Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Franck L. Goldwasser: Sweet Little Black Spider (Review)

Artist:

Franck L. Goldwasser

Franck L. Goldwasser: Sweet Little Black Spider
Album:

Sweet Little Black Spider

Medium: Download/Do-CD
Stil:

Blues

Label: SlimByrd Records/Sireena
Spieldauer: 56:37
Erschienen: 05.06.2020
Website: [Link]

Wenn jemand in Großbuchstaben auf dem Digipack eines von ihm produzierten Albums „THIS SHIT IS REAL!“ verkündet, mag man dies auf den ersten Blick als plumpen Marketing-Gag abtun. Wenn es sich bei diesem Jemand allerdings um Chris 'Kid' Andersen – und damit um den Besitzer und Betreiber des Greaseland Studios in San Jose handelt – darf man eine solche Aussage getrost für bare Münze nehmen:

Steht nämlich auf einem Album-Cover „Engineerd, edited, mixed and mastered by Christoffer 'Kid' Andersen“, so ist das für Blues-Freunde in etwa gleichbedeutend mit „Kann ohne Vorprüfung erworben werden – Hörgenuss garantiert!“. Das mag etwas gar simpel tönen, trifft aber auch diesmal ohne Wenn und Aber zu.

Wenn es denn sein soll, darf „Sweet Little Black Spider“ als europäische Koproduktion bezeichnet werden. Gitarrist und Sänger FRANCK L. GOLDWASSER wurde 1960 in Paris geboren, Christoffer Andersen zwei Jahrzehnte später im norwegischen Herre. Beide zog es bereits als etwas über Zwanzigjährige an die amerikanische Westküste, beide konnten sich in der dortigen Blues-Szene etablieren.

Sweet Little Black Spider And Other Songs From The Trenches Of The Blues“, wie das Werk in voller Länge heißt, besteht aus zwei CDs. Auf der ersten finden sich zwölf neue GOLDWASSER-Originale plus ein Bonustrack, von dem später noch die Rede sein wird; die zweite ist eine achtteilige Erzählung, in der der sechzigjährige Franzose äußerst unterhaltsam über seine Begegnungen und Zusammenarbeit mit etwa SONNY RHODES, CHARLIE MUSSELWHITE oder IKE TURNER erzählt – alles aufs Feinste von der Band instrumental mit Blues-Schemen hinterlegt…

GOLDWASSERS neue Aufnahmen sind im besten Sinn eigenständiges und zeitgenössisches Blues-Schaffen, mit Anlehnung an Delta-, Chicago- oder West Coast-Blues unter anderem, jedoch ohne einfach zu kopieren. Hohe Schule jedenfalls, traditionellen Sound in derart frischer und doch rustikaler Art zu präsentieren! Und der leichte französische Accent von GOLDWASSERS Singstimme wirkt eher charmant als störend.

An seiner politischen Einstellung lässt GOLDWASSER keine Zweifel aufkommen. „Es wächst eine Tyrannei heran – ein böser Clown ist daran, diese große Nation zu Fall zu bringen“ singt er im Song „Tyranny Is Rising“, der übrigens gleich zweimal zu hören ist: Als Originalversion zusammen mit Bassist Andersen und Schlagzeuger Core sowie im bereits erwähnten Bonustrack als „Lowdown-Version“, die nach den eigentlichen Album-Aufnahmen mit Ralph Carter am Bass und Johnny Morgan am Schlagzeug eingespielt wurde.

Erwähnt sei noch, dass es sich bei einem Viertel der neuen Songs von GOLDWASSER um Instrumentals handelt. Dazu gehört eine prächtige Ballade als Reminiszenz an EDDIE "SMEERO" HAZEL, den genialen, viel zu früh verstorbenen Gitarristen von „Funkadelic“ und „Parliament“.

FAZIT: Es ist weißer Blues, es ist adaptierte Musik – aber das spielt hier eine völlig untergeordnete Rolle: FRANCK L. GOLDWASSERS „Sweet Little Black Spider And Other Songs From The Trenches Of The Blues“ ist hör- und fühlbar eine Herzensangelegenheit, die Zusammenarbeit mit Chris 'Kid' Andersen ein ausgesprochener Glücksfall. Eben, und auch wenn es sich gewählter ausdrücken ließe: „THIS SHIT IS REAL!“

Dieter Sigrist (Info) (Review 3415x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD 1:
  • Bring Me My Forty-Five
  • Tyranny Is Rising
  • Don’t Say You’re Sorry
  • Sweet Little Black Spider
  • You Made A Wrong Choice
  • She’s Hip
  • Struggle In My Hometown
  • Blues For Eddie Hazel
  • Don’t Give Up On Me, Baby
  • T.S.O.B.C.
  • Evil Wind Blowin'
  • Nosluf’s Last Laugh
  • Tyranny Is Rising – Lowdown Version (Bonus Track)
  • CD 2:
  • The Day I Met Sonny Rhodes
  • Larry Blakes, Memphis Charlie And Nick-The-Greek
  • Kasper’s And The Blues Barrels
  • The Last Of The Oakland Juke Joints
  • East Bay Guy
  • Robert,Jr. And The Superfly Coat
  • The Mystery Of The Trash-O-Caster
  • Ikey Renrut And Me

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!