCE-Alben „Renaissance“ (1969) und „Illusion“ (1970) mitwirkte, bis zu seinem viel zu frühen Tod am 14. Mai 1976 einen maßgeblichen Anteil hatte. Allerdings haben einige der Aufnahmen letztendlich einen zwar hohen Raritätswert, dafür muss man jedoch deutliche Abstriche bei deren Soundqualität in Kauf nehmen.

Der Albumtitel für diese CD, „All The Falling Angels“, ist eine sehr kluge Wahl, bedenkt man die Tragik von Relfs Tod, der mit gerade 33 Jahren in seiner Wohnung durch einen Stromschlag starb, welcher von einer nicht geerdeten Elektrogitarre ausgelöst worden war. Wenn es einen wahrhaft legendären Musiker-Tod geben sollte, dann ist es neben all den Suiziden garantiert diese Variante, in der man durch seine Unvorsichtigkeit und sein eigenes Instrument umgebracht wird.

Nimmt man das am Anfang dieser Review verewigte Relf-Zitat, das auch im umfangreichen 32-seitigen Booklet zu finden ist, in welchem, neben den ausführlichen Linernotes von Chris Welch sowie den raren Fotos von KEITH RELF, den Yardbirds und Renaissance, auch Jim McCarty, Paul Samwell-Smith, Bob Lind, Jane Relf sowie Relfs Witwe April Mannino zu Wort kommen, kann man getrost davon ausgehen, dass Relf ein verdammt lebensfroher Typ war. Einer eben, der sogar dort Sonnenbrille trug, wo gar keine Sonne war und der genauso neugierig auf die Musik und das Leben blickte, wie von dem Cover des Digipaks zu „All The Falling Angels“. Keiner, um den man Angst haben musste, dass er selbstständig eine Karte für den verqualmten Never-Comeback-Train löst, wie es zuvor bereits auch mit der intensiven Unterstützung durch diverse Rauschmittel eine Vielzahl seine Musikerkollegen, von Jimi Hendrix über Brian Jones bis Janis Joplin, taten.
Noch dazu stellt Chris Welch in dem englischen Begleittext zu diesem Album fest: „Keith war der echte Pionier von Heavy-Rock-Improvisationen noch vor CREAM und LED ZEPPELIN oder all den anderen amerikanischen West-Coast-Bands.“

Nachhören kann man das nun auf diesen 24 Stücken der unterschiedlichsten Art, auf welchen der ehemalige Leadsänger der YARDBIRDS auch sein instrumentales Talent beweist, sogar besonders gerne mit elektronischen Klangerzeugern experimentierte, die er speziell während seiner RENAISSANCE-Phase entdeckte, wobei es ihm besonders ein Moog-Synthesizer angetan hatte, mit dem er sehr gerne experimentierte und vieles davon auch aufnahm. Bestes Beispiel hierfür ist der bis dato unveröffentlichte Neunminüter „Sunbury Electronics Sequence“, der das Album abschließt.

Sehr unterschiedliche KEITH RELF-Seiten – von rein akustisch bis rein elektronisch – lernt der geneigte Hörer, Raritätensammler und Yardbirds-Renaissance-Together-Freund in den knapp 70 Musikminuten sowie den umfangreichen Informationen des dicken Booklets von „All The Falling Angels – Solo Recordings & Collaborations 1965-1976“ kennen. Natürlich ist diese Sammlung in erster Linie für die Fans des Musikers und seiner Bands gedacht und als FAZIT gilt: Musikhistorisch sehr wertvoll!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3256x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Knowing
  • Mr Zero
  • All The Pretty Little Horses
  • Only The Black Rose (Demo) *
  • Glimpses (Demo) *
  • Shapes In My Mind (UK Edit)
  • Echoes I May Find *
  • Shining Where The Sun Has Been
  • Henry's Coming Home
  • Love Mum And Dad
  • Together Now
  • Line Of Least Resistance *
  • Try Believing
  • High Mountain Theme (Demo)
  • End And Out *
  • Just Think What You're Achieving *
  • Collector Of The Light *
  • I'd Love To Love You Till Tomorrow
  • High Mountain Theme
  • All The Falling Angels
  • Cherokee *
  • Voice Echo *
  • The Roundalay *
  • Sunbury Electronics Sequence *
  • * Bisher unveröffentlichte Aufnahmen / Titel 8-12 by TOGETHER

Besetzung:

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