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Thunder: Please Remain Seated (Review)
Artist: | Thunder |
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Album: | Please Remain Seated |
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Medium: | CD/Download/Do-LP | |
Stil: | Blues-Rock |
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Label: | BMG | |
Spieldauer: | 63:03 | |
Erschienen: | 18.01.2019 | |
Website: | [Link] |
Bands, die sich seit nunmehr fast dreißig Jahre im Rockbusiness tummeln, gibt es nur noch wenige. Bands, die sich darüber hinaus ihre Kreativität bewahren sowie ihren Erfolg konservieren konnten, findet man noch seltener. THUNDER, einer der letzten, noch aktiven britischen Hardrock-Dinos, gehört eindeutig zu dieser Kategorie. Seit der Gründung 1989 durchschritt die Band gemeinsam Höhen und Tiefen. Mit Ausnahme der frühen Abgänge von Mark „Snake“ Luckhurst und Mikael Höglund, die bis 1992, respektive 1996 jeweils den Viersaiter/Fünfsaiter bedienten, greifen bis heute dieselben Musiker zu den Instrumenten und sorgen für eine Kontinuität, die sich anhand des umfangreichen, qualitativ sehr hochwertigen Katalogs der Band abschätzen lässt.
Insbesondere die Kreativabteilung ist mit Luke Morley, aus dessen Feder alle großen Hits der Band stammen, weiterhin überdurchschnittlich gut besetzt. Lieferte das letzte Album „Rise It Up“ 2017 einen weiteren Beweis der Nachhaltigkeit der Mannen um Danny Bowes, liegt nun ein Longplayer vor, der neues Material nur in Form bekannter Tracks in neuen Arrangements bringt. Diese neuen Versionen allerdings haben es in sich. Dominieren den bisherigen Karriereweg die harten Riffs der Stromgitarren, reibt sich der geneigte Fan mit den ersten Takten des Openers „Bigger Than Both Of Us“ verdutzt die Augen, denn nach dem Anzählen auf „Vier“ startet eine Version des Titels, die mehr an Skiffle und Jazz erinnert als an Rock.
Damit ist die weitere Marsch- und Stilrichtung festgelegt, denn in der Folge dominieren die leisen, bedächtigen Töne. Piano, akustische Gitarren und Bässe, sowie ein Danny Bowes in Hochform veredeln die Titel des Albums, das ganz bewusst auf die Wirkung der Kompositionen setzt, intensive, radikal reduzierte Versionen altbekannter Songs liefert, die den Weg THUNDERs durch die Jahre säumten und so eingedampft, immer noch eine Wirkung entfalten, der man sich nur sehr schwer entziehen kann.
Das so entstandene Konzentrat wird unter den Fans für Kontroversen sorgen, denn mitunter gelingen die Titel derart eigenständig, dass man neben neuen Versionen fast von neuen, eigenständigen Titeln sprechen kann. Diejenigen, die mit diesem jazzig-bluesigen Ansatz nichts anfangen können, werden mit der Akzeptanz Probleme haben.
Neben „Fly On The Wall“ mit Hammond-Orgel, leichtem Off-Beat und einer im DIRE STRAITS-Stil gezupften Gitarre, brillieren die Briten auf dem grandiosen „Empty City“, das hier zu einer Bluesrock-Nummer der absoluten Weltklasse umgestrickt wurde, inklusive einem nicht zu verleugnenden GARY MOORE-Feeling im Stil des Welthits „Still Got The Blues“. Anspieltipp!
Den würdigen Abschluss liefert THUNDER mit einer phänomenalen Version des 1989 Highlights „Low Life In High Places“ vom „Laughing On Judgement Day“- Album, dem früher Meisterwerk der Band. Neben Trompeten kommt hier im Mittelteil ein klassischer Männerchor zum Einsatz, der so etwas wie Musicalatmosphäre vermittelt, sich aber vorzüglich in den Track einfügt.
FAZIT: THUNDER bringen mit ihrem neuesten Werk „Please Remain Seated“ eine mehr als außergewöhnliche Scheibe heraus. Ein Album der leisen Töne, das in direktem Kontrast zu den hochenergetischen Veröffentlichungen der Vergangenheit steht. Dass die Titel auch im neuen Gewand funktionieren, beweist die Qualität der Kompositionen, die zeitlos und neben der Virtuosität der Akteure, charakteristisch für das Gesamtkunstwerk sind.
PS: Besonders empfehlenswert ist auch die Doppel-LP-Ausgabe, die im Half-Speed-Verfahren auf 180g-Vinyl gemastert und in einem sehr ansehnlich gestalteten Gatefold-Cover, das von seiner Gestaltung her von der CD-Variante abweicht, daherkommt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bigger Than Both Of Us
- Future Train
- Girl’s Going Out Of Her Head
- I’m Dreaming Again
- Fly On The Wall
- Just Another Suicide
- Empty City
- Miracle Man
- Blown Away
- Loser
- She’s So Fine
- Low Life In High Places
- Bass - Chris Childs
- Gesang - Danny Bowes, Ben Matthews
- Gitarre - Luke Morley, Ben Matthews
- Keys - Ben Matthews
- Schlagzeug - Harry James
- The Magnificent Seventh (2005) - 9/15 Punkten
- Robert Johnson´s Tombstone (2006) - 11/15 Punkten
- The EP Sessions 2007 - 2008 (2009)
- Wonder Days (2015) - 11/15 Punkten
- Rip It Up (2017) - 10/15 Punkten
- Stage – Limited 2CD+BluRay-Edition (2018)
- Please Remain Seated (2019) - 13/15 Punkten
- The Greatest Hits (2019)
- Dopamine (2022) - 12/15 Punkten
- Live at Islington Academy (2024)
- In The Magnificent Seventh! - Limited Vinyl Edition (2024)
- Robert Johnson's Tombstone - Limited Vinyl Edition (2024)
- Bang! - Limited Vinyl Edition (2024)
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