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Bonfire: Fistful Of Fire (Review)
Artist: | Bonfire |
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Album: | Fistful Of Fire |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Hard Rock |
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Label: | AFM Records | |
Spieldauer: | 53:09 | |
Erschienen: | 03.04.2020 | |
Website: | [Link] |
Was ist in der Vergangenheit nicht alles über das in Ingolstadt beheimatete Urgestein der deutschen Hard Rock-Szene geschrieben worden. Bis in die jüngste Vergangenheit lassen sich gezielte Fehlinformationen nachweisen, die teilweise bewusst (bedauerlich) oder unbewusst (falsche Recherche, ebenso, vielleicht sogar noch bedauerlicher), publiziert wurden. Beispielhaft sei hier ein jüngst erschienener Online-Artikel genannt, der den BONFIRE & Friends-Tourabbruch im Jahr 2018 auf die Absage „der meisten Gastsänger“ zurückführt. Der eigentliche Grund – die Burn-Out-Erkrankung Hans Zillers - spielte demnach nur eine untergeordnete Rolle, zudem gab es mit dem Ausstieg JOE LYNN TURNERs im Vorfeld der Tour nur eine einzige (!) Absage.
Auch der Kauf der Namensrechte am BONFIRE-Projekt durch Hans Ziller und Claus Lessman im Jahr 1995 wird immer noch reichlich diffus kommentiert, was sich bis in die heutige Zeit anhand geharnischter Facebook-Posts nachweisen lässt. Vor dem Hintergrund solcher Querelen trat die Musik der Band immer mehr in den Hintergrund, was den in den letzten Jahren erschienenen Outputs einfach nicht gerecht wird, deren Qualität sich auf kontinuierlich hohem Niveau eingepegelt hat.
Seit dem 03. April liegt mit „Fistful Of Fire“ das neueste Werk aus der Ingolstädter Hard Rock-Schmiede vor, das in der Besetzung Hans Ziller (Gitarren), Frank Pané (Gitarren), Alexx Stahl (Gesang), Ronnie Parkes (Bass) und André Hilgers (Schlagzeug) eingespielt wurde. Das Opus startet mit dem sehr feinen Instrumental „The Joker“, der mit Akustik-Gitarren und eigenständigen Hooks den Einstieg in „Gotta Get Away“ vorbereitet, den man guten Gewissens als Signature-Track der Platte bezeichnen kann: Treibendes Riffing der gedoppelten Gitarren Zillers und Panés, die den amtlichen Groove seitens der Rhythmusfraktion um Drummer Hilgers und Bassmann Parkes befeuern und verstärken. Goldkehlchen Alexx Stahl drückt dem Teil zudem seinen ganz eigenen Stempel auf.
Mit „The Devil Made Me Do It“ dreschen BONFIRE selbstironisch diverse Metal-Plattitüden, das Gleiche gilt für das nur scheinbar provokante „Rock´N´Roll Survivors“, in dessen Video sich die Band im Boxring stehend inszeniert, was Ziller & Co. wohl gleich wieder als bierernste Kampfansage an die Kritiker ausgelegt werden wird, allerdings nur dann, wenn man das dezente Augenzwinkern nicht bemerkt.
„Ride The Blade“ ist grundsolide Hard Rock-Kost mit tadellosen Hooks und erneut toller Gitarrenarbeit, bevor mit „When An Old Man Cries“ die „Quotenballade“ ansteht, die auf dem Album gleich in zwei Versionen vorliegt, da neben der Full Band-Version am Ende der Scheibe noch eine Akustik-Version den Rausschmeißer gibt.
Mit „Fire And Ice“ bohren BONFIRE dann das härteste Brett der Scheibe, das durch den Double Bass-Einsatz André Hilgers´ extremen Drive bekommt, den man so nicht unbedingt erwartet hätte. „Warrior“ anschließend ist ein Mega-Track im WHITESNAKE Stil, dessen Chorus zudem etwas an BON JOVI zu besten Zeiten erinnert und verdeutlicht, wie stark die Band auf „Fistful Of Fire“ immer noch zu musizieren im Stande ist.
„Fire Etude“ gehört dann Frank Pané ganz allein, der hier eine grandiose Kostprobe seines Könnens gibt. Allen Gitarristen sei zudem seine Facebook-Seite empfohlen , auf der er täglich seine Lockdown-Licks veröffentlicht, die während der COVID-19 Pandemie Lehrstoff für Interessierte liefern. Chapeau für diese Aktion!
„Breaking Out“ und der Namensgeber „Fistful Of Fire“ rocken in der Folge wieder amtlich ab, während „Gloryland“ einen erneut hitverdächtigen Ohrwurm liefert, bevor das bereits erwähnte „When An Old Man Cries“ in der Akustik-Version den perfekten Abschluss eines starken Longplayers bildet.
FAZIT: Wäre „Fistful Of Fire“ nicht das 17. Studioalbum der Urgesteine BONFIRE, sondern das Debüt einer unbekannten Hard Rock-Combo, würden sich die Kommentatoren sicher schier überschlagen und in Lobeshymnen ergehen, was den Jungs um Hans Ziller vor dem Hintergrund der weiter oben angerissenen Vorgeschichte aus verschiedenen Gründen zu Unrecht verwehrt wird. Dennoch ist „Fistful Of Fire“ ein Album, das allen unbedarft in die Scheibe hineinhörenden Hard Rock-Fans ein Lächeln auf das Gesicht zaubern sollte. Mission accomplished!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Joker
- Gotta Get Away*
- The Devil Made Me Do It
- Ride The Blade
- When An Old Man Cries
- Rock 'N' Roll Survivors*
- Fire And Ice*
- Warrior*
- Fire Etude*
- Breaking Out
- Fistful Of Fire
- The Surge
- Gloryland
- When An Old Man Cries (Akustik)
- *Anspieltipp
- Bass - Ronnie Parkes
- Gesang - Alexx Stahl
- Gitarre - Hans Ziller, Frank Pané
- Schlagzeug - André Hilgers
- Sonstige - Fredrik Bergh; Keyboards; Oliver Philips: Keyboards; Alessandro Del Vecchio, Sakis Elloco, Rainer "Ray" Roos: Backing Vocals
- The Räuber (2008) - 7/15 Punkten
- Temple Of Lies (2018) - 11/15 Punkten
- Legends (2018) - 14/15 Punkten
- Fistful Of Fire (2020) - 13/15 Punkten
- Roots (2021) - 14/15 Punkten
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