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Awaken: Out of the Shadows (Review)

Artist:

Awaken

Awaken: Out of the Shadows
Album:

Out of the Shadows

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Pure Steel / Soulfood
Spieldauer: 90:11
Erschienen: 27.11.2020
Website: [Link]

Mit AWAKEN haben sich Pure Steel einen weiteren (relativen) Newcomer aus der traditionellen Metal-Szene der Vereinigten Staaten geangelt, wobei zumindest Sänger Glenn DaGrossa, der früher Lazarus (ein Demo und die 2007 erschienene EP "Episode One") vorstand, kein Unbekannter im Kader der bereits 2009 gegründeten Gruppe ist. Selbige fängt mit ihrem aktuellen Album praktisch wieder bei Null an, obwohl es schon ihr zweites ist.

Bis zur Veröffentlichung von "Out of the Shadows" mussten nämlich in Anschluss an AWAKENs selbst betiteltes Debüt sieben Jahre ins Land ziehen, während das Quintett keine wesentlichen Karriere-Fortschritte machte. Umso besser allerdings, dass der neue Longplayer tatsächlich fast so frisch wirkt, als wäre er von völlig unbeleckten Jungspunden eingefädelt worden. Im Übrigen sprechen wir hier von einem gut anderthalbstündigen Doppeldecker, der sich zwischen straightem US-Stoff und progressivem Rock abspielt.

AWAKEN arrangieren opulent mit nicht immer nur hintergründigem Keyboard und verstehen sich nicht auf direkt durchschaubare Riff-Ware. Das offensichtlich über längere Zeit hinweg gesammelte Material ist so dynamisch strukturiert, dass man ihm Zeit zur Entfaltung gewähren muss, wobei sich insbesondere Frontmann DeGrossa als charakterfeste Melodiequelle hervortut. Zahlreiche Instrumentalpassagen - oft durch Klavier und perkussives Schlagzeugspiel fundiert - bezeugen die Detailverliebtheit der Komponisten.

Ein einziger kann AWAKENs Feder auf keinen Fall führen, denn dazu bietet "Out of the Shadows" schlicht zu viele Klangfarben und Stimmungen. Während 'Moment Of Truth' fühlt man sich an FATES WARNING kurz nach Ray Alders Einstieg erinnert ("Inside Out"!), und sowohl der Ohrwurm 'Ride Like The Wind' als auch 'The Spider Dream' hätten auf James LaBries ersten beiden Alben mit Dream Theater neben 'Pull Me Under' ("Images And Words") bzw. 'The Mirror' ("Awake") zu den potenziellen Singles gehört.

Im 14-minütigen 'Dachau Be My Destiny' wird´s nicht nur inhaltlich brisant: Der beklemmende Longtrack erweist sich als bedachtsam aufgebautes Epos mit Sirenengeheul, Gänsehaut-Wendungen und dramatischem Finale, wobei sich AWAKEN unter den wenigen Ausnahmebands platzieren, die trotz ihres ausladenden Songwritings nicht selbstverliebt herumfrickeln.

Dass die Band die zweite Hälfte des Albums klugerweise kompakter angelegt und den zweiten Mammut-Song 'Nine Circles' in drei Teile unterteilt hat, erleichtert den Zugang ein wenig, auch wenn "Out of the Shadows" alles andere als Fastfood ist. Dennoch oder gerade deshalb …

FAZIT: … toller Progressive Metal der traditionellen Sorte - AWAKENs "Out of the Shadows" ist 2020 eine einsame Insel in diesem Genre, da im Grunde niemand mehr solche Musik spielt. Die Gruppe gibt Fans des Anfang der 1990er vorherrschenden Genre-Zeitgeist eine Menge zu beißen und ist somit eine Underground-Perle, bei der man keine Hoffnung hat, dass der Mainstream sie bald entdecken wird. Ein dünner Wermutstropfen, der ihre Qualitäten natürlich nicht verwässert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4028x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Black From Blue
  • Moment Of Truth
  • Ride Like The Wind
  • Drowning Pool
  • My Heart Of Darkness
  • Dachau Be My Destiny
  • Out Of The Shadows
  • Only Your Eyes To Weep
  • The Spider Dream
  • Twist Of Fate
  • Nine Circles Part 1: Through The Gates
  • Nine Circles Part 2: The Dark Side Of Sorrow
  • Nine Circles Part 3: City Of Dis

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 15.12.2020

User-Wertung:
14 Punkte

Die Review sagt alles: Progmetal vom Allerfeinsten.
Wem die Musik zusagt, der darf auch 2 Ohren 'Anthriel - Pathway' leihen
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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